ZWO ASI224-Farbkamera - Erste Erfahrungen

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Auf dieser Seite beschreibe ich meine ersten Erfahrungen (etwa der erste Monat) mit meiner ZWO ASI224MC Farbkamera (Anfang April 2021 von einem Sternfreund geliehen, am 25.4.2021 ihm abgekauft). Diese Kamera besitzt den gleichen Sony-Sensor wie mein eVscope (Sony IMX224/225), und deshalb interessierte mich, wie sich die Kamera an meinen Teleskopen im Vergleich zum eVscope und zur Atik Infinity-Kamera schlagen würde.

Siehe auch:

Hinweis: Ich habe mir Anfang April 2022 eine ZWO ASI294MC-Kamera gekauft, um eine höhere Auflösung und ein größeres Sichtfeld zu erhalten, und habe daher meine ZWO ASI224MC-Kamera Mitte April 2022 verkauft. Aus diesem Grunde kann ich an dieser Stelle keine weiteren Erfahrungen mit dieser Kamera mehr berichten.

 

Einführung

Ich habe die ZWO ASI224MC Farbkamera Anfang April 2021 von einem Sternfreund ausgeliehen und ihm am 25.4.2021 abgekauft.

Nur als Erinnerung an das Aussehen der ASI224MC-Kamera...

 

Erste Erfahrungen

8.4.2021: Nachttest mit PS 72/432

Am 8.4.2021 habe ich die ASI224MC-Kamera zum ersten Mal bei Nacht ausprobiert, die Kamera also ihr "First Light" gehabt, und zwar an meinem PS 72/432-Refraktor auf der AZ-GTi-Montierung (per iPhone mit der SynScan-App gesteuert). Als Kamera-Software verwendete ich ASI Live, weil dieses auch auf dem Apple Macintosh unter OS X läuft, und weil es einfacher als SharpCap zu bedienen ist, das zudem nur unter Windows (auf dem Mac mit Emulator) betrieben werden kann. Ich habe keine Darkframes verwendet, deshalb waren Hotpixel und Verstärkerglühen mehr oder weniger stark zu sehen.

Ich habe meine Beobachtungssitzung vor dem Abendbrot mit dem Orionnebel M 42/43 begonnen, während des Abendbrots diesen etwa 20 Minuten nachverfolgen lassen (am Ende war er noch im Okular zu sehen, aber nicht mehr in der Mitte), und anschließend noch einmal mit dem Orionnebel weitergemacht. Weitere Ziele waren der Flammenebel NGC 2024 (über Alnitak gefunden), M 78 und schließlich M 96, wobei ich eigentlich M 105 fotografieren wollte, diesen verfehlte, bei der Suche schließlich M 96 fand - und dort der Einfachheit halber blieb.

M 42/43 (16 frames, 10 s, gain 134)

NGC 2024 (30 frames, 10 s, gain 300)

M 78 (30 frames, 10 s, gain 300)

 

M 96 (30 frames, 10 s, gain 300)

 

Insgesamt waren die Ergebnisse wenig überzeugend, aber ich war froh, mit der unbekannten Kamera und Kamerasoftware überhaupt etwas gesehen zu haben! Schließlich musste ich zunächst lernen, wie die Kamera mit ASI Live gesteuert werden kann. Dabei ging es um die Belichtungszeit, das Gain (Verstärkung = ISO), die Helligkeitssteuerung für das Bild und nicht zuletzt das Abspeichern der Fotos. Noch sind längst nicht alle Fragen beantwortet!

Wenn ich mir die Fotos im Nachherein betrachte, fallen mir aufgeblasene Sterne und eine gewisse Unschärfe der feineren Strukturen auf. Dies könnte an einer ungenauen Fokussierung liegen, aber in Anbetracht der späteren Ergebnisse tippe ich eher auf das Fehlen eines UV/IR-Cut-Sperrfilters als Ursache.

10.4.2021: Ergänzung

Am 10.4.2021 habe ich SharpCap heruntergeladen, und nachdem ich auch den ASI-Treiber installierte hatte, erschien die ASI224 im Kamera-Menü von SharpCap. So konnte ich bei Tage mit dem Panorama-Objektiv erste Aufnahmen machen und SharpCap "antesten".

12.4.2021: Nachttest mit dem C5

Am 12.4.2021 habe ich einen weiteren Test mit der ZWO ASI224MC unternommen, und zwar am Celestron C5 mit f/6,3-Reducer/Corrector auf der AZ-GTi-Montierung.

