Ikarus StellarMate Plus - Informationen

Einführung | Aussehen | Aussehen mit Teleskop | Erste Anmerkungen | Vorläufiges Fazit | Links | Anhang: Daten

Auf dieser Seite stelle ich einige Informationen zu meinem neuen Astrofotografie-Computer Ikarus StellarMate Plus (21.10.2021 bei Astroshop bestellt, am 26.10.2021 angekommen) zusammen.

Hinweis: Oft werde ich der Einfachheit halber auch nur "StellarMate" schreiben...

Siehe den Anhang für die technischen Daten.

Siehe auch:

 

Einführung

Im Folgenden möchte ich kurz vorstellen, was das StellarMate Plus von Ikarus Technologies ist und warum und wofür ich es erworben habe.

Was ist das StellarMate Plus?

Zunächst einmal die Produktbeschreibung (astroshop.de), unter der man sich vielleicht nicht allzuviel vorstellen kann:

StellarMate PLUS ist das Astrofotografie-Gadget der nächsten Generation! Das Prinzip ist denkbar einfach:

StellarMate basiert auf dem Open Astronomy Instrumentation Protocol (INDI) und KStars/Ekos, einer plattformübergreifenden Astrofotografie-Software für Windows, MacOS und Linux. Das ermöglicht hochpräzise GOTOs, Autofokus- und Autoguide-Funktionen sowie eine leistungsstarke Bilderfassung. Zahlreiche Montierungen, Astrokameras, DSLRs, Fokussierer und werden unterstützt. Von der Steuerung einer einzelnen transportablen Montierung bis hin zur Organisation eines hochmodernen Observatoriums lässt sich StellarMate vielseitig verwenden.

Vereinfacht gesagt, ist das StellarMate (Plus) ein Astronomie-Computer, mit dem man seine Astronomie-Ausrüstung steuern und automatisierte Astrofotografie betreiben kann. Die Hardware basiert auf dem Raspberry Pi-Computer (bzw. es ist einfach einer...), die Software auf dem StellarMate OS, das mit einer Reihe von Open Source-Programmen (Ekos, KStars, INDI-Protokoll) geliefert wird, mit denen man dies unter Linux, Windows und dem Mac OS tun kann. Primär soll das StellarMate aber nicht von einem Laptop- oder Desktop-Computer gesteuert werden, sondern von einem Tablet-Computer (empfohlen) oder einem Smartphone (IOS und Android werden unterstützt).

Warum habe ich das StellarMate gekauft?

Bei meinem ersten Kontakt mit dem StellarMate Plus, vermutlich war das Anfang 2021, habe ich es für einen reinen Astrofotografie-Computer gehalten (was es vermutlich anfangs auch war...) und deshalb habe ich es nicht weiter verfolgt, denn ich bin ja ein EAA-Anhänger. Auf die Idee, dass man mit dem StellarMate auch EAA betreiben kann, hat mich erst ein Video von "Cuiv the lazy Geek" (Mitte Oktober 2021) gebracht, auf das mich ein Sternfreund aufmerksam gemacht hatte. Durch dieses Video wurde mir klar, dass man das StellarMate auf relativ einfache Weise für EAA verwenden kann, auch wenn das "Live Stacking"-Feature bisher nur "experimentell" und damit rudimentär ist. Zudem läßt sich das GoTo, also das Anfahren der Himmelsobjekte, mit Platesolving unterstützen, so dass die Genauigkeit des Anfahrens der Ziele nicht mehr unter den mechanischen Unzulänglichkeiten der GoTo-Steuerung leidet.

Mit anderen Worten, das StellarMate Plus scheint zwei meiner Wünsche zu erfüllen: (1) es bietet GoTo mit Platesolving-Unterstützung an, was ich mir schon länger gewünscht hatte, und (2) es bietet Live Stacking an, auf dem EAA beruht - und die möchte ich ja betreiben. Natürlich kann ich nicht erwarten, das das StellarMate bereits die ideale Lösung für diese beiden Aufgaben ist, aber es scheint mich meinen Zielen/Wünschen näherzubringen (was noch zu beweisen wäre...). Und Cuiv sieht diese modulare Lösung sogar als ernsthafte, preiswertere und bessere Alternative zu im Handel angebotenen Geräten wie dem Unistellar eVscope und den Vaonis Stellina und Vespera an (seine im Video vorgestellte Konfiguration ähnelt dem Vespera). Den Beweis für "besser" bleibt er aber meiner Ansicht nach im Video schuldig...

