Häufig gestellte Astronomiefragen für Dummies (wie mich)

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In Arbeit

Auf dieser Seite sammle ich Astronomie-Fragen für Einsteiger (oder "Dummies" wie mich - ich bin ein "permanenter" Einsteiger). Sicher werden viele Hobby-Astronomen über die Fragen und wohl auch die Antworten hier lachen, aber so mancher Einsteiger könnte ja doch dankbar sein, dass zumindest die eine oder andere eigene Frage hier behandelt (werden) wird...

Siehe auch Kleines Astronomie-Glossar

Hinweis: www.hobby-astronomie.com von Christian Leu ist eine Website mit Informationen zum Einstieg in die Astronomie: www.hobby-astronomie.com, www.hobby-astronomie.com/beobachtung.html

 

Übersicht der Fragen

In Arbeit

Vergrößerung und andere Teleskopgrößen

Okulare

Teleskope (Allgemein)

Teleskop-Typen


Antworten

Vergrößerung und andere Teleskopgrößen

Wie errechnet man die Vergrößerung eines Teleskops?

Die Vergrößerung eines Teleskops errechnet sich aus Brennweite des Teleskops und der Brennweite des Okulars:

Beispiel Heritage 100P (400 mm Brennweite) mit 10 mm-Okular: 400 mm / 10 mm = 40 x

Was ist die minimal nutzbare Vergrößerung eines Teleskops und wie bestimmt man sie?

Die minimal nutzbare Vergrößerung ist folgendermapen definiert: Austrittspupille des Teleskops und Augenpupille sind gleich groß, es geht also kein Licht verloren. Je nach Quelle werden Werte zwischen 5 mm und 8mm für die Augenpupille angesetzt, typischerweise wird jedoch ein Wert von 7 mm angesetzt.

Die minimal (sinnvoll) nutzbare Vergrößerung wird direkt oder indirekt ebenfalls durch die Austrittspupille bestimmt:

Was ist die maximal nutzbare (oder förderliche) Vergrößerung eines Teleskops und wie bestimmt man sie?

Die maximal (sinnvoll) nutzbare Vergrößerung eines Teleskops ist dadurch definiert, dass die Auflösung des Teleskops und des Auges genau aufeinander abgestimmt sind. Sie ist die höchste Vergrößerung, bei der noch ein Gewinn an Details gegeben ist. Erst bei dieser Vergrößerung schöpft man die Auflösung und die Lichtsammelleistung des Teleskops voll aus und erreicht dessen stellare Grenzgröße. Darüber hinaus werden keine weiteren Details mehr sichtbar und man spricht von "leerer Vergrößerung".

Die maximal (sinnvoll) nutzbare Vergrößerung hängt im wesentlichen von der Öffnung des Teleskops (Hauptspiegel-Durchmesser oder Objektivöffnung) ab:

X beträgt:

Beispiele: Heritage 100P (Newton) > 150-fach, Skymax-102 (Maksutov-Cassegrain) > 204-fach

Wenn X = 2, ist die Austrittspupille bei dieser Vergrößerung genau 0,5 mm.

Stoyan (Deep Sky Reiseführer) spricht von der "förderlichen" Vergrößerung, bei der die maximale Grenzgröße im Teleskop erreicht wird und bei der das Beugungsscheibchen (Airy Disk) gerade nicht aufgelöst wird. Sie errechnet sich zu:

Das entspricht ungefähr einem Faktor X von 1,5 (genau: 1,43) in der oben gezeigten Formel.

Was ist die Maximalvergrößerung eines Teleskops und wie bestimmt man sie?

Für kleinere flächige Deep-Sky-Objekte hält es Stoyan (Deep Sky Reiseführer) für sinnvoll, weit über die förderliche Vergrößerung hinaus bis zur Maximalvergrößerung zu gehen, die zweimal so hoch ist wie die förderliche Vergrößerung (also etwa 3-fache Öffnung). Anhängig von der Bauart des Teleskops und der Luftunruhe (Seeing), können diese höheren Vergrößerungen aber nicht immer erreicht werden. Kleinere Teleskope erreichen ihre Maximalvergrößerung leichter, weil sie niedriger ist als die von großen Teleskopen und so das Seeing weniger stört.

In welchen Fällen macht es Sinn über die förderliche Vergrößerung hinauszugehen?