Mit den Beobachtungen konnte ich leider erst spät beginnen, so dass der Orionnebel M 42/43 sich schon in den Bäumen versteckte. Das Alignment funktionierte so einigermaßen, aber ich hatte anfangs Probleme mit der Fokussierung, was mich einige Zeit kostete. Erst nachdem ich auf ein leuchtendes Fenster in der Ferne fokussiert hatte, gelang es mir, Sterne scharf zu bekommen. Ich habe anschließend versucht, M 65 und später M 105 zu fotografieren, aber keine Fotos zustande bringen können, weil das Stacking nicht funktionierte. Entweder erkannte das Programm ASILive zu wenige Sterne, oder es "konnte keine passenden Dreiecke bilden", was auch immer dies bedeuten mag. So wurden beim Stacking praktisch alle Frames zurückgewiesen, so dass ich keine Fotos aufnehmen konnte. Die FWHM-Werte waren brauchbar, was für eine ausreichende Schärfe sprach. Anfangs konnte ich keinen Taubeschlag auf der Schmidtplatte des C5 erkennen, aber als ich nach etwa einer Stunde frustriert abbrach, war diese teilweise beschlagen. Ob der Taubeschlag oder eine mangelhafte Fokussierung für mein Scheitern verantwortlich waren, kann ich im Nachhinein nicht mehr sagen. Auf jeden Fall vergrößert das C5 deutlich mehr als mein kleiner Refraktor, so daß vielleicht auch aus diesem Grund weniger Sterne im Bildfeld zu erkennen waren... Es war übrigens Neumond, also eigentlich herrschten ideale Bedingungen!

13.4.2021: Trockentest mit 4 Teleskop-Tuben (6 Bedingungen)

Am 13.4.2021, also am nächsten Tag, habe ich einen "Trockentest" mit der ASI224MC an allen meinen Teleskop-Tuben durchgeführt, um sicherzustellen, das sie "im Prinzip" alle in den Fokus kommen; die Celestron-Tuben habe ich dabei mit und ohne f/6,3-Reducer/Corrector getestet. Dies war in der Tat der Fall! Also müssten alle Tuben auch in der Nacht in den Fokus kommen!

C5

C5

C5

C5

C5 mit Reducer/Corrector

C5 mit Reducer/Corrector

C5 mit Reducer/Corrector

C5 mit Reducer/Corrector

C5 mit Reducer/Corrector

PS 72/432

PS 72/432

PS 72/432

PS 72/432

PS 73/432

TLAPO1027

TLAPO1027

TLAPO1027

TLAPO1027

TLAPO1027

TLAPO1027

C8 mit Reducer/Corrector

C8 mit Reducer/Corrector

C8 mit Reducer/Corrector

C8 mit Reducer/Corrector

C8

C8

C8

13.4.2021: Erneuter Nachttest mit dem C5 und dem PS 72/432

Am 13.4.2021 habe ich die ASI224MC-Kamera zum dritten Male nachts ausprobiert, und zwar am C5 mit f/6,3-Reducer/Corrector und an meinem PS 72/432-Refraktor auf der AZ-GTi-Montierung (per iPhone mit der SynScan-App gesteuert). Als Kamera-Software verwendete ich wiederum ASILive. Ich habe erneut keine Darkframes verwendet, weil ich noch immer nicht wußte, wie man diese in ASILive anlegt.

Mt dem C5 habe ich keine verwertbaren Fotos machen können (M 42/43, M 78), weil das Stacken nicht funktionieren wollte. Mit dem PS 72/432 lief es besser, und ich konnte die folgenden Objekte beobachten und fotografieren, alles sind Galaxien: M 65/66, NGC 3628, M 105, M 95, M 96 und M 51. Die Sterne waren wieder etwas aufgeblasen.

M 51 (50 frames, 10 s, gain 134)

M 51 (76 frames, 10 s, gain 300)

M 65/66 (31 frames, 10 s, gain 0)

M 95 (13 frames, 10 s, gain 300)

M 96 (12 frames, 10 s, gain 300)

M 105 (17 frames, 10 s, gain 300)

M 105 (17 frames, 10 s, gain 300)

NGC 3628 (48 frames, 10 s, gain 134)

 

Die Fotos sind teilweise Bearbeitungen der abgespeicherten JPG-Dateien, teilweise basieren sie auf den FITS-Dateien, die ich im ASI Fits-Viewer angepasst und mit Adobe PSE nachbearbeitet habe (wie auch die JPG-Dateien). Mal ist das eine besser, mal das andere - eine klare Regel habe ich bisher nicht gefunden.

Wenn ich mir die Fotos im Nachherein betrachte, fallen mir wiederum aufgeblasene Sterne und eine gewissen Unschärfe der feineren Strukturen auf. Dies könnte an einer ungenauen Fokussierung liegen, aber in Anbetracht der späteren Ergebnisse tippe ich eher auf das Fehlen eines UV/IR-Cut-Sperrfilters als Ursache.

20.4.2021: Nachttest mit dem PS 72/432 mit und ohne UV/IR-Cut-Filter

Am 20.4.2021 (Halbmond) habe ich einen Nachttest an der Strudelgalaxie M 51 durchgeführt, um zu prüfen, ob ein UV/IR-Cut-Filter (von einem Sternfreund hatte ich einen entsprechenden Baader-Filter ausgeliehen) das von mir beobachtete "Aufblähen" der Sterne beim PS 72/432-Refraktor (auf AZ-GTi) verhindern oder zumindest abmildern kann. Außerdem wollte ich ASILive mit Darkframes testen - und vielleicht auch erste Versuche mit SharpCap unternehmen (auch mit Darkframes, die ich inzwischen aufgenommen hatte). Es wurde ein ziemlicher Katastrophenabend!