Ich habe das StellarMate Plus also gekauft, um auszuprobieren, ob es damit möglich ist, eine meinem eVscope bzw. meinem zukünftigen Stellina ebenbürtige oder sogar bessere Lösung für EAA zusammenzustellen. Dabei spielt auch das durch Platesolving unterstützte GoTo für mich eine wichtige Rolle, denn mit den GoTo-Lösungen, die ich besitze (Sky-Watcher Star Discovery und AZ-GTi sowie Celestron StarSense-Modul) stehe ich eher auf "Kriegsfuß" und bin damit nicht glücklich geworden. Leider konnte mich auch das StarSense-Modul, das ja ebenfalls Platesolving-Algorithmen verwendet, bisher nicht überzeugen (und ich kenne Sternfreunde, die es wieder verkauft haben, weil sie damit keinen Erfolg hatten...).

Warum habe ich nicht eine der Versionen von ZWOs ASIAir gekauft? Diese Geräte haben ein ähnliches Anwendungsfeld wie das Stellarmate (Plus) und sind wegen der einheitlichen Benutzungsoberfläche vermutlich einfacher zu bedienen. Leider erfordern sie eine EQ-Montierung, während ich mit einer AZ-Montierung beginnen möchte. Die zweite Einschränkung, dass diese Geräte nur mit ZWO-Kameras zusammenarbeiten, würde zwar meine Atik Infinity ausschließen, empfinde ich aber als nicht sooo gravierend...

Das StellarMate Plus ist nun also der Versuch, mein eigenes "eVscope" zusammenzustellen - oder sogar mehrere, um flexiblere Fotografiermöglichkeiten* (im Rahmen von EAA, nicht Astrofotografie...) zu erhalten! Als Komponenten stehen mir zur Verfügung:

*) Die Möglichkeiten ergeben sich aus den Kameras (Pixelgröße und -anzahl) und den Teleskoptuben (Brennweite und in geringerem Maße Öffnung und Öffnungsverhältnis).

Das wären, wenn man die Sky-Watcher Wedge und den Celestron Reducer/Corrector nicht berücksichtigt, 16 Kombinationen, die natürlich nicht alle möglich oder sinnvoll sind. Sinnvoll erscheinen mir 8 Möglichkeiten, aber auch diese werde ich in der Praxis kaum ausschöpfen wollen:

 Kamera >>
ASI224
Infinity
Tubus / Montierung > AZ-GTi SD** AZ-GTi SD**
Omegon PS 72/432 ja jein* ja jein
TS-Optics TLAPO1027   ja   ja
Celestron C5 ja jein ja jein
Celestron C8   ja   ja

*) jein bedeutet: Es funktioniert, aber ich werde es nicht probieren. **) Bis jetzt (Ende Februar 2022) sieht es eher so dass, dass meine Star Discovery-Montierung nicht mit dem StellarMate zusammenarbeitet (auch nicht mit USB-Dongle).

Platesolving und Probleme bei seinem Einsatz

Platesolving verwendet Himmelsfotos und vergleicht diese mit einer internen Datenbank, um zu bestimmen, welche Himmelsregion das Foto zeigt. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, diese Technik einzusetzen:

Ich bin auf zwei Probleme gestoßen, die das Platesolving mit sich bringt:

  1. Im entsprechenden Himmelsareal müssen Sterne zu erkennen sein, damit das Platesolving arbeiten kann. Eine "dumme" GoTo-Montierung wird dagegen mithilfe von Ausrichtesternen eingerichtet und kann danach im Prinzip jede Himmelsregion anfahren, auch solche, wo keine Sterne zu sehen sind.
  2. Der von einer Kamera aufgenommene Himmelsausschnitt muß eine bestimmte Mindestgröße (typischerweise 0,5°, aber inzwischen genügt einigen Systemen weniger) haben und ausreichend Sterne enthalten. Diese Anforderung kann bei Teleskoptuben mit langen Brennweiten und Kameras mit kleinem Gesichtsfeld (und besonders, wenn man beides kombiniert...) problematisch und nicht zu erfüllen sein.

