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Auf dieser Seite berichte ich weitere Erfahrungen mit meinem neuen Astrofotografie-Computer Ikarus StellarMate Plus (21.10.2021 bei Astroshop bestellt, am 26.10.2021 angekommen). Diese "Phase" begann im April 2022; kurz zuvor hatte ich eine ZWO ASI294MC-Kamera erworben und meine ASI224MC-Kamera verkauft. Als weitere Kamera setzte ich meine Atik Infinity ein und verglich ihr Verhalten mit der ASI294MC; insbesondere stellte sich die Frage, ob und wie sich die Unterschiede im Bildfeld auf die Praxis auswirken.
Hinweis: Oft werde ich der Einfachheit halber auch nur "StellarMate" schreiben...
Siehe auch:
Hinweis: Anfang Juni 2024 ich meinen Astrofotografie-Computer Ikarus StellarMate Plus verschenkt. Deshalb kann ich hier keine weiteren Erfahrungen damit mehr berichten. |
Was das StellarMate Plus von Ikarus Technologies ist und warum und wofür ich es erworben habe, steht auf Seite Ikarus StellarMate Plus - Informationen. Auf dieser Seite berichte ich weitere Erfahrungen damit.
Meine erste Probiererei mit dem StellarMate hat sich vom November 2021 bis in den März 2022 hingezogen. Auf dieser Seite möchte ich meine weiteren Erfahrungen mit dem StellarMate ab April 2022 beschreiben und wiederum nicht zu sehr auf Details eingehen.
Fotos: Meine StellarMate-Ausrüstung (links: mit ZWO ASI294MC; rechts: mit Atik Infinity; Frühling 2022)
Zur Ausrüstung: Die ZWO ASI294 wird über das StellarMate mit Strom versorgt (5 V). Die Atik Infinity benötigt 12 V. Da der Celestron PowerTank nur einen 12 V-Anschluß aufweist, verwende ich hier stattdessen den Sky-Watcher-PowerTank, der zwei 12 V-Anschlüsse bietet.
Fotos: Alternative StellarMate-Ausrüstung mit C5 und ASI294-Kamera (Frühjahr 2022)
Hinweis: Die genauen Vorgehensweisen, die ich mir erarbeitet habe, stelle ich auf weiteren Seiten zusammen (zur Zeit gibt es nur eine Seite). Außerdem habe ich auch noch eine "Tipps und Tricks"-Seite angelegt.
Ausrüstung: StellarMate, AZ-GTi, ZWO ASI294 (Belichtungszeit durchgängig 10s), PS 72/432, ohne UV/IR-Sperrfilter; das FOV war etwa 2,5° x 1,7°.
Himmel: SQM 20 nach 20:30 (20:40), ganz spät etwas weniger (23:00)
Reihenfolge: Procyon (Bahtinov-Maske zum Scharfstellen); Rosettennebel (NGC 2238), Leo-Triplett (M 65 + M 66, NGC 3628), M 95?, M 81 (+ M 82, IC 2574 (Coddington's Nebula)), M 96 (+ M 95), M 105, M 84 (+ M 86; großes galaktisches Gesicht), dito leicht verschoben, M 31 ging nicht, M 51, M 108 (+ M 97), M 60 (+ M 59), M 44 (Coma-Berenice-Haufen, "Alignment failed", aber gefunden), IC 3483 (Zwickys Triplett; bei SZ), NGC 4567/8 (Siamesische Zwillinge), M 89 (+ M 90).
Hinweis: Im Falle mehrerer Ziele auf einem Foto, bin ich das Ziel vor dem Pluszeichen angefahren.
Anmerkungen:
Insgesamt war dies in Anbetracht meiner bisherigen StellarMate-Erfahrungen ein recht erfolgreicher Abend, auch wenn es immer wieder Abbrüche und Neustarts gab. Es war ein bisschen ein ähnliches Gefühl wie in der Anfangszeit mit dem eVscope... Ich hätte lieber noch den UV/IR-Sperrfilter verwenden sollen, ohne ihn sind die Sterne etwas groß geworden. Die Bildqualität ist natürlich auch lange nicht so, wie ich sie gern hätte... Außerdem vignettiert die ASI294MC am PS 72/432, was je nach Bearbeitung mehr oder weniger gut zu sehen ist.
Ausrüstung: StellarMate, AZ-GTi, ZWO ASI294 (Belichtungszeit durchgängig 10s), PS 72/432, ohne UV/IR-Sperrfilter; das FOV war etwa 2,5° x 1,7°.
Himmel: SQM 20,5-20,75 nach 22:00 (bis Mitternacht beobachtet, später dabei drinnen gesessen!)
Reihenfolge: Procyon (Scharfstellen anhand von Sternen); M 81 (+ M 82, NGC 3077), Leo-Triplett (M 65 + M 66, NGC 3628), M 105, M 84 (IC 3279; Markarianische Kette; großes galaktisches Gesicht), M 87, M 89, M 99, M 59 (+ M 60; 2 Anläufe...), M 108 (+ M 97; mit einigen Problemen)
Hinweis: Im Falle mehrerer Ziele, bin ich das Ziel vor dem Pluszeichen angefahren.