Zunächst klappte das 1-Stern-Alignment der AZ-GTi-Montierung nicht! Der Tubus fuhr trotz "Home-Position" beim Einschalten der Montierung immer nach unten und drehte nicht nach Süden. Umdrehen des Tubus brachte auch keinen Erfolg (Umdrehen soll ja möglich sein). Schließlich versuchte ich es mit dem Brightest Star-Alignment (2 Sterne). Das klappte, nachdem ich das Stativ so verrückt hatte, dass Arktur für das Teleskop sichtbar wurde. Danach fuhr ich M 51 an, und die Montierung verfolgte ihn während der ganzen Session recht ordentlich (kleine Korrekturen waren immer wieder mal nötig).

In ASILive hatte ich nicht den Eindruck, dass die Darkframes irgendwelche Wirkung hatten. Ich hatte auch eine Fehlermeldung, dass irgendeine ungenannte Datei nicht existieren würde - vielleicht bezog sich diese Meldung ja darauf... Jedenfalls erschienen mit der Zeit zahlreiche Hotpixel und auch das Verstärkerglühen. Zunächst testete ich mit UV/IR-Cut-Filter, dann ohne. Ohne Filter waren die Sterne deutlich aufgeblasener, aber das kann auch an einer schlechteren Fokussierung gelegen haben (nach dem Entfernen des Filters muss neu fokussiert werden). Nach den Ergebnissen der vergangenen Abende bin ich jedoch ziemlich sicher, dass der Filter geholfen hat.

M 51 (18 frames, 10 s, gain 300), ASILive, aus FITS-Datei und bearbeitet, mit UV/IR-Cut-Filter

M 51 (18 frames, 10 s, gain 300), ASILive, aus FITS-Datei und bearbeitet, ohne UV/IR-Cut-Filter

Dann wechselte ich zu SharpCap als Steuerprogramm und hatte zudem massive Probleme mit dem Live Stacking. Etwas stabileres Stacking gelang nur mit 12 Sekunden Belichtungszeit und Gain 400 (10 Sekunden und Gain 300 in ASILIve). Am ärgerlichsten war jedoch, dass das Bild grün, gelb oder rötlich erschien und sich mit den Farbreglern nicht in einen neutralen Farbton verwandeln ließ. Entnervt habe ich aufgegeben! Wenigstens funktionierten die Darks irgendwie (aber ohne große Wirkung: keine Hotpixel aber Verstärkerglühen zu sehen); sie werden anscheinend automatisch ausgewählt, was sehr bequem ist.

Erst nach der Session bemerkte ich, dass SharpCap viele Bilder im 32-Bit-Fits-Format gespeichert hatte (das der ASI-FitsViewer nicht lesen kann...), wohl wegen der Darkframes mit höherer Bit-Tiefe, die ich in einem zweiten Anlauf für Darkframes angelegt hatte... Aus den vorhandenen 16-bit-FITS-Dateien konnte ich noch diese drei Beispiele erzeugen (unbearbeitet und bearbeitet):

M 51 (16 frames, 12 s, gain 300), SharpCap, aus FITS-Datei, mit UV/IR-Cut-Filter

M 51 (21 frames, 12 s, gain 300), SharpCap, aus FITS-Datei, mit UV/IR-Cut-Filter

M 51 (17 frames, 12 s, gain 300), SharpCap, aus FITS-Datei, mit UV/IR-Cut-Filter

M 51 (16 frames, 12 s, gain 300), SharpCap, aus FITS-Datei und bearbeitet, mit UV/IR-Cut-Filter

M 51 (21 frames, 12 s, gain 300), SharpCap, aus FITS-Datei und bearbeitet, mit UV/IR-Cut-Filter

M 51 (17 frames, 12 s, gain 300), SharpCap, aus FITS-Datei und bearbeitet, mit UV/IR-Cut-Filter

Anhand der Sternabbildungen kann ich keine Wirkung des UV/IR-Cut-Filters erkennen; ich vermute, dass der Filter die ganze Zeit aktiv war (ich habe leider keine Aufzeichnungen gemacht).. Der Farbwechsel bei den späteren Bildern ohne Filter dürfte durch den stärkeren Einfluß des Mondes zu erklären sein. Bei den im folgenden beschriebenen Aufnahmen mit ASILive trat ebenfalls ein Farbfehler auf, allerdings ein Stich ins Violette statt ins Gelbe oder Grüne wie bei SharpCap.

Zum Schluß machte ich also noch einen zweiten Versuch mit ASILive (mit Filter), bei dem ich testweise die Funktion "Remove Hotpixels" aktiviert hatte. Und tasächlich blieben die Hotpixel weg, es geht also ganz ohne Darkframes in ASILive! Das Verstärkerglühen trat jedoch wieder auf, die Darkframes schienen also wirkungslos! Jetzt, das heißt eine Stunde später und mit mehr Mondeinfluß, hatte das Bild jedoch einen violetten Farbstich, den ich in ASILive und im ASI Fits Viewer nicht beheben konnte.