Hier zur Illustration die zugehörigen Gesichtsfelder und weitere Daten meiner Tuben und Kameras:

 Kamera >>
ASI224
Infinity
ASI294
Tubus V Pixelzahl; Pixelgröße > 1304 x 976; 3,75 µm 1392 x 1040; 6,45 µm 4144 x 2822; 4,63 µm
Omegon PS 72/432 432 mm, f6 0,65° x 0,48° 1,19° x 0,89° 2,54° x 1,73°
TS-Optics TLAPO1027 714 mm, f7 0,39° x 0,29° 0,72° x 0,54° 1,54° x 1,05°
Celestron C5 1250 mm, f10 0,22° x 0,17° 0,41° x 0,31° 0,88° x 0,60°
Celestron C8 2032 mm, f10 0,14° x 0,10° 0,25° x 0,19° 0,54° x 0,37°

Rot: Bildfeld eventuell zu klein für Platesolving

So lange die Platesolving-Algorithmen also Bildfelder von mindestens etwa 0,5° benötigen, hilft nur eine Kamera mit größerem Bildfeld wie zum Beispiel die ZWO ASI294MC... Mit "normaler" GoTo-Steuerung konnte ich jedoch (mehr oder weniger gut) mit allen diesen Kombinationen Fotos aufnehmen.

Was steht auf dieser Seite?

Auf dieser Seite (StellarMate Plus - Informationen) zeige ich das Auspacken des StellarMate Plus, sein Aussehen, das Aussehen verschiedener Gerätekombinationen und seine technische Daten. Meine Erfahrungen und Versuche, eine arbeitsfähige Ausrüstung mit dem StellarMate Plus zusammenzubekommen, werde ich auf weiteren Seiten vorstellen (siehe oben). Dabei geht es mir genau um die Funktionalität, die Cuiv in seinem Video vorstellt, also primär das Livestacking. Das heißt im Klartext, die ganze Komplexität des Systems zu umgehen und einfache Vorgehensweisen zum EAA mit StellarMate Plus zu entwickeln (oder sie von Cuiv abzuschauen...).

 

Aussehen

Auspacken

Mitte und rechts: Karton geöffnet

Der Kartoninhalt...

StellarMate Plus

USB-Anschlüsse, Ethernet-Anschluss

Andere Seite mit miniSD-Kartenanschluss

Verschiedene Anschlüsse (Längsseite)

Oberseite

Unterseite, man beachte die toll angeklebten Füsschen...

Unterseite

Raspberry Pi-Computer

 

Aussehen mit Teleskop

Stellarmate Plus mit PS 72/432 auf AZ-GTi-Montierung

 

Stellarmate Plus mit PS 72/432 auf AZ-GTi-Montierung - Varianten und Vergleich mit visueller Ausrüstung (1,25")

StellarMate-Ausrüstung mit Verpackungen (z.T.)

Reisefertige StellarMate-Ausrüstung

Visuelle Ausrüstung mit Verpackungen (z.T.)

StellarMate-Ausrüstung mit Mittelsäule (und Sucher)

Dito

Dito

StellarMate-Ausrüstung mit Mittelsäule und Celestron PowerTank* (Minimalausrüstung)

Dito

Ich werde noch prüfen, ob Teile, die sich im braunen Karton befinden, in der Teleskop-Tasche untergebracht werden können (wohl ohne ihre Kartons)...

*) Der Celestron PowerTank ist deutlich kleiner und leichter als der von Skywatcher, aber bezüglich der Anschlüsse nicht so universell.

Was hier geschehen ist! Es funktioniert:

Die zusammengepackte StellarMate-Ausrüstung

Blick in die Teleskoptasche von oben

Dito, Kabel enger gepackt

Oberste "Schicht" entfernt; Blick auf das Teleskop, das StellarMate und weiteres...

... Zubehör. In der Tasche vorn befindet sich noch eine Bahtinov-Maske (nicht gezeigt).

Im Prinzip könnte man den Montierungskopf, die Mittelsäule und das Ablagebrett in einen weiteren Karton oder eine weitere Tasche packen....

Insgesamt ist das eine sehr kompakte EAA-Ausrüstung!

