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Auf dieser Seite stelle ich einige Informationen zu meinem ehemaligen Teleskop Meade ETX-90EC zusammen (1999 auf dem Pittsburgher Flughafen erworben). Es ist ein Maksutov-Cassegrain-Teleskop.
Siehe den Anhang für die Daten. Siehe auch Seite Meade ETX-90EC-Ausrüstung und das ETX-Archiv von Michael Weasner: www.weasner.com/etx/menu.html
Hinweis: Ich habe das Teleskop Ende 2009 verkauft. Deshalb kann ich keine weiteren Erfahrungen damit berichten. |
Warum habe ich dias Meade ETX-90EC-Teleskop gekauft und für welchen Zweck? Ich habe das EXT-90EC noch im vorigen Jahrtausend gekauft, nachdem ich lange Zeit die Website von Michael Weasner zu diesem Teleskop verfolgt, und diese mich auf den "Geschmack" gebracht hatte. Leider war das Teleskop in Deutschland schwer erhältlich, und so habe ich die Gelegenheit einer Reise zu einer Tagung in den USA genutzt, um es auf dem Flughafen in Pittsburgh zu kaufen. In Frankfurt musste ich es dann leider teuer verzollen... In Deutschland habe ich anschließend noch etliches Zubehör dazugekauft.
Ich glaube, dass ich mir trotz der Informationen auf Michael Weasners Website nicht wirklich über die Stärken und Schwächen dieses Teleskops in Klaren war. Aber es war neu, schick, klein und sogar motorisiert (sogar mit GoTo-Steuerung). Dass es eher ein Planeten-, Mond- und Sonnenteleskop und für Kometen und Deep-Sky-Objekte weniger geeignet ist, habe ich dann erst in der Praxis lernen müssen (wobei ich damals noch gar nicht wußte, was DSOs sind...).
Letztenendes habe ich das ETC-90EC wegen der nicht richtig funktionierenden Motor- und GoTo-Steuerung und den Pleiten an einem Kometen und der Andromeda-Galaxie wieder verkauft (sehr preiswert...). Höhepunkte mit diesem Teleskop waren sicher die totale Sonnenfinsternis 1999 und der Venustransit 2004. Auch Sonnenflecken habe ich damit gut beobachten können (ich hatte einen Sonnenfilter für das ETX gekauft).
Ansichten meines Meade ETX-90EC -Teleskops. Weitere Fotos meiner Ausrüstung und Kommentare dazu siehe hier.
Ich habe die folgenden Himmelsobjekte mit dem Meade ETX-90EC besucht:
Die Sonne wird freier, ein großer Sonnenfleck ist zu erkennen |
Der größte Teil der Sonne ist schon frei, mehr Sonnenflecken sind zu erkennen |
12.6.2000: So viele Sonnenflecken hatte ich noch nie gesehen. Das angekündigte Nordlicht blieb allerdings aus... |
17.6.2000: Fast eine Woche später waren weniger Sonnenflecken zu sehen, dafür aber sehr große. |
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2.7.2000: Wieder zwei Wochen später waren noch weniger Sonnenflecken zu sehen. |
Ausschnitt mit dem 26 mm Okular. |
Venusdurchgang kurz vor dem Ende |
Dito, in 1:1 Maßstab |
Die Venus nähert sich dem Rand der Sonnenscheibe - ein "Tropfeneffekt" ist kaum zu erkennen |
Dito, in 1:1 Maßstab |
Die Venus durchschneidet den Rand der Sonnenscheibe und verläßt die Sonne |
Dito, in 1:1 Maßstab |
25.10.2009 - Meade ETX 90 EC und Ricoh GX200 |
Hier beantworte ich einige Fragen, die ETX- und Astronomie-Neulinge haben könnten (Experten werden sicher den Kopf schütteln).