Anmerkungen:
Ausrüstung: StellarMate, AZ-GTi, Atik Infinity (Belichtungszeit durchgängig 10s), PS 72/432, mit UV/IR-Sperrfilter; das FOV war etwa 1,2° x 0,9°.
Himmel: SQM nicht gemessen (2 Nächte vor Halbmond, dickere Mondsichel); ab 22:00 bis kurz nach Mitternacht beobachtet
Reihenfolge: Procyon, stand jedoch zu tief (Flieder davor), dann Regulus genommen, zwei Anläufe (oder mehr?); Scharfstellen mit Bahtinov-Maske
M 65/66, M 81/82 nach Verrrücken der Position (M 81 angewählt), M 51, M 101, M 97, M 108 (konnte M 97 und M 107 nicht zusammen ins Bild bekommen), M 95/96 (NGC 3345 angezeigt; nur Striche...), NGC 3344 (liegt ganz woanders, war ein Fehler...), M 84/86 (M 84 ausgewählt; großes galaktisches Gesicht)
Anfang klappte das Alignment überhaupt nicht. Grund für die Probleme mit dem Alignment war ein falsches
Profil für das Alignment (ein Profil für die Atik Infinity gab es nicht (mehr?)). Die App stürzte außerdem beim Anlegen eines neuen Profils immer ab, irgendwann ging es dann doch...
Im verwendeten Profil war der Fehler mit 30" angegeben (Standard). Ich habe ihn auf 300" vergrößert, dann ging es plötzlich!
Nachdem das Alignment nach Vergrößern des Fehlerwertes endlich funktionierte, funktionierte das GoTo weitgehend zuverlässig (nicht immer wurde es "completed"...).
Oben zeige ich einige Fotos von früheren Sitzungen zum Vergleich. Die Resultate sind sich recht ähnlich. Bei diesen Sitzungen habe ich jedoch nur wenige Ziele und nicht so viele wie wie dieser Sitzung angefahren. Hier kann ich zum ersten Mal mit Bestimmtheit sagen, dass das StellarMate jetzt (nach dem Firmware-Update OS-Version 1.7.0 und App-Version 2.5.0 Ende März 2022) mit der Atik Infinity-Kamera (wie auch mit der ASI294MC-Kamera) zu funktionieren scheint.
Ausrüstung: StellarMate, AZ-GTi, Atik Infinity (Belichtungszeit durchgängig 10s), PS 72/432, mit UV/IR-Sperrfilter; das FOV war etwa 1,2° x 0,9°.
Himmel: SQM nicht gemessen (etwa Halbmond); von 22:30 bis 23:05 beobachtet
Reihenfolge: Regulus zum Scharfstellen, mit Bahtinov-Maske scharf gestellt
M 87, M 84/86 (M 84 ausgewählt; großes galaktisches Gesicht)
M 87 besonders lange gestackt (30x); insgesamt nur ein kurzer Test, denn wegen des Halbmondes waren die Ergebnisse enttäuschend...
M 87 - 9.5.2022, nach 5. Frame |
M 84 (GGG) - 9.5.2022, nach 1. Frame |
M 84 (GGG) - 9.5.2022, nach 30 Frames |
Ausrüstung: StellarMate, AZ-GTi, ASI294 (Belichtungszeit variiert), C5 mit f/6,3-Reducer/Corrector; das FOV war etwa 1,4° x 0,95°.
Himmel: SQM nicht gemessen (etwa Neumond); Von 22:40 bis 23:20 beobachtet
Reihenfolge: Regulus zum Scharfstellen, von Hand mit großer Mühe scharf gestellt
M 65 angefahren (10 s, 5 s, 2,5 s, 10 s) mit M 66 drauf, einmal auch mit NGC 3628??; NGC 3628 allein
Meist wurde das Bild von M 65/66 nach etwa 4-mal Stacking von StellarMate "versaut"! Bei NGC 3628 habe ich es immerhin bis zum 9. Frame geschafft! Insgesamt eher ein dürftiger Abend, aber immerhin der Beweis, dass auch das C5 funktioniert (am besten mit 10 s Belichtungszeit).
Wie die letzten beiden Beispiele zeigen, verbessert sich der Stack auch nicht wieder... Manche der vermurksten Bilder zeigen Tracking-Probleme; aber ob dieses den "Murks" ausgelöst hat, weiß ich nicht...
Am 16.7.2022 versuchte ich, den Kometen C/2017 K2 (PANSTARRS) gemeinsam mit M 10 (1° Abstand; am Vortag war es nur ein halbes Grad!) mit StellarMate, PS 72/432 und ASI294 zu fotografieren versucht.
