Auf dieser Seite stelle ich erste Beobachtungssitzungen mit meinem elektronischen 4,5"-Newton-Teleskop Unistellar eVscope vor (Mitte November 2017 bei Kickstarter beteiligt, am 27.1.2020 eingetroffen, Mitte März 2022 verkauft).
Hinweise:
Hinweis: Anfang Dezember 2021 habe ich ein im Oktober bestelltes eVscope 2 erhalten (ich hatte es bestellt, weil ich mich die bessere Bildqualität und das etwas größere Gesichtfeld überzeugt hatten). Deshalb habe ich mein eVscope Mitte März 2022 verkauft. Aus diesem Grunde werde ich an dieser Stelle keine weiteren Erfahrungen mit diesem Teleskop mehr berichten. |
Im November 2017 habe ich über den "Abenteuer Astronomie"-Newsletter vom Unistellar eVscope zum ersten Male erfahren. Seit einigen Wochen lief bereits eine Kickstarter-Kampagne zu diesem neuartigen Teleskop (sie lief bis zum 24.11.2017 mit am Ende über 2100 Unterstützern und über 2 Millionen Dollar Unterstützungskapital), und ich habe mich auch beteiligt. Leider war es jedoch schon viel zu spät, um noch eines der beiden günstigen Angebote zu ergattern... Die Auslieferung des Teleskops, das man der "elektronisch unterstützten Astronomie" (electronically augmented astronomy, EAA) zurechnen kann, erfolgte für mich Ende Januar 2020.
Fotos: Mein eVscope (Ende Januar 2020)
Im Folgenden beschreibe ich meine fünf ersten Beobachtungssitzungen und füge die besten Fotos hinzu, die ich während dieser Sitzungen aufgenommen habe. Weitere Beobachtungssitzungen werden in einem kürzeren Format beschrieben.
Bitte beachten Sie, dass die Beobachtungssitzungen im Februar durch den nahenden Vollmond beeinträchtigt wurden. Daher zeigen die Fotos nicht wirklich, wozu das eVscope in der Lage ist.
Bei meinen ersten Beobachtungen habe ich die folgenden Himmelsobjekte mit dem Unistellar eVscope besucht (und dokumentiert... - in alphabetischer Abfolge):
Himmelsausschnitt mit den meisten der beobachteten Objekte (5.2.2020)
Beobachtete DSO (7): M 1 (Krabben-/Krebsnebel), M 34, M 35, M 42/43 (Orionnebel), M 45 (Plejaden), M 78, B 33 (Pferdekopfnebel)
Am 28.1.2020 zeigten sich überraschend einige Wolkenlücken, so dass ich, nachdem wir die Fast-Konjunktion von Venus und Neptun beobachtet hatten (am Vortag war Konjunktion, aber der Himmel bedeckt), das eVscope heraus auf die Terrasse holte. Wie öfter in den ersten Tagen hatte ich gewisse Start-Schwierigkeiten, aber dann hatte ich sehr bald zu meinem Erstaunen M 42 auf dem Bildschirm meines iPhones. Ich war darüber so erstaunt und erfreut, dass ich zunächst auf die Scharfstellung nicht achtete. Ein Scharfstellversuch im "Enhanced Vision"-Modus führte zu nichts, aber dann habe ich es noch einmal an einem Sternhaufen im "Live View"-Modus versucht, und das schien zu gehen - für's erste jedenfalls.
Weitere Ziele waren M 78, den ich an zwei Sternen innerhalb des Nebels wiedererkennen konnte, M 34, dann M 35 und M 1 (Krabben-/Krebsnebel). Da M 34 und M 35 an ziemlich weit entfernten Himmelsregionen stehen, musste das eVscope recht lange Wege gehen (M 78 > M 34 > M 35), was einige Zeit brauchte. Da die Wolken schnell kamen und gingen, war ich etwas in Sorge, besonders bei M 35, der zeitweise völlig verdeckt war. In der App "nudelte" und "nudelte" der "Enhanced Vision"-Modus und fand nichts. Deshalb wechselte ich zu M 1. Wieder das gleiche! Dann dachte ich, ich schaue einmal in das Okular, ich hatte nur das iPhone verwendet, und siehe da, dort erblickte ich M 1 heller als ich den Nebel je gesehen hatte! Jetzt wußte ich, dass die App schon seit einiger Zeit "hing" und startete sie neu. Nun hatte ich M 1 auch auf dem iPhone-Display! Ich kann ich mich an keine weiteren "Macken" der App danach erinnern...