Schließlich fügte ich eine kleine PowerBank zur Ausrüstung hinzu, um den StellarMate-Computer mit Strom zu versorgen (anstelle eines Verteilerkabels und anderer Kabel und Adapter). Die folgenden Fotos zeigen den StellarMate mit der PowerBank als Stromquelle:

Intenso 20.000 mAh PowerBank zur Stromversorgung des StellarMate-Computers

Die Anschlüsse der PowerBank; das Kabel dient zum Aufladen der PowerBank mit einem USB-Netzteil

 

Die verpackte Ausrüstung mit PowerBank (schwer zu sehen...)

Dito ohne Montierung

Dito, näher dran; die PowerBank befindet sich an der Rückseite

StellarMate-Ausrüstung mit Mittelsäule, PowerBank und Celestron PowerTank (Minimalausrüstung)

Dito; vorn die Bahtinov-Maske

Dito

Im Prinzip könnte man den Montierungskopf, die Mittelsäule und das Ablagebrett in einen weiteren Karton oder eine weitere Tasche packen....
Insgesamt ist das eine sehr kompakte EAA-Ausrüstung!

Stellarmate Plus mit C5 auf AZ-GTi-Montierung

StellarMate-Ausrüstung mit C5, Montierung mit Mittelsäule

Dito

Dito

StellarMate-Ausrüstung mit C5, Montierung ohne Mittelsäule

Dito

Dito

Dies ist ebenfalls eine sehr kompakte EAA-Ausrüstung! Das StellarMate wird hier von einer PowerBank (neben dem StellarMate) mit Strom versorgt.

 

Erste Anmerkungen

Ich habe mir das StellarMate Plus zu unserer Ferienwohnung senden lassen, wo ich nur eingeschränkten Internet-Zugang habe. Deshalb konnte ich dort weder Cuivs Video erneut anschauen, noch konnte ich das StellarMate OS aktualisieren oder das StellarMate Plus mit meiner Ausrüstung verbinden. Also blieb es bei ersten Startversuchen (die App konnte ich bei Verwandten herunterladen...) und der mühsamen Lektüre des Handbuchs. Nun ja, das Handbuch wurde von einem Programmierer geschrieben, und das merkt man ihm auch an! Mein Ziel habe ich dann auch so definiert: Trotz des Handbuchs und mit Hilfe von Cuivs Video das Projekt in Gang zu bringen und mir Anleitungen mit einfachen Vorgehensweisen zu erarbeiten, die die ganze Komplexität des Systems "umschiffen".

Meine ersten Erfahrungen schildere ich auf Seite Ikarus StellarMate Plus - Erste Erfahrungen. Stand Ende Februar 2022 ist, dass ich das StellarMate mit der AZ-GTi-Montierung in verschiedenen Netzkonfigurationen betreiben kann (ein Missverständnis hatte mich am Anfang "aufgehalten"), ebenso mit einer Kabelverbindung per USB-Dongle, die ich wegen ihrer besseren Stabilität der Verbindung gegenüber der WLAN-Verbindung bevorzuge.

Der "Knackpunkt" scheint im Moment zu sein, ob ich das GoTo mit PlateSolving zuverlässig zum Arbeiten bringen kann. Ein Problem könnte dabei das kleine Gesichtsfeld meiner Kamera/Teleskop-Kombinationen sein.

Inzwischen habe ich mit den Anleitungen und einer Tipps und Tricks-Seite begonnen:

Aber ich scheine noch einen weiten Weg vor mir zu haben....

 

Vorläufiges Fazit

Mein vorläufiges Fazit ist: Es braucht seine Zeit! Aber der Anfang ist gemacht!

 

Links

 

Anhang: Daten des Ikarus StellarMate Plus

Lieferumfang (aus dem Handbuch, angepasst; übersetzt)

Spezifikationen (aus dem Handbuch, angepasst; übersetzt)

StellarMate basiert auf dem Raspberry PI 4B, einer bewährten Embedded-Computer Plattform.

RTC-Modul: StellarMate Plus wird mit einer Echtzeituhr mit Batterie geliefert, damit die Zeit auch bei ausgeschaltetem Gerät genau bleibt. Eine Echtzeituhr ist für die genaue Arbeit in der Astronomie und Astrofotografie unerlässlich.

 

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25.04.2022