Transport und Gewicht |
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Das ETX-90EC ist mit seinen knapp 6 kg noch gut zu transportieren. Allerdings hängt es doch etwas schwer auf der Schulter, wenn man damit einige Kilometer zu Fuss zurücklegen muss. Der schnelle Aufbau (s. u.) und der relativ leichte Transport sprachen für den Kauf des ETX - und so ist es immer noch, auch wenn ich das ETX nicht mehr besitze. |
Aufbau |
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Weil ich es stets eilig hatte, stellte ich das ETX einfach nur auf einen Tisch (meistens auf einen Hocker). Dann wackelte das Bild zwar ziemlich, aber es ging schnell... Ich besaß noch ein kleines Tischstativ (drei einschraubbare Beine), das für den Betrieb des Autostar-Computers benötigt wurde (z.B. für die Justierung), benutzte es aber so gut wie nie. Was noch mehr für den Autostar-Computer galt - den habe ich nie richtig benutzt. |
Sucher |
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Da ich immer Probleme hatte, "hinter das Sucherfernrohr zu kommen", kaufte ich mir den Winkelsucher zum ETX (er ersetzte das normale Sucherfernrohr). Damit gelang es ohne allzu viele Verrenkungen, durch den Sucher zu schauen. |
Objekte finden und anvisieren |
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Man glaubt gar nicht, wie schwer es ist, Objekte am Nachthimmel mit dem Teleskop zu finden und zu verfolgen. Deshalb ist es wichtig, das Teleskop zunächst wenigstens grob auf das Ziel ausgerichtet zu haben (der Autostar-Computer sollte es ja - korrekte Justierung vorausgesetzt - selbst finden). Weiter hilft dann das Sucherfernrohr, das wegen seiner 5-fachen Vergrösserung erlaubt, größere Bereiche des Himmels abzusuchen und Objekte zu orten und zu verfolgen. Es sollte unbedingt möglichst genau justiert sein; zunächst hatte ich darauf nicht so großen Wert gelegt... |
Wie erscheinen Objekte? |
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Viele Anfänger wissen nicht, dass Objekte in Teleskopen - je nach Typ auf dem Kopf und seitenverkehrt erscheinen. Auch das erschwert natürlich, Objekte am Himmel zu finden. Man muss sich erst einmal daran gewöhnen, das Teleskop in die "richtige" Richtung zu bewegen. Beim ETX werden Objekte zwar richtig herum, aber seitenverkehrt dargestellt. Dies läßt sich mit einem 45°- Umkehrprisma, das als Zubehör erhältlich ist, korrigieren. |
Tempo |
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Ebensowenig ist Anfängern klar, dass die Objekte sich in einem Teleskop sehr schnell bewegen - je stärker die Vergrößerung, desto schneller. Wenn man also jemandem etwas im Teleskop zeigen will, muss sich die Person schon beeilen, um das Objekt noch zu sehen. |
Automatische Nachführung |
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Eine automatische motorische Nachführung ist nur bei polarer Montierung per Dreibeinstativ oder einem anderen Stativ möglich - Genaueres siehe Montierung. Ich habe das nie ausprobiert (siehe PS). Und weil ich das Teleskop nie richtig ausrichtete, hatte ich auch die Probleme mit den schnell verschwindenden Objekten... PS: Ich habe dann doch einmal die unten beschriebene Ausrichtung vorgenommen und die automatische Nachführung kontrolliert: Sie funktionierte nicht... |
Schnelle Ausrichtung, Motorsteuerung allgemein |