Hier noch einmal die zwei Fotos vom ersten und ein Foto vom zweiten Versuch mit ASILive, diesmal aus dem FITS-Viewer exportiert (mit Histogramm-"Stretch") und in Adobe PSE bearbeitet:

M 51 (18 frames, 10 s, gain 300), ASILive, aus FITS-Datei, mit UV/IR-Cut-Filter

M 51 (18 frames, 10 s, gain 300), ASILive, aus FITS-Datei, ohne UV/IR-Cut-Filter

M 51 (37 frames, 10 s, gain 300), ASILive, aus FITS-Datei, mit UV/IR-Cut-Filter

M 51 (18 frames, 10 s, gain 300), ASILive, aus FITS-Datei, bearbeitet, mit UV/IR-Cut-Filter

M 51 (18 frames, 10 s, gain 300), ASILive, aus FITS-Datei, bearbeitet, ohne UV/IR-Cut-Filter

M 51 (37 frames, 10 s, gain 300), ASILive, aus FITS-Datei, bearbeitet, mit UV/IR-Cut-Filter

Da die Histogrammregler in ASIFitsView etwas "fummelig" sind, ist es oft Glücksache, was ich beim FITS-Export "heraushole"... Alles in allem sollte man diese Beispiele nicht zu ernst nehmen, sondern den Hinweis beachten, dass Mondlicht alles "vermasseln" kann...

23.4.2021: Nachttest mit dem PS 72/432 mit und ohne UV/IR-Cut-Filter

Am 23.4.2021 habe ich einen weiteren Test an der Strudelgalaxie M 51 durchgeführt, um noch einmal die Wirkung des UV/IR-Cut-Filters hinsichtlich des von mir beobachteten "Aufblähens" der Sterne beim PS 72/432-Refraktor (auf AZ-GTi) zu testen. Diesmal habe ich vorher geprüft, wie herum der Tubus in die Montierung zu setzen ist (der Sucher muss nach unten zeigen); dann habe ich ein Brightest Star-Alignment (2 Sterne) durchgeführt. Das anschließende Tracking war brauchbar. Ich habe zunächst SharpCap als Steuersoftware verwendet und drei "Capture"-Anläufe genommen, wobei der mittlere nicht funktionierte. Beim dritten Anlauf verwendete ich den Filter, beim ersten nicht. Diesmal hatte ich den Eindruck, dass der Filter das Aufblähen etwas einschränkte, also eine gewisse Wirkung hatte.

Beim ersten Versuch ohne Filter habe ich bis zu 20 Frames gestacked und zeige dasselbe Bild einmal "wie auf dem Bildschirm", dito nachträglich bearbeitet und schließlich aus der FITS-Datei gewonnen unbearbeitet und bearbeitet (die bearbeiteten Versionen sind unter den unbearbeiteten); die FITS-Datei lieferte zumindest farblich das beste Ergebnis:

M 51 (13 frames, 12 s, gain 300), SharpCap, WithDisplayStretch, ohne UV/IR-Cut-Filter

M 51 (20 frames, 12 s, gain 300), SharpCap, WithDisplayStretch, ohne UV/IR-Cut-Filter

M 51 (13 frames, 12 s, gain 300), SharpCap, aus FITS-Datei, ohne UV/IR-Cut-Filter

M 51 (13 frames, 12 s, gain 300), SharpCap, WithDisplayStretch, bearbeitet, ohne UV/IR-Cut-Filter

M 51 (20 frames, 12 s, gain 300), SharpCap, WithDisplayStretch, bearbeitet, ohne UV/IR-Cut-Filter

M 51 (13 frames, 12 s, gain 300), SharpCap, aus FITS-Datei, bearbeitet, ohne UV/IR-Cut-Filter

Beim dritten Versuch mit Filter habe ich bis zu 100 Frames gestacked und zeige dasselbe Bild einmal "wie auf dem Bildschirm", dito nachträglich bearbeitet und schließlich aus der FITS-Datei gewonnen und und bearbeitet; die FITS-Datei lieferte farblich das beste Ergebnis:

M 51 (100 frames, 12 s, gain 300), SharpCap, WithDisplayStretch, mit UV/IR-Cut-Filter

M 51 (100 frames, 12 s, gain 300), SharpCap, WithDisplayStretch, bearbeitet, mit UV/IR-Cut-Filter

M 51 (100 frames, 12 s, gain 300), SharpCap, aus FITS-Datei, bearbeitet, mit UV/IR-Cut-Filter

Wie sich die FITS-Datei verändert, wenn man bis zu 100 Frames (20 Minuten) belichtet, zeigen die folgenden unbearbeiteten Bilder, die aus den FITS-Dateien gewonnen wurden (für Details die Bilder anklicken und die großen Versionen der Bilder ansehen!):

M 51 (22 frames, 12 s, gain 300), SharpCap, aus FITS-Datei

M 51 (37 frames, 12 s, gain 300), aus FITS-Datei

M 51 (60 frames, 12 s, gain 300), SharpCap, aus FITS-Datei

M 51 (68 frames, 12 s, gain 300), SharpCap, aus FITS-Datei

M 51 (80 frames, 12 s, gain 300), SharpCap, aus FITS-Datei

M 51 (100 frames, 12 s, gain 300), SharpCap, aus FITS-Datei

Auch so sieht man bereits gut die Feldrotation und dass sich die Helligkeit gestackter Fotos nicht verändert, sondern nur das Rauschen, und zwar wird es um so gringer, je mehr Bilder überlagert werden.