Für kleinere flächige Deep-Sky-Objekte hält Stoyan (Deep Sky Reiseführer) es für sinnvoll, weit über die förderliche Vergrößerung hinaus bis zur Maximalvergrößerung zu gehen. Mehr dazu siehe unter Maximalvergrößerung.

Warum und wann ist es sinnvoll, nicht über eine Vergrößerung von 200-fach zu gehen?

Die Luftunruhe (Seeing) bewirkt, das man Details unterhalb einer bestimmten Größe nur unscharf sieht. Je höher die Vergrößerung ist, desto mehr nähert man sich diesem Bereich. In den meisten Gegenden in Deutschland ist die beste Vergrößerung, die man nutzen kann, etwa 150-200-fach (ich habe im Internet auch Werte von 180 und 200 gefunden). Nur selten und nur in Gegenden mit wirklich gutem Seeing (zum Beispiel im Hochgebirge) kann man darüber hinausgehen. (Aus: Kleiner Ratgeber für den Teleskopkauf von Bernd Leitenberger: www.bernd-leitenberger.de/teleskop-entscheidungshilfe.shtml, angepasst)

Warum lohnt es sich für die Auflösung nicht, Öffnungen über 120 mm zu verwenden?

Üblicherweise ist die Auflösung bei der visuellen Beobachtung durch die Luftunruhe in der Atmosphäre auf ca. 1" begrenzt und nur in seltenen Ausnahmefällen besser. Das bedeutet, dass Fernrohre, die eine Öffnung von über 120 mm* haben, keinen echten Gewinn hinsichtlich der Auflösung bringen. (Astroshop, Oden)

*) 120 mm scheint sich auf die Dawes-Auflösung zu beziehen.

Welche Teleskopgrößen hängen allein oder zusammen mit anderen Größen von der Öffnung des Teleskops ab?

In Anzeigen werden in erster Linie die Brennweite und die Öffnung von Teleskopen genannt, diese scheinen also die wichtigsten Parameter von Teleskopen darzustellen. Aber welche Bedeutung haben sie für die Leistung des Teleskops? Hier zeige ich, welchen Einfluss die Öffnung hat! Mit Öffnung wird der Durchmesser des Lichteinlasses eines Teleskops angegeben (Apertur). Beim Spiegelteleskop ist dies der Durchmesser des Hauptspiegels oder ein Wert, der berücksichtigt, dass der Hauptspiegel-Durchmesser durch bestimmte Baumerkmale des Teleskops nicht voll genutzt werden kann.

Allein von der Öffnung hängen ab:

Von der Öffnung in Verbindung mit anderen Größen hängen ab:

Welche Teleskopgrößen hängen allein oder zusammen mit anderen Größen von der Brennweite des Teleskops ab?

In Anzeigen werden in erster Linie die Brennweite und die Öffnung von Teleskopen genannt, diese scheinen also die wichtigsten Parameter von Teleskopen darzustellen. Aber welche Bedeutung haben sie für die Leistung des Teleskops? Hier zeige ich, welchen Einfluss die Brennweite hat!

Allein von der Brennweite hängen ab:

Von der Brennweite in Verbindung mit anderen Größen hängen ab:

Was bedeutet die Auflösung eines Teleskops und wovon hängt sie ab?

Auflösung wird definiert als die Möglichkeit, zwei eng beieinanderstehende Objekte (z.B. Doppelsterne) noch getrennt abzubilden. Hierfür gibt es zwei empirisch gefundene Kriterien:

Üblicherweise wird die Auflösung nach Faustformeln berechnet, und meist wird nur die Auflösung nach Dawes angegeben, weil sie als "praxisgerecht" gilt:

Wie die Formeln zeigen, hängt die Auflösung, was die Teleskop-Parameter angeht, nur von seiner Öffnung (Objektiv-/Spiegeldurchmesser ) ab.


Okulare

Was für Okulare sollte ich mir zulegen?

Eine Antwort auf diese Frage würde jeden Rahmen sprengen, und außerdem habe ich gar nicht die Erfahrung, um eine sinnvolle Antwort geben zu können. Deshalb möchte ich nur ein paar Dinge herauspicken, auf die ich gestoßen bin:

Was für Okularbrennweiten sollte ich mir zulegen?

