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Auf dieser Seite stelle ich erste Erfahrungen zusammen, die ich mit meiner Atik Infinity Colour*-Kamera gesammelt habe (am 25. November 2017 als Gebrauchtkauf erhalten). Vielleicht sind sie auch nützlich für andere, die sich diese Kamera zulegen wollen...
Siehe auch Seite (Archiv):
*) Normalerweise würde ich "Color" schreiben, weil ich versuche, Amerikanisches Englisch zu verwenden, aber Atik ist eine britische Firma und entsprechend heißt sie "Colour"...
Hinweis: Zu Weihnachten 2022 verkaufte ich meine Atik Infinity-Kamera (Übergabe am 5.1.2023). Deshalb kann ich hier keine weiteren Erfahrungen damit mehr berichten. |
Ich habe die Atik Infinity-Kamera bei Teleskop-Leasing gebraucht erworben (am 25. November 2017 erhalten), anstatt sie zunächst zu leasen. Mitgeliefert wurde noch ein Adapterkabel für die Stromversorgung. Damit wird das Problem adressiert, dass sich das Stromversorgungskabel leicht von der Kamera löst.
Nur als Erinnerung an das Aussehen der Atik Infinity-Kamera...
Die Atik Infinity Colour-Kamera wird original mit folgendem Zubehör verkauft:
Ich habe die Kamera bei Teleskop-Leasing gebraucht erworben, anstatt sie zunächst zu leasen. Mitgeliefert wurde noch ein Adapterkabel für die Stromversorgung (auf dem Foto oben rechts oberhalb der Kamera). Damit wird das Problem adressiert, dass sich das Stromversorgungskabel leicht von der Kamera löst. Das Adapterkabel kann am Stecker für die Stromversorgung festgeschraubt werden. Der Stecker des Stromversorgungskabels sitzt dageben recht wackelig im Anschluß für die Stromversorgung und kann leicht aus Versehen gelöst werden.
Teleskop-Leasing hat das Adapterkabel für das Stromversorgungskabel dem Paket hinzugefügt und begegnet so der häufig geäußerten Kritik, dass sich das Stromversorgungskabel leicht löst, wenn die Kamera durch die Montierung bewegt und somit die Aufnahme unterbrochen wird. Ich verstehe nicht, dass Atik die Kamera nicht mit einem Stromversorgungskabel liefern kann, das sich festschrauben läßt. Dabei ist das wahrscheinlich eine Sache von Pennies ...
Wegen der Länge des Steckers des Stomversorgungskabels sitzt dieser dagegen fest im Gegenstecker des Adapterkabels. Hier muss man nicht befürchten, dass sich die Verbindung lösen kann. Nach meinen ersten Erfahrungen verhindert der Adapter Unterbrechungen der Stromversorgung effektiv.
Am einfachsten und schnellsten ist es immer noch, zum Beobachten von Himmelsobjekten einen kleinen Tisch-Dobson auf den Terrassentisch zu stellen. Ein Newton-Tubus wie der Explorer 150PDS benötigt eine Montierung, die im Falle der Astrofotografie eine GoTo-Montierung sein muss und entsprechend eine Stromversorgung (12 V) benötigt.
Für die Astroschnellfotografie benötigt man zudem eine Kamera, einen weiteren Stromanschluss (12 V) für die Kamera und einen Computer mit der entsprechenden Kamera-Software. Im Falle der Atik Infinity ist dies eine auf die Kamera zugeschnittene Software (inzwischen benutzen auch andere Atik-Kameras diese Software), die nur unter Windows läuft. Also benötige ich auf meinem Apple Macintosh noch einen Windows-Emulator, um die Software überhaupt betreiben zu können.
Je nach verwendetem Tubus benötige ich dann möglicherweise zusätzlich Brennweitenverlängerer oder -verkürzer.
Im folgenden stelle ich zwei "Konfiguration" bespielhaft vor: (1) für den Newton-Tubus Explorer 150PDS, den ich nicht mehr besitze, (2) für den Schmidt-Cassegrain-Tubus C8, den ich Ende 2019 angeschafft habe:
Explorer 150PDS (f5, 150/750) | C8 mit 1,25"-Visual Back und Reducer/Corrector (f/6,3, 203/1280) | C8 mit 1,25"-Visual Back (f/10, 203/2032) | ||
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Im Folgenden sind einige Beispielaufbauten mit diversen Teleskopen zu sehen:
Und hinterher braucht man noch Zeit und Geduld, um die vielen Fotos zu bearbeiten und ggf. zu veröffentlichen. Dies ist zwar viel weniger Aufwand als bei "echter" Astrofotografie, aber Arbeit macht es auch!