Anschließend habe ich noch ASILive verwendet (mit Filter). Hier wirken die Sterne weniger aufgebläht als beim Versuch vom 13.4.2021, wohl weil ich den Filter von den letzten SharpCap-Versuchen noch dran gelassen habe:

M 51 (123 frames, 10 s, gain 300), ASILive, direkt gespeichert, bearbeitet, mit UV/IR-Cut-Filter

M 51 (123 frames, 10 s, gain 300), ASILive, aus FITS-Datei, bearbeitet, mit UV/IR-Cut-Filter

M 51 (76 frames, 10 s, gain 300), ASILive, aus FITS-Datei, bearbeitet, ohne UV/IR-Cut-Filter (13.4.2021)

M 51 (100 frames, 12 s, gain 300), SharpCap, WithDisplayStretch, mit UV/IR-Cut-Filter

M 51 (100 frames, 12 s, gain 300), SharpCap, WithDisplayStretch, bearbeitet, mit UV/IR-Cut-Filter

M 51 (100 frames, 12 s, gain 300), SharpCap, aus FITS-Datei, bearbeitet, mit UV/IR-Cut-Filter

Trotz etwa 20 Minuten Belichtung ist kein wirklich gutes Bild dabei herausgekommen, was auf den nachteiligen Einfluß des Mondes hinweist. Das 10 Tage vorher aufgenommene Bild (rechts) sieht besser aus (ist aber unschärfer); möglicherweise hat der Mond da weniger gestört.

Zum Vergleich habe ich noch einmal die vorher mit SharpCap aufgenommenen Fotos darunter gestellt, damit man die Ergebnisse beider Programme vergleichen kann (natürlich nur sehr eingeschränkt...). Zwischen den Ergebnissen, die man mit beiden Programmen erzielen kann, scheinen jedoch keine Welten zu liegen...

24.4.2021: Nachttest mit dem C5

Am 25.4.2021 habe ich einen weiteren Nachttest an der Strudelgalaxie M 51 mit dem C5 auf der AZ-GTi-Montierung durchgeführt. Dies wurde wiederum eine "Katastrophensitzung", weil das Stacking einfach nicht funktionieren wollte, und ich deshalb keine verwertbaren Fotos aufnehmen konnte. Das Mondlicht störte und außerdem war das Tracking schlecht, wie die Aufnahmen zeigen:

M 51 (15 frames, 12 s, gain 300), SharpCap, WithDisplayStretch

M 51 (15 frames, 12 s, gain 300), SharpCap, aus FITS-Datei

M 51 (15 frames, 12 s, gain 300), SharpCap, WithDisplayStretch, bearbeitet

M 51 (15 frames, 12 s, gain 300), SharpCap, aus FITS-Datei, bearbeitet

8. und 9.5.2021: Nachttests mit dem PS 72/432

Am 8. und 9.5.2021 habe ich noch zwei weitere Tests mit der ASI224MC am PS 72/432 auf der AZ-GTi-Montierung unternommen, beide Male mit UV/IR-Sperrfilter. Am 8.5. habe ich das Ziel M 51 überhaupt nicht gefunden, vielleicht, weil die Kamera am Stativ anschlug (an dem Tag bin ich nicht auf diese Möglichkeit gekommen...). Am 9.5. konnte ich zunächst das Ziel M 51 (das sehr hoch im Zenit stand) auch nicht finden. Dann bemerkte ich, dass die Kamera gegen ein Stativbein stieß und sich deshalb nicht in einer bestimmten Richtung bewegen ließ. Nach Korrektur der Stativposition gelang es mir schließlich, M 51 mit der Kamera zu finden. Ich habe M 51 daraufhin zweimal für 10 Minuten (10 s für ein Einzelbild) mit ASILive aufgenommen, beim ersten Mal mit schlechtem Fokus, beim zweiten Mal war der Fokus besser. Anschließend habe ich versucht, M 51 mit SharpCap aufzunehmen, scheiterte aber daran, dass das Stacken nicht gelang (einmal schaffte ich immerhin 8 Frames, aber die Qualität war schlecht). Außerdem schien die Nachführung schlecht zu sein. Beim Abbauen bemerkte ich, dass die Kamera wieder am Stativ anstieß, das war also der Grund!

Ich nehme vom zweiten Abend mit, dass der dunklere Himmel insgesamt etwas bessere Ergebnisse bei ASILive lieferte, und dass ich die Mittelsäule verwenden muss, wenn ich zenitnahe Objekte mit der ASI224 beobachten und fotografieren möchte. Hier die Ergebnisse des zweiten Abends:

M 51 (60 frames, 10 s, gain 300), ASILive, aus FITS-Datei mit Stretch, mit UV/IR cut filter

M 51 (61 frames, 10 s, gain 300), ASILive, aus FITS-Datei mit Stretch, mit UV/IR-Cut-Filter

M 51 (8 frames, ca. 5 s, gain 400), SharpCap, WithDisplayStretch, mit UV/IR-Cut-Filter

M 51 (60 frames, 10 s, gain 300), ASILive, aus FITS-Datei mit Stretch, bearbeitet, mit UV/IR-Cut-Filter

M 51 (61 frames, 10 s, gain 300), ASILive, aus FITS-Datei mit Stretch, bearbeitet, mit UV/IR-Cut-Filter