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Ich richtete das Teleskop zumeist erst von Hand und dann mit der Motorsteuerung (Handbox) aus. Dabei stellte ich das Teleskop einfach auf einen Tisch (Altazimuth-Montierung) und benutzte es mehr oder weniger wie ein Dobson-Teleskop. Die Motorsteuerung des ETX (meines und anscheinend vieler anderer) war nicht sehr genau und hatte Spiel (was zu lästigem "Übersteuern" führte - auch Hysterese genannt). |
Aufstellung, Montierung, Ausrichtung | Altazimut-Montierung - die einfachste Aufstellung Die einfacheste und bequemste Form der Aufstellung des ETX besteht darin, es mit seiner Unterseite "normal" auf einen Tisch zu stellen. Dies nennt man im Fachjargon eine "Altazimuth"-Montierung. Den gleichen Effekt hat es, das Teleskop mit Hilfe des Gewindes am Boden auf ein Stativ zu schrauben. Bei dieser Montierung kann man das Teleskop in vertikaler und horizontaler Richtung bewegen - entweder mit der Hand oder motorisch per Handbox. Diese Montierung ist für Erd- und gelegentliche Himmelsbeobachtungen geeignet, läßt aber keine automatische Nachführung zu. Äquatoriale Montierung - Polare Ausrichtung Für ausgedehnte Himmelsbeobachtungen empfiehlt sich die äquatoriale Montierung. Diese Montierung berücksichtigt, dass die Sternenbewegung eine Kombination aus einer vertikalen und einer horizontalen Bewegung darstellt. Indem eine der mechanischen Achsen des Teleskops auf den Polarstern ausgerichtet wird, ist es möglich, Himmelsobjekte allein durch Bewegungen auf der anderen Achse zu verfolgen (statt entlang zweier Achsen) - das geht dann auch motorisch. Eine äquatoriale Montierung, bei der eine Achse zum Himmelspol weist, nennt man "polar ausgerichtet". Das ETX kann mit Hilfe des Tischstativs oder anderer Stative polar ausgerichtet werden. Damit eine automatische motorische Nachführung möglich ist, muss nach der Montierung eine Ausrichtungsprozedur durchlaufen werden. Polare Ausrichtung mit dem Tischstativ in Mitteleuropa Zunächst benötigt man die geografische Breite des Beobachtungsortes. Mühlhausen, wo ich wohne, hat eine geografische Breite von ca. 49° (Stuttgart hat 48° 46', Karlsruhe 49° und Heidelberg 49° 25'). Damit liegt es auf der "Grenze" zwischen der Benutzung des Standard-Beins und des Beins für höhere Breiten: Standard-Bein: Bein für höhere Breiten: Im Falle des Standard-Beins wird dessen Länge so eingestellt, dass die Feststellschraube auf der Skala auf die geografische Breite des Beobachtungsortes zeigt. Dann wird das Teleskop mit nach oben gerichtetem Tubus (Deklination 90°) auf den Polarstern ausgerichtet (zumindest in etwa). Im Falle des Beines für höhere Breiten stellt man dessen Länge ohne Skala so ein, dass das Teleskop mit nach oben gerichtetem Tubus (Deklination 90°) auf den Polarstern zeigt (zumindest in etwa); dazu peilt man am Teleskop entlang zum Polarstern oder versucht den Polarstern im Teleskop zu finden. Nach der Ausrichtung darf das Stativ nicht mehr bewegt werden, denn sonst geht die Ausrichtung wieder verloren. Das Teleskop muss natürlich auf seinen Achsen auf die gewünschten Objekte ausgerichtet werden. PS: Für Spezialfälle gibt es noch eine genauere Ausrichtungsprozedur. |
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Okulare |