Als ich in die Literatur und ins Internet geschaut habe, um diese Frage zu beantworten, habe ich vier Empfehlungen gefunden, die auf der Austrittspupille von Okularen beruhen. Indirekt erhält man daraus die Brennweiten und Vergrößeren für sein(e) Teleskop(e). Eine weitere Vorgehensweise, beruht auf Empfehlungen für den Einsatz von Vergrößerungen. Die Vergrößerung hängt von der Brennweite des Teleskopes und der Okulare ab (siehe auch weiter unten) so dass sich auch daraus die entsprenden Okularbrennweiten ableiten lassen. Ich habe dies alles für meine Teleskope und schon vorhandenen Okulare "durchgespielt" und berichte davon auf der Seite Okular-Auswahl (Brennweite). Übrigens, wenn man, wie ich, mehrere Teleskope besitzt, wird die ganze Angelegenheit etwas schwierig, und man muss Kompromisse eingehen und/oder mehr Okulare wählen, um alle Bedürfnisse abzudecken.

Und noch ein Beispiel aus der "Praxis"! Wenn man ein preiswertes Sky-Watcher Teleskop kauft, erhält man typischerweise zwei Okulare, eines mit 25 mm Brennweite als Übersichts-Okular und eines mit 10 mm Brennweite für Details. Manchmal ist noch eine Barlow-Linse dabei, so dass man noch auf 5 mm Brennweite für noch mehr Details kommen würde. Unabhängig von der Qualität der mitgelieferten Okulare und Barlow-Linse, scheint eine solche Brennweitenauswahl (25 mm, 10 mm, 5 mm) gar nicht so verkehrt zu sein, wie eine Tabelle (siehe dort) zeigt, in der ich die oben genannten Empfehlungen für den Einsatz von Vergrößerungen grob auf meine Teleskope sowie das "extreme" Celestron C8 anwende.

Welchen scheinbaren Sehwinkel sollte ich für meine Okulare wählen?

Der scheinbare Sehwinkel (scheinbares Gesichtsfeld) ist ein Maß für den Winkel, den ein Okular als Himmelsausschnitt zeigt. Er hängt von der Bauart des Okulars ab und wird üblicherweise vom Hersteller angegeben. Siehe das Glossar für weitere Informationen.

Einfache Okulare (Kellner, Plössl) haben einen (scheinbaren) Sehwinkel zwischen 40 und 50 Grad. Das erscheint im Vergleich zu Superweitwinkel-Okularen mit 100 und mehr Grad wie ein "Blick durch einen Tunnel". Schaut man sich die Preise für derartige Okulare an, sieht man allerdings auch, dass es kaum Grenzen nach oben gibt.

Der Händler Teleskop-Service schreibt: Okulare bis 70° sind sehr universelle Okulare und besonders gut für Mond- und Planetenbeobachtung geeignet. Okulare ab 80° Gesichtsfeld werden gerne für Deep Sky Beobachtung genommen.
Er bezeichnet einen Sehwinkel von 70 Grad als "ideal für das menschliche Auge". Diese Okulare sind deutlich preiswerter als Okulare mit größerem Sehwinkel. Wenn es ein bisschen mehr sein soll, bieten sich Okulare mit 82 Grad Sehwinkel an - die kann man schon zwischen 100 und 200 EUR erwerben. Darüber wird es dann leider richtig teuer...

Dobsons: Für Dobson-Teleskope, die händisch nachgeführt werden müssen, bieten sich Okulare mit größerem Sehwinkel an, weil man dann das Teleskop seltener nachführen muss.

Welche Bedeutung hat der wahre Sehwinkel (das Gesichtsfeld) bei Okularen/Teleskopen?

Der wahre Sehwinkel (wahres Gesichtsfeld) ist ein Maß für die Größe der Objekte, die im Teleskop (vollständig) beobachtet werden können. Er berechnet sich aus dem scheinbaren Sehwinkel und der Vergrößerung des Teleskops entsprechend dem verwendeten Okular:

Beispiele: Sonne und Mond entsprechen einem Sehwinkel von etwa 0,5° (30') , der Jupiter schwankt zwischen 30" und 50", die Venus kann über 1' erreichen. Große Kugelsternhaufen können 15' (0,25°) erreichen, die Andromeda-Galaxie erreicht 150' (2,5°), die Plejaden/Siebengestirn (offener Sternhaufen, M 45) erreichen 1,8° x 1,2° und die Hyaden (offener Sternhaufen, Mel 25) sogar 5° x 4°.