M 51 (8 frames, ca. 5 s, gain 400), SharpCap, WithDisplayStretch, bearbeitet, mit UV/IR-Cut-Filter

 

Vergleiche

Auch wenn nur wenige brauchbare Fotos mit der ASI224MC vorliegen, möchte ich einige erste Vergleiche mit dem eVscope und der Atik Infinity wagen:

ZWO ASI224MC (PS 72/432) eVscope Atik Infinity

M 42/43 (16 frames, 10 s, gain 134), bearbeitet

M 42/43 - 17.11.2020, bearbeitet

M 42/43 - 23.3.2021, bearbeitet, TLAPO1027

M 65/66 (31 frames, 10 s, gain 0)

M 65 & M 66 - 8.3.2021, bearbeitet

M 42 - 21.2.2018, bearbeitet, 150PDS

M 78 (30 frames, 10 s, gain 300)

 

M 78 - 6.3.2021, bearbeitet

M 78 - 13.2.2021, bearbeitet , C5

M 95 (13 frames, 10 s, gain 300)

M 95 - 7.3.2021, bearbeitet

 

M 96 (30 frames, 10 s, gain 300)

M 96 - 8.3.2021, bearbeitet

 

M 105 (17 frames, 10 s, gain 300)

M 105 (+ NGC 3384 und NGC 3389) - 8.3.2021, bearbeitet

 

NGC 2024 (30 frames, 10 s, gain 300)

NGC 2024 - 17.2.2021, bearbeitet

NGC 2024 - 19.3.2021, bearbeitet, PS 72/432

NGC 3628 (48 frames, 10 s, gain 134)

NGC 3628 - 7.3.2021, bearbeitet

 

M 51-Vergleiche

Hier noch einige M 51-Variationen mit der ASI224 und ein eVscope-Foto:

M 51 (50 frames, 10 s, gain 134)

M 51 (76 frames, 10 s, gain 300)

M 51 - 6.3.2021, bearbeitet, eVscope

M 51 (100 frames, 12 s, gain 300), SharpCap, aus FITS-Datei, bearbeitet, mit UV/IR-Cut-Filter

M 51 (123 frames, 10 s, gain 300), ASILive, aus FITS-Datei, bearbeitet, mit UV/IR-Cut-Filter

M 51 (61 frames, 10 s, gain 300), ASILive, aus FITS-Datei mit Stretch, bearbeitet, mit UV/IR-Cut-Filter

Im allgemeinen erscheinen die eVscope-Fotos brillanter und besser (auch rauschärmer). Aber letzteres geht auf Kosten der Details. In größerer Ansicht wirken die eVscope-Fotos wie "gepinselt". Die Atik Infinity kann vor allem bei M 42/43 überzeugen. Aber dies ist erst ein allererster Blick auf die Fotos!

M 51-Vergleich mit alternativer Bearbeitung

M 51 (100 frames, 10 s, gain 300), SharpCap, bearbeitet

M 51 (123 frames, 12 s, gain 300), ASILive, bearbeitet

M 51 - 6.3.2021, bearbeitet, eVscope

M 51 (100 frames, 10 s, gain 300), SharpCap, alternativ bearbeitet

M 51 (123 frames, 12 s, gain 300), ASILive, alternativ bearbeitet

M 51 - 6.3.2021, bearbeitet, eVscope

Mit etwas aggressiverer Bearbeitung (untere Reihe), hier mit Polarr und etwas PSE-Nachhilfe, komme ich dem Eindruck des eVscopes schon ein wenig näher...

 

Erste Resultate...

Bei meinen ersten Versuchen mit der ASI224MC ging einiges schief: teilweise funktionierte das GoTo nicht, teilweise hatte ich Fokusprobleme und vor allem hatte ich ungünstige Lichtbedingungen, und zwar umso ungünstiger, je weiter die Tests fortschritten; erst am Ende der hier beschriebenen Testss konnte ich einen Test ohne Mondeinfluss durchführen. Außerdem musste ich mich mit zwei neuen Steuerprogrammen für die Kamera vertraut machen, ASILive und SharpCap. Und so fragte ich mich, ob überhaupt etwas bei diesen Tests herausgekommen ist. Ich möchte diese Frage im Folgenden "nach Themen" behandeln!

Fokussierung

Ich finde das Fokussieren beim Aufnehmen von Astronomiefotos immer etwas schwierig, insbesondere beim PS72-Refraktor, der beim Fokussieren eine beträchtliche Hysterese aufweist. Deshalb war ich mir anfangs nicht sicher, ob die aufgeblasenen Sterne bei Fotos mit dem PS72 nicht auch an einer schlechten Fokussierung lagen. Nach Durchsicht der Fotos glaube ich aber, dass die Fokussierung im Großen und Ganzen in Ordnung, aber natürlich noch verbesserungsfähig war. Ich möchte mich dabei in Zukunft an den auf Sternen beruhenden Fokussiermethoden meines Sternfreundes orientieren. Aber ich habe inzwischen auch eine Bahtinov-Maske für den PS72 gekauft.