Irgendwo habe ich gelesen daß die Atik Infinity-Kamera am besten mit Brennweiten von 400/500 bis 1000 mm harmoniert; leider kann ich die Quelle für diese Aussage nicht mehr finden... Ich kann jedoch bestätigen, dass diese Aussage für die Tuben, die ich zur Zeit des Erwerbs der Kamera besessen habe, gilt. Das habe ich alles aber erst im Laufe der Zeit mühsam herausgefunden und ist auf Seite Atik Infinity Colour-Kamera - Erste Beobachtungssitzungen genauer beschrieben. Deshalb gebe ich hier nur eine Zusammenfassung meiner Erfahrungen mit den Tuben, an denen ich die Kamera verwendet habe!
Aktualisierung: Ich besitze das Heritage 100P nicht mehr.
Die Atik Infinity-Kamera läßt sich, rein technisch gesehen, am Heritage 100P betreiben. Mit der Kamera allein kann ich aber nicht in den Fokus gelangen, sie liefert also nur unscharfe Bilder.
Wie ich im Internet herausgefunden habe, kann der Fokuspunkt jedoch mit einer Barlow-Linse oder einem Brennweitenverängerer (Fokal-Extender) in die gewünschte Richtung, nämlich nach außen, verschoben werden. Entsprechend dem Vergrößerungsfaktor (1,5 x, 2 x oder 3 x) verlängert sich die Brennweite, was ja durchaus von Vorteil sein könnte. Allerdings verringert sich auch das Öffnungsverhältnis entsprechend, was längere Belichtungszeiten erfordert. Meine mit dem Heritage 100P mit Brennweitenverlängerung erzielten Ergebnisse waren allerdings eher "dürftig", so dass ich die Kamera nach den ersten Tests nicht mehr an diesem Tubus verwendet habe.
Ansicht der vollständigen Ausrüstung einschließlich PowerPack (für die Montierung und die Kamera) und Laptop-Computer (für die Atik Infinity-Software) | ||
Aktualisierung: Ich besitze den Explorer 150PDS nicht mehr.
Mit dem Explorer 150 PSD Teleskop-Tubus kommt die Kamera problemlos in den Fokus (also ohne Barlow-Linse oder Fokal-Extender). "PDS" bedeutet übrigens "auf Fotografie ausgelegt" (Photo) und "Fokussierer mit 10:1-Feineinstellung" (Dual Speed 10:1-Fokussierer).
Mit diesem Tubus habe ich anfangs die besten Ergebnisse erzielt; die Ergebnisse sind viel besser als mit dem Heritage 100P. Bei entsprechender Nachbearbeitung scheinen sie nicht mehr weit von dem entfernt zu sein, was sich mit meiner (damaligen) Ausrüstung erreichen läßt. Sie sind mit den Ergebnissen des eVscope vergleichbar, wenn nicht sogar deutlich besser.
Oben links und Mitte Ansicht
der vollständigen Ausrüstung einschließlich PowerPack
(für die Montierung und die Kamera) und Laptop-Computer (für
die Atik Infinity-Software) |
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Aktualisierung: Ich besitze das Skymax-102 nicht mehr.
Für meine beiden Maksutov-Tuben (zu der Zeit besaß ich noch zwei solcher Tuben) habe ich mir einen einfachen 2-fach-Brennweitenreduzierer von TS besorgt, der mit einer Verlängerungshülse auch in einen 3-fach-Reduzierer verwandelt werden kann; tatsächlich komme ich jedoch am Skymax-127 nur auf einen Faktor von 2,31.
Am Skymax-127 habe ich die Kamera mit dem Brennweitenreduzierer plus Verlängerungshülse kurz getestet, und die Ergebnisse sahen zufriedenstellend aus. Am Skymax-102 habe ich die Atik Infinity-Kamera nicht betrieben; für beide Tuben sollte jedoch Ähnliches gelten. Später habe ich das Skymax-127 in einem "Trockentest" ohne Reduzierer ausprobiert, und dies schien auch zu funktionieren.