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Das EXT wurde mit einem 26 mm Ploessl-Okular geliefert, das für viele Aufgaben gut geeignet ist. Um den Mond oder die Sonne ganz zu sehen, benötigt man jedoch ein Okular mit grösserem Gesichtsfeld, z.B. eines mit 40 mm Brennweite oder ein besonderes Weitwinkel-Okular. Beim 40 mm-Okular besteht leider das Problem, dass mit zunehmendem Alter des Beobachters immer stärkere Vignettierungen auftreten und man deshalb auch nicht mehr das volle Gesichtsfeld überblicken kann. Ob dies bei speziellen Weitwinkel-Okularen besser ist, weiss ich nicht. Für größere Vergrösserungen werden kürzere Brennweiten benötigt; allerdings leidet da meist die Bildqualität, so dass man nicht allzuviel davon hat. Gute Okulare kosten einige hundert Euro, man sollte also diesen Kostenfaktor nicht unterschätzen. |
Was kann man mit dem ETX-90 gut beobachten? |
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Gut zu beobachten sind der Mond (bis etwa Halbmond), die Sonne (mit Sonnenfilter oder Projektionsschirm), Jupiter und Saturn. Mars und Venus sind als Scheiben zu erkennen, Venusphasen nur zu erahnen. |
Wofür eignet sich das ETX-90 nicht? |
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Wegen seiner geringen Lichtstärke eignet sich das ETX-90 (und seine Geschwister) nicht für sogenannte "Deep-Sky"-Objekte, also Galaxien, Sternhaufen und Nebel (u.a. Messier-Objekte). Hierfür sind Spiegel-Teleskope mit Lichtstärken zwischen 1:5 und 1:6 viel besser geeignet. Deshalb habe ich das ETX im Jahre 2009 verkauft und mir ein großes (Meade 10" Dobson Lightbridge) und ein kleines (Sky-Watcher Heritage P130) Dobson-Teleskop zugelegt (und später weitere Teleskope...). Im Jahre 2016 habe ich mir dann aber doch wieder einen ähnlichen Maksutov-Cassegrain-Tubus gekauft (Sky-Watcher Skymax-102 OTA) - sozusagen als Mond- und Planetenspezialisten. |
Konkurrenzprodukte |
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Das Celestron NexStar 5-Teleskop ist dem ETX-125 vergleichbar, deutlich teurer, aber anscheinend auch leistungsfähiger. Heutzutage gibt es viele Optionen von Sky-Watcher, Orion, Celestron und anderen. Im Jahre 2016 erwarb ich einen 4"-Maksutov-Cassegrain-Tubus von Sky-Watcher, den Skymax-102 OTA. Wer mehr auf Deep-Sky-Beobachtungen Wert legt, sollte den Kauf eines Dobson-Spiegel-Teleskops erwägen. Genau solche Teleskope habe ich 2009 und 2010 (und später...) gekauft. |
Meade |
Sky-Watcher |
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Teleskop | ETX-90EC | ETX-105EC | ETX-125EX | Skymax-90 OTA* | Skymax-102 OTA | Skymax-127 OTA |
Optische Bauart | Maksutov-Cassegrain |
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Hauptspiegel-Durchmesser | 96 mm | 116 mm | 138 mm | 90 mm | 102 mm | 127 mm |
Meniskuslinsen-Durchmesser | 90 mm | 105 mm | 127 mm | |||
Brennweite, Blende | 1250 mm, f/13,8 | 1250 mm, f/11,9 | 1900 mm, f/15 | 1250 mm, f/13,9 | 1300 mm, f/12,7 | 1500 mm, f/11,8 |
Geringste fokussierbare Objektweite | ca. 3,5 m | ca. 4,6 m | ca. 4,6 m | |||
Auflösungsvermögen Bogensekunden | 1,3" | 1,1" | 0,9" | 1,3" | 1,15" | 0,91" |
Visuelle stellare Grenzgröße | 11,7 mag | 12,1 mag | 12,5 mag | 11,6 (12,5) mag | 12,7 mag | 13,2 mag |
Lichtsammelleistung | 165,3 | 225 | 329,2 | 165,3 | 212,3 | 329,2 |
Empfohlene Maximal-Vergrößerung | 325 x | 420 x | 500 x | 180 x | 204 x | 254 x |
Abmessungen Teleskoptubus (Durchmesser x Länge) | 10,4 cm x 27,9 cm | 12,4 cm x 32,8 cm | 14,6 cm x 36 cm | 10,4 cm x 24 cm | 11,6 cm x 27 cm | 14,4 cm x 33 cm |
Nettogewicht | 3,5 kg | 6,1 kg | 6,9 kg | 1,4 kg (OTA) | 1,9 kg (OTA) | 3,4 kg (OTA) |
Kursiv und dunkelrot: Teleskope, die ich besaß; schwarz: zum Vergleich; *) ähnlich dem mit der Virtuoso-Steuerung ausgelieferten 90 mm-Tubus
17.11.2024 |