Beobachtungsdaten: Belichtungszeit mal 1, 5 oder 10 s; SQM zwischen 17,5 und 19,7 (am Ende); abnehmender Mond (noch nicht zu sehen); PS 72/432 ohne UV/IR-Filter
Zunächst habe ich Arktur zum Fokussieren angefahren und dann mit meiner Bahtinov-Maske fokussiert (siehe Foto). Als nächstes habe ich M 10 angefahren (10 s, 5 s und 1 s); das GoTo hat so gut wie noch nie funktioniert! Vielleicht haben die neuesten Software-Versionen etwas gebracht (2.5.1 für die App). Selten hatte ich die zuvor berichteten Stacking-Probleme, aber zweimal mindestens Sync-Probleme, die einen Neustart der App erforderten. Die M 10-Suche ging nur über "Targets"-Quickmenü!
Zuerst fand ich den Kometen nicht, weil meine Astronomieprogramme dabei nicht hilfreich waren. Nachdem ich ein Foto zu rate zog, fand ich den Kometen unterhalb von M 10, doch es gelang mir nie, beide Objekte (1° Abstand) durch motorisches Bewegen des Tubus (mit den Cursor-Tasten der App) vernünftig gemeinsam auf ein Foto zu bannen... Wenn beide gut zu sehen waren, funktionierte das Tracking nicht (jedenfalls waren die Sterne dann Striche...). Schade!
Arkturus beim Scharfstellen mit der Bahtinov-Maske |
Live Stacking: M 10 in der Mitte, der Komet am unteren Rand links |
Hinweis: Am Vortag erfuhr ich zu spät vom Treffen von M10 und dem Kometen (0,5° Abstand!). Am 17.7.2022 soll der Abstand schon wieder gut 1,5° betragen.
Der erste Abend mit meiner neuen ASI294MC war in Anbetracht meiner bisherigen StellarMate-Erfahrungen recht erfolgreich, auch wenn es noch genügend Probleme gab. Es war ein bisschen ein ähnliches Gefühl wie in der Anfangszeit mit dem eVscope... Der zweite Beobachtungsabend verlief ähnlich, vielleicht sogar etwas erfolgreicher, was die Technik selbst anging. Und am dritten funktionierte die Technik bis auf das manuelle Ausrichten mit den Steuertasten.
Insgesamt ist die Bildqualität jedoch noch völlig unbefriedigend. Und mir ist auch noch nicht klar, warum gestapelte Fotos von der StellarMate-App auf eine Breite von 1920 Pixel begrenzt werden (dies wird nirgends beschrieben oder erwähnt...).
Nach dem ersten Beobachtungsabend mit der Atik Infinity kann ich jetzt sicher sagen, dass das StellarMate im Prinzip auch mit dieser Kamera zusammenarbeitet, und zwar in dem Sinne, dass normalerweise genügend Sterne gefunden werden, damit das Platesolving arbeiten kann (für die ZWO ASI224MC kann ich eine solche Aussage leider nicht machen, weil ich sie nicht mehr besitze).
Auch für die Atik Infinity gilt bisher, dass die die Bildqualität noch völlig unbefriedigend ist.
Auch wenn beim StellarMate noch viel daneben geht, was vermutlich vornehmlich an der App liegt, habe ich jetzt einen Stand erreicht, bei dem ich - manchmal mit viel Mühe - ausgehend von der Home-Position der Montierung einen Stern anfahren kann, um das Teleskop an diesem zu fokussieren (idealerweise mit Bahtinov-Maske, es geht aber auch anhand von Sternen) und davon ausgehend dann weitere Ziele ansteuern kann (von einem zum anderen...). Manchmal ist es jedoch nötig, das Teleskop erneut in die Home-Position zu bringen und neu zu starten. Dabei kann es passieren, dass die Montierung einfach losläuft. Besser wäre vermutlich, auch das StellarMate selbst neu zu starten und nicht nur die App...
Probleme habe ich nach wie vor mit dem Targets-Bildschirm. Oft fehlen dort einfach Ziele, die ich ansteuern möchte. Sicherer ist das Targets-Quickmenü, was wegen langer Ziellisten aber auch nervenaufreibend sein kann (aber man kann Zeichen eingeben, um die Suche zu beschleunigen...).
Wenn ich ein Objekt ausgewählt habe, indem ich "Go & Solve" gedrückt habe, ist mir unklar was ich danach machen muss. Einerseits könnte ich auf ein Signal warten, dass das Alignment "completed" ist, andererseits kann ich auf dem Alignment-Tab den Fortgang des Alignments verfolgen. Dazu muss ich allerdings wieder "Go & Solve" eingeben, damit der Prozess angezeigt wird. Das ist alles etwas seltsam und nirgends richtig beschrieben -- das Handbuch enthält leider keinerlei Vorgehensweisen...
Hinweis: Anfang Juni 2024 ich meinen Astrofotografie-Computer Ikarus StellarMate Plus verschenkt. Deshalb kann ich hier keine weiteren Erfahrungen damit mehr berichten. |
08.06.2024 |