Ich habe dann noch M 45 (Plejaden) aufgesucht, die noch wolkenfrei waren, und anschließend aus Spaß den Pferdekopfnebel. Wie sich später auf dem Foto zeigen sollte, war ein "Ahnung" davon zu erkennen. Dann habe ich das eVscope ausgeschaltet und in den Wintergarten geholt, damit es nicht noch nassregnet. Ich habe aber vergessen, den Tubus in die Parkposition zu fahren. So konnte ich das eVscope nicht in seinen Rucksack packen...
Die folgenden Fotos (teilweise bearbeitet) sind während meiner allerersten Beobachtungsnacht (28.1.2020) mit dem eVscope entstanden. Bei einigen Objekten liegen Vergleichsbilder vor, die ich mit der Atik Infinity-Kamera aufgenommen habe.
Beobachtete DSO (11; in Beobachtungsreihenfolge): M 33 (Dreiecksgalaxie), M 31 (Andromedagalaxie), NGC 884/869 (Perseus Doppelhaufen; etwas daneben getroffen), NGC 663 (nicht bekannt: 752, 654, 559), M 42/43 (Orionnebel), M 52, NGC 7662 (Blauer Schneeball; klein, grün), M 42/43, M 39; nach dem Abendessen: M 42/43, M 45 (Plejaden),M 38,M 37 (, M 36)
Ein Foto von M 36 wurde vom eVscope fälschlicherweise mit "M 38" bezeichnet!
Es war vier Tage vor Vollmond. Die Sitzung wurde nach dem Abendessen fortgesetzt.
Beobachtete DSO (18; in Beobachtungsreihenfolge): M 31 (Andromedagalaxie), M 33 (Dreiecksgalaxie), M 39, M 29, NGC 7789 (Caroline's Rose Cluster, White Rose Cluster), NGC 7662 (Blauer Schneeball), M 52, NGC 281 (Pacman Nebula), M 76 (Kleiner Hantelnebel), NGC 457 (Eulenhaufen, E.T.-Haufen), NGC 663, C/2017 T2 (Panstarrs; Komet), NGC 884/869 (Perseus Doppelhaufen), M 34 (NGC 752 kennt eVscope nicht...), M 33 (Triangulum-Galaxie), M 79 (nicht gefunden), M 74, M 77, M 42/43 (Orionnebel), M 78, M 1 (Krabben-/Krebsnebel)
Drei Tage vor Vollmond. Insgesamt waren die Ergebnisse schwächer als am Vortag und eine Woche eher, was sicher auf den Einfluss den fast vollen Mondes zurückzuführen ist.
Merkur und Venus mit dem bloßen Auge/Fernglas
Beobachtete DSO (5; in Beobachtungsreihenfolge): M
29, NGC 7000 (nicht gefunden),
NGC 7243, NGC
6826 (Blinkender Nebel), NGC
73311, NGC 891
Mit Oliver (5; in Beobachtungsreihenfolge): M
1 (Krabben-/Krebsnebel), NGC
891, NGC 884/869 (Perseus Doppelhaufen), M
76 (Kleiner Hantelnebel), C/2017
T2 (Panstarrs; Komet)
Zwei Tage vor Vollmond.
Beobachtete DSO morgens (4 Uhr): NGC
4636 mit Supernova 2020ue
Beobachtete DSO abends: M
74 und M
45 (Plejaden); die Ergebnisse waren wegen fast Vollmond
und vielen Wolken nicht gut...
Ein Tag vor Vollmond.
Während meiner ersten 5 Beobachtungssitzungen habe ich etwa 30 Objekte besucht, manche davon mehrfach. Technische Probleme, vor allem mit der ständig abstürzenden App ließen sich überwinden, und die Ergebnisse sehen brauchbar aus. Leider wurden die Sitzungen im Februar zunehmend vom zunehmenden Mond gestört, der sich immer mehr dem Vollmond näherte.
Insgesamt bin ich mit dem in kurzer Zeit Erreichten sehr zufrieden, auch wenn die Bildqualität etwas hinter meinen Erwartungen zurückbleibt. Aber es geht nicht nur um die Bildqualität, sondern auch darum, was mit dem eVscope möglich ist und inwieweit ich es zur Ergänzung meiner rein visuellen Beobachtungen benutzen kann, zum Beispiel, indem beides parallel betrieben wird.
Weitere Beobachtungssitzungen berichte ich nun nur noch in Kurzform und zeige die besten Fotos in der eVscope-Galerie (mehrere Seiten, siehe Links oben). Hier ist der Beginn der Beobachtungsseiten: Deep-Sky-Beobachtungen mit eVscope Anfang 2020.
18.01.2023 |