Ansicht der vollständigen Ausrüstung einschließlich PowerPack (für die Montierung und die Kamera) und Laptop-Computer (für die Atik Infinity-Software) | ||
Meine Erfahrungen mit diesen Teleskop-Tuben stelle ich auf Seite Atik Infinity Colour-Kamera - Weitere Erfahrungen vor.
Wie man auf Seite Atik Infinity Colour-Kamera - Erste Beobachtungssitzungen nachlesen kann, ist ein immerwährendes Problem das Wetter. Wolken ziehen schnell auf, und ehe man alles eingerichtet hat, ist der Himmel bereits wieder zugezogen. Aber ich habe auch einige andere Probleme bei der Benutzung der Atik Infinity-Kamera, von denen ich einige vorstellen möchte.
Meine Star Discovery-Montierung ist nicht die exakteste GoTo-Steuerung, die man sich wünschen kann, aber sicher liegt es auch an meinem schlampigen Alignment, wenn Ziele nicht korrekt angefahren werden. Selbst mit dem Celestron Starsense-Modul hatte ich damit Probleme und fand erst hinterher heraus, was ich da eigentlich fotografiert hatte. Wer eine gut funktionierende GoTo-Steuerung besitzt, hat dieses Problem jedenfalls schon einmal nicht!
Ich hatte immer wieder Probleme, die Kamera exakt scharf zu stellen. Abhilfe bringt eine Bahtinov- oder andere Scharfeinstellmaske. Diese hatte ich mir inzwischen für den Explorer 150PDS beschafft, aber die Kamera in der Zwischenzeit nicht mehr benutzt. Und mittlerweile habe ich den Explorer samt den Scharfeinstellmasken verkauft und einen Celestron C8 erworben, für den ich wieder neue Scharfeinstellmasken kaufen müsste...
Die Atik Infinity-Software ist im Prinzip einfach zu verwenden, aber ich benötigte einige Zeit der Eingewöhnung dafür. Zudem ist manches nicht korrekt implementiert und irreführend. Meine entsprechenden Hinweise hat Atik nach einer ersten Reaktion mit Nichtbeachtung bestraft... Mehr dazu auf Seite Atik Infinity Colour-Kamera - Software.
Als "Minimal-Info" kann ich weitergeben, dass ich die Atik Infinity-Kamera am Heritage 100P direkt nicht verwenden kann, weil die Kamera nicht in den Fokus kommt, also nur unscharfe Bilder liefert. Der Einsatz von Barlow-Linsen oder Brennweiten-Erweiterern (Fokal-Externder) hat geholfen, aber nur unbefriedigende Ergebnisse geliefert. Deshalb habe ich die Atik Infinity nicht mehr an diesem Teleskop verwendet.
Ich kann außerdem berichten, dass ich mit meinem Explorer 150PDS in den Fokus komme, und das, ohne eine Barlow-Linse oder einen Fokal Extender zu benötigen. Dies ist allerdigs keine Überraschung, denn der Explorer 150PDS ist eine an die Astrofotografie angepasste Version des Explorers 150. Und dieser Tubus lieferte in der Tat die besten Ergebnisse aller meiner Tuben mit der Atik Infinity. Vielleicht können meine neuen Teleskope, das C8 und der TLAPO1027, da aber mithalten...
Schließlich konnte ich die Atik Infinity am Skymax-127 Maksutov-Cassegrain-Tubus mit Brennweitenverkürzer verwenden. Ähnliche Resultate erwarte ich am Skymax-102, habe dies aber nicht getestet (und kann es nun auch nicht mehr...).
Meine Schmerzpunkte, aber auch andere Gründe haben dazu geführt, dass ich die Kamera seit April 2018 (bis März 2020) nicht mehr verwendet habe, was natürlich sehr schade ist. Ich hoffte, sie mit dem C8 und meinen beiden Refraktoren wieder zu verwenden (was ich zwischen 2020 und 2022 auch getan habe), musste aber auch abwarten, wie das eVscope und die Kamera miteinander "auskommen" würden. Fazit: Die Atik Infinity lieferte die besseren Fotos, mit dem eVscope kam ich sehr schnell zum Ziel. Und letzteres hat bei mir immer gewonnen...
Hinweis: Zu Weihnachten 2022 verkaufte ich meine Atik Infinity-Kamera (Übergabe am 5.1.2023). Deshalb kann ich hier keine weiteren Erfahrungen damit mehr berichten. |
17.05.2023 |