GoTo und Tracking

Ein ungenaues GoTo und eine "weglaufende" Nachführung (Tracking) können einem auch die Freude vermiesen! Beim GoTo geht es vor allem darum, die Sterne überhaupt erst einmal zu finden, was bei dem kleinen Gesichtsfeld von Astronomiekameras schwieriger ist als wenn man visuell arbeitet. Das Finden wird zudem umso schwieriger, je jänger die Brennweite des verwendeten Teleskops ist, weil der Bildausschnitt mit zunehmender Brennweite immer kleiner wird. Bei einer "weglaufenden" Nachführung wandert das Himmelobjekt bei längeren Belichtungszeiten aus dem Bildfeld, was den nutzbaren Ausschnitt verkleinert. Hinzu kommt ggf. noch der Effekt der Bildfeldrotation, der das Bild beschneidet...

Diese beiden Punkte haben allerdings mit der "generellen" Bildqualität nichts zu tun, sondern fallen unter das Stichwort "Motivationsbremse"...

Aufgeblasene Sterne beim Refraktor, UV/IR-Sperrfilter

Bei meinen ersten Aufnahmen mit dem PS72-Refraktor fiel mir auf, dass die helleren Sterne "aufgeblasen" und Bilddetails verwaschen waren. Als Ursache machte ich aus, dass UV- und IR-Licht einen anderen Brennpunkt als das sichtbare Licht hat (das nennt man Dispersion) und deshalb bei Kameras, die in diesen Spektralbereichen empfindlich sind (was für die ASI224 gilt), bei Refraktoren Unschärfen, also "aufgeblähte" Sterne erzeugt. Als Abhilfe werden UV/IR-Sperrfilter (UV/IR cut filter) eingesetzt, wobei ich auch im Internet keine wirklich schlüssige Erklärung für deren Wirkung finden konnte und warum gerade Refraktoren dafür anfällig sind.

Ich konnte mir von meinem Sternfreund ein solchen Filter ausleihen, testen und habe mir nach Durchsicht meiner Ergebnisse einen solchen (von Baader) mit 1,25"-Gewinde gekauft. Zusätzlich habe ich noch einen internen Filter für die Kamera vom Sternfreund erworben. Aber diese abeitet nur mit der ASI224 zusammen, nicht mit meiner Atik Infinity. Denn wenn ich mir Fotos, die ich mit der Atik Infinity am Refraktor aufgenommen habe, nachträglich ansehe, finde ich darauf ebenfalls "aufgeblasene" Sterne.

Ein wichtiges Ergebnis der obigen Versuche ist also, dass ich am PS72-Refraktor, und vielleicht auch am TLAPO1027-Refraktor (nein, nicht notwendig, wie ich später herausfand...), einen UV/IR-Sperrfilter einsetzen muss, um "aufgeblasene" Sterne zu verhindern. Andererseits teilte mir ein Sternfreund mit, dass insbesondere "schlechtere" Refraktoren vom "Aufblähen" der Sterne betroffen sein sollen. Nun ist der PS72 zwar ein ED-Refraktor, aber erste Vergleichstest mit meinem TLAPO-Refraktor zeigten bereits, dass letzterer wesentlich besser und, wie ich später herausfand, gar nicht von "Aufbläh-Problem" betroffen ist.

Einige Hinweise zu ASILive

Zunächst habe ich die ASI224-Kamera mit ASILive bedient. Näheres zu dem Programm steht auf Seite ZWO ASI224-Farbkamera - ASILive, deshalb hier nur einige Anmerkungen!

Dieses Programm ist recht einfach, und ich bin bald mit ihm gut zurechtgekommen. Etwas gewöhnungsbedürftig war für mich anfangs der Wechsel vom "Einzelbild"- in den "Stacking"-Modus. Seltsam ist auch, dass man, anders als in der Infinity-Software, die Belichtungszeit und das Gain nur im Einzelbild-Modus verändern kann.

Zunächst wusste ich auch nicht, wie man Darkframes erstellt. Dazu muss man, wie ich herausfand, im "Stack"-Bedienfeld den Bildtyp ("Type") auf "Dark" umstellen (Details zur Erstellung von Darkframes finden sich auf der Seite ZWO ASI224-Farbkamera - ASILive).

Das Abspeichern der Fotos geschieht über ein Symbol, das erscheint, sobald man den Cursor ins Bild bewegt. Es werden eine FITS- und eine JPG-Datei (mit den aktuellen Bildeinstellungen) mit dem aktuellen Stand des Stapels (Stacks) gespeichert. Der Dateiname enthält fast alle wichtigen Bildinformation, nur den Objektnamen kann man leider nicht mehr eingeben (in der ersten Software-Version war dies noch möglich). Außerdem kann man angeben, ob man auch die Einzelbilder speichern möchte, um den Stapel später selbst bearbeiten zu können; diese werden im FITS-Format gespeichert. Mit dem Programm ASIFitsView kann man FITS-Dateien und -Stapel ansehen und mit und ohne Histogramm-Stretch in verschiedenen Bildformaten abspeichern. Das ist auch nützlich für FITS-Dateien, die ich mit SharpCap abgespeichert habe (nur für 16-bit-FITS-Dateien!)