Anwendung: Ein Plössl-Okular mit 52° scheinbarem Sehwinkel ergibt bei

Ich muss allerdings zugeben, dass meine Berechnungen des wahren Sehwinkels in der Praxis selten genau passten. Meistens erscheinen die Objekte kleiner als erwartet...

Was bedeutet "long eye relief / weiter Augenabstand" bei Okularen?

"Eye reflief" (Augenabstand) ist einfach der Abstand (in Millimetern), den man sein Auge von der äußeren Linse eines Okulars halten muss, um dessen ganzes Gesichtsfeld zu überblicken. Kurzer (short) "Eye relief" bedeutet, dass man sein Auge nahe ans Okular halten muss. Dies ist typischerweise ein Problem bei preiswerten Okularen wie Plössls, besonders wenn diese eine kurze Brennweite haben.

Ohne Brille sind 10-20 mm Augenabstand recht angenehm. Aber wenn man eine Brille am Okular benötigt (z.B. bei Astigmatismus), sollte man Okulare mit mindestens 17-20 mm Augenabstand, sogenannte "long eye relief"-Okulare, verwenden.

Auch wenn man keine Brille trägt, können die Wimpern manchmal die Oberseite des Okulars berühren und Spuren von Wimpernölen hinterlassen, die regelmäßig gereinigt werden müssen. Auch das kann mit "long eye relief"-Okularen verhindert werden.
(From Long Eye Relief Eyepieces by Brian Ventrudo, adapted: oneminuteastronomer.com/5820/long-eye-relief-eyepieces/)

Welche Bedeutung hat die Austrittspupille bei Okularen?

Die Austrittspupille bestimmt, wie hell das Bild eines bestimmten Objekts, zum Beispiel des Mondes, im Okular erscheint. Bei gleicher Austrittspupille erscheint es stets gleich hell, unabhängig von Teleskop, Öffnung und Vergrößerung. (Nach www.hobby-astronomie.com/teleskope_optische_grundlagen.html#austrittspupille)

Besitzt ein Okular eine zu kleine Austrittspupille, werden Beobachtungsobjekte zu dunkel, ist sie zu groß, trifft nicht alles Licht das Auge.

Generell kann man von der Austrittspupille ausgehen, um geeignete Okularbrennweiten für sein(e) Teleskop auszuwählen. Das habe ich für meine Ausrüstung getan und berichte davon auf der Seite Okular-Auswahl (Brennweite).

Für weitere Informationen siehe das Glossar und Rechenformeln für Teleskope.

Welche Austrittspupille empfiehlt sich für welchen Zweck?

Ich habe folgende Anwendungen für verschiedene Werte der Austrittspupille auf der Televue-Website (angepasst) gefunden:

"Normalvergrößerung"

"Maximalvergrößerung"

Weitere Empfehlungen aus dem Internet:

Ich habe außerdem weitere Empfehlungen gefunden, insgesant vier, die angeben, welche Austrittspupille für welche (Deep-Sky-)Objekte/Einsatzzwecke geeignet ist. Daraus können dann die Vergrößerung und die Brennweite des Okulars berechnet werden. Diese Vorschläge habe ich zu eigenen Empfehlungen verarbeitet und in einer Tabelle zusammengefaßt:

Kategorie Deep-Sky-Einsatzgebiet
Austrittspupille (mm)
Minimalvergrößerung / Maximales/großes Gesichtsfeld Aufsuchen
7...10
Übersicht, großflächige Nebel
4,5...5...6 (7)
Normalvergrößerung Optimal für großflächige, flächenlichtschwache Nebel; Nebel, offene Sternhaufen
3,5...4
Wahrnehmbarkeit optimal für viele Objekte, z.B. für die meisten Galaxien und mittelgroße Deep-Sky-Objekte
2...3
Maximalvergrößerung / Maximale Auflösung Eigentlich die "normale" Obergrenze für die Vergrößerung... Kugelsternhaufen
1...1,5
Bei perfektem Seeing maximale Wahrnehmbarkeit kleiner, kontrastarmer Details; planetarische Nebel, kleine Galaxien; sinnvolle Maximalvergrößerung für Planeten und Mond
0,6...0,7...0,8
Trennen enger Doppelsterne, kleine planetarische Nebel; am äußersten Limit des Teleskops zur Wahrnehmung schwächster Details
0,4...0,5

Welche Vergrößerungen sind für welchen Einsatz sinnvoll?

Ich habe folgende Empfehlungen für den Einsatz von Vergrößerungen gefunden (und ergänzt, weiß aber die Quelle nicht mehr...):

In der folgenden Tabelle wende ich diese Empfehlungen grob auf die Sky-Watcher "Kit-Okulare" (mit Barlow-Linse) auf meine Teleskope sowie das "extreme" Celestron C8 an, um zu überprüfen, inwieweit die Kit-Okulare eine gute Brennweitenauswahl darstellen. Im linken Teil der Tabelle berechne ich die Vergrößerungen zu den Teleskopen und Okularen. Im rechten Teil drehe ich die Vorgehensweise um und prüfe, welche Okularbrennweiten den Einsatzempfehlungen für Vergrößerungen bei den einzelnen Teleskopen entsprechen. Die angegebenen Okularbrennweiten sind dabei nicht immer "exakt berechnet", sondern orientieren sich an gängigen Brennweiten.

   
Sky-Watcher-Okular/Barlow
 
Vergrößerung
  Teleskop-
brennweite
Okularbrennweite
 
Ganz N.
Niedr.
Mittel
Hoch
Teleskop
5 mm
10 mm
25 mm
 
10-20 x
30-50 x
80-100 x
150-200 x
Heritage 100P
400
80
40
16
 
25
10
4-5
---**
Skymax-102
1300
260
130
52
 
---*
25-32
12-15
6-9
Explorer 150PDS
750
150
75
30
 
40
20-25
7-10
4-5
C8
2032
406
203
81
 
---*
40
20-25
10-15
   
Vergrößerung
 
Passende Okularbrennweiten

*) So langbrennweitige Okulare gibt es nicht; **) jenseits der maximalen förderlichen Vergrößerung

Wie man der Tabelle entnehmen kann, stellen die Sky-Watcher-Okulare beim Heritage 100P zusammen mit der Barlow-Linse eine geeignete Auswahl dar (wenn Sky-Watcher doch nur bessere Okulare mitgeben könnte...). Auch bei meinem Newton Explorer 150 PDS passt es noch ganz gut (hier werden diese Okulare nicht mitgeliefert). Das Skymax-102 wird zwar auch mit dem 25 mm- und dem 10 mm-Okular ausgeliefert, und hier passen die Okulare schon nicht mehr so gut.

Generell kann man neben der Austrittspupille den Einsatz von Vergrößerungen verwenden, um geeignete Okularbrennweiten für sein(e) Teleskop auszuwählen. Das habe ich für meine Ausrüstung getan und berichte davon auf der Seite Okular-Auswahl (Brennweite).


Teleskope (Allgemein)

Warum sehe ich ab und zu einen (runden) Schatten vor meinem Auge, wenn ich durch das Okular schaue?

Wenn es sich um ein Newton- oder Dobson-Teleskop, also ein Spiegelteleskop handelt, ist dies typischerweise der Schatten des Sekundärspiegels, den man manchmal sieht, vor allem, wenn man direkt in das Teleskop hineinschaut. Bei mir ist dieser Effekt umso stärker, je länger die Brennweite des Okulars ist. Bei 25 mm Brennweite ist dieser Effekt bei mir schon recht ausgeprägt.

Wie erscheint das Bild in verschiedenen Teleskop-Typen?

Diese Frage stelle ich mir immer wieder, kann mir aber die Antwort nicht merken, des habe ich sie in einer Tabelle zusammengestellt:

∨Durchsicht /Teleskop > Refraktor (Linsenteleskop) Reflektor (Newton-Spiegelteleskop) Schmidt-Cassegrain, Maksutov-Casegrain, Ritchey-Crétien (Astrograph) Sucherfernrohr (Linsenfernrohr)
Direkt Das Bild im Okular wird um 180° gedreht, d.h., es steht auf dem Kopf. Das Bild im Okular wird um 180° gedreht, d.h., es steht auf dem Kopf. Das Bild im Okular wird um 180° gedreht, d.h., es steht auf dem Kopf. Das Bild im Okular wird um 180° gedreht, d.h., es steht auf dem Kopf
Mit Zenitprisma/-spiegel Bei der üblichen Verwendung eines 90° Zenitspiegels wird das Bild im Okular gespiegelt (links und rechts vertauscht) und steht aufrecht. --- Bei der üblichen Verwendung eines 90° Zenitspiegels wird das Bild im Okular gespiegelt (links und rechts vertauscht) und steht aufrecht. ---
Mit Amici-Prisma Aufrecht und seitenrichtig --- Aufrecht und seitenrichtig ---

Quelle: Orientierung am Teleskop: Bilddarstellung (www.robani.ch/Bilddarstellung.htm)


Teleskop-Typen

Welches sind die Vor- und Nachteile eines Refraktors?

Vorteile Nachteile
Kontrast und Schärfe eindrucksvoll Kleiner Durchmesser = sammelt weniger Licht
Leicht und transportabel Chromatische Aberrationen, Unschärfe bei fehlender Korrektur
Keine Obstruktion, die die Lichtsammelleistung verschlechtern würde Höherer Preis, vor allem bei größeren Öffnungen und aufwändiger Korrektur der Farbfehler
Geschlossener Tubus = Schutz gegen Feuchtigkeit und Staub, keine thermischen Verschlechterungen Unhandlich, wenn der Refraktor groß ist
Wartung und Reinigung beinahe nicht-existent  

Quelle: Vaonis (vaonis.com/reflector-vs-refractor-telescopes), übersetzt, ergänzt; astroshop.de (www.astroshop.de/beratung/teleskop/teleskop-wissen/vor-und-nachteile-der-bauarten-im-ueberblick/c,8690), angepasst

Welches sind die Vor- und Nachteile eines Reflektors (Newton-Teleskops)?

Vorteile Nachteile
Guter Kontrast Optische Qualität oft enttäuschend (Koma, sphärischer anstelle eines parabolischen Spiegels eingebaut)
Keine chromatischen Aberrationen (= Farbsäume um Sterne) Obstruktion (durch Fangspiegel) verschlechtert die Lichtsammelleistung, verringert den Kontrast im Vergleich zum Refraktor
Großer Hauptspiegel = bessere Lichtsammelleistung Offener Tubus = sehr empfindlich gegen Staub und Feuchtigkeit, thermische Luftströmungen möglich, die die Abbildung beeinträchtigen
Relativ niedriger Preis Kollimation und Reinigung des Spiegels notwendig
Auch als Dobson-Variante möglich Unhandlich und schwer bei großen Öffnungen (ab 8 ")

Quellen: Vaonis (vaonis.com/reflector-vs-refractor-telescopes), übersetzt, ergänzt und angepasst; astroshop.de (www.astroshop.de/beratung/teleskop/teleskop-wissen/vor-und-nachteile-der-bauarten-im-ueberblick/c,8690), angepasst

Was ist ein Dobson-Teleskop und welches sind seine Vor- und Nachteile?

Das Dobson-Teleskop wurde von John Dobson in den 1950er Jahren eingeführt und wird fast ausschließlich von Hobbyastronomen verwendet. Es handelt sich um ein Newton-Teleskop mit vereinfachtem mechanischem Aufbau, das aus leicht erhältlichen Komponenten hergestellt werden kann. Dobson wollte damit ein großes, tragbares und kostengünstiges Teleskop schaffen. Das optische Design ist optimiert für die Beobachtung schwacher, Deep-Sky-Objekte wie Nebel und Galaxien. Diese Art der Beobachtung erfordert einen großen Objektivdurchmesser (d.h. eine große Lichtsammelleistung) mit relativ kurzer Brennweite und Tragbarkeit für Reisen zu Orten mit relativ geringer Lichtverschmutzung. (Nach Wikipedia, übersetzt und angepasst)

Laut Stefan Gotthold (Clear Sky-Blog) "gibt es bei einem Dobson nur einen großen Unterschied zum Newton-Teleskop, und das ist die Montierung, auch Rockerbox genannt. Im Gegensatz zu anderen Teleskopen verfügt der Dobson über eine spezielle Montierung (azimutale Montierung) die nicht auf einem Stativ steht. Das Teleskop wird mit einer sogenannten Rockerbox bewegt und auf den Himmel ausgerichtet. Dabei führt der Dobson in einer azimutalen Bewegung nach und muss in 2 Achsen gedreht werden um Himmelsobjekten zu folgen." Letztenendes ist die Rockerbox eine spezielle Form der azimutalen Montierung. Sogenannte Mini-Dobson-Teleskope (zum Beispiel das Sky-