Um befriedigende Ergebnisse erzielen zu können, muss man geeignete Kameraeinstellungen finden, im wesentlichen die Belichtungszeit und das Gain (Verstärkung, analog zum ISO-Wert). Die Belichtungszeit ist nur in relativ groben Stufen einstellbar, die aus einem Klappmenü ausgewählt werden können (angeblich kann man selbst Zahlen eintippen, aber das funktioniert bei mir nicht). Das Gain ist in drei Stufen einstellbar (Low, Middle (134 bei der ASI224) und High (300 bei der ASI224)).

Eine Histogrammkorrektur ist möglich, aber keine Farbkorrektur. Interessant sind zudem Möglichkeiten zur Rauschunterdrückung und zum Entfernen von Hotpixeln ohne dass Darkframes benötigt werden. Letzteres scheint gut zu funktionieren.

Einige Hinweise zu SharpCap

Inzwischen habe ich die ASI224-Kamera auch mit dem Programm SharpCap betrieben. Näheres zu dem Programm steht auf Seite ZWO ASI224-Farbkamera - SharpCap, deshalb hier nur einige Anmerkungen!

SharpCap gilt als der "Mercedes" unter den EAA-Programmen und hat dementsprechend eine viel komplexere Benutzungsoberfläche als ASILive. Für EAA-Beobachtungen, reicht es aber aus, sich mit Teilen oder Teilaspekten des Programms zu beschäftigen und dafür die entsprechende "Routine" aufzubauen.

Wie man zwischen Einzelbild- (Preview genannt) und Stacking-Modus wechselt, war auch in SharpCap für mich zunächst schwieriger zu erkennen als in der Infinity-Software. Letztendlich ist man "standardmäßig" im "Preview"-Modus und ruft "Live Stack" für das Stacking über das Tools-Menü oder eine Schaltfläche auf. Man kann die Kameraeinstellungen in beiden Modi verändern, sollte aber hinterher den Stapel löschen (Clear), wenn man dies im "Live Stack"-Modus tut.

Das Erstellen von Darkframes finde ich in SharpCap einfacher als in ASILive. Vor allem werden Darkframes entsprechend den Kamera-Einstellungen automatisch ausgewählt, was sehr bequem ist.

Beim Abspeichern der Ergebnisse ist etwas Vorsicht geboten, denn wenn man die "Save"-Schaltfläche klickt, wird eine 16- oder 32-bit-FITS-Datei gespeichert und nicht das aktuelle Bild. Hierfür oder für andere Dateitypen muss man ein Menü herunterklappen und die gewünschte Option auswählen. Bequemer wäre es, wenn man das Standardformat vorher festlegen und dann einfach die "Save"-Schaltfläche drücken könnte.

Mondlicht

Generell sind die bisher erzielten Ergebnisse nicht begeisternd und selbst bei langen Gesamtbelichtungszeiten stärker verrauscht als ich es (aus der Erfahrung mit dem eVscope heraus) erwartet hätte. Dabei hat sicher das Mondlicht eine Rolle gespielt. Vermutlich verwendet das eVscope auch aggressivere Rauschunterdrückungs-Algorithmen, was sich ja in den oft wie "gepinselt" aussehenden Fotos niederschlägt. So konnte ich mit dem eVscope bisher kein Foto von M 42/43 (Orionnebel) aufnehmen, das mich befriedigt hätte. Mit der ASI224 hatte ich nur einen Versuch, der aber wegen der UV/IR-Unschärfen ebensowenig befriedigt. Seit Ende April ist M 42/43 erst einmal nicht mehr zu beobachten.

Wenn es möglich sein wird, ab einer Woche vor Neumond und bis kurz danach zu beobachten und zu fotografieren, werde ich versuchen, dies zu tun und die Fotos mit den bisher aufgenommenen vergleichen.

 

Vorläufiges Fazit

Mein erster Monat mit der ZWO ASI224MC brachte sehr gemischte Resultate, auch weil es eine ganze Reihe von Hindernissen und Problemen zu überwinden galt:

Alles in allem waren dies eine Menge "Stolpersteine" für mich, die bessere und befriedigende Resultate nicht zuließen. Meine weiteren Bemühungen mit der ZWO ASI224MC stelle ich auf einer weiteren Seite dar, denn diese Seite ist bereits viel zu lang geworden.

Hinweis: Seit April 2016 rüstet ZWO alle ASI224MC- and AISI224MC-C-Kameras mit der PCB-Revision 1.3, aus die das Verstärkerglühen reduziert. Im Kamerakarton findet sich ein Stempel mit der Jahreszahl 2019 (das chinesische Datum kann ich nicht entziffern...), also sollte die Kamera bereits das aktuelle PCB besitzen. Mein erster Eindruck war jedoch, dass einige meiner Aufnahmen ein beträchtliches Verstärkerglühen zeigen. Bisher konnte ich das Verstärkerglühen nicht mit Darkframes beseitigen.

Hinweis: Ich habe mir Anfang April 2022 eine ZWO ASI294MC-Kamera gekauft, um eine höhere Auflösung und ein größeres Sichtfeld zu erhalten, und habe daher meine ZWO ASI224MC-Kamera Mitte April 2022 verkauft. Aus diesem Grunde kann ich an dieser Stelle keine weiteren Erfahrungen mit dieser Kamera mehr berichten.

 

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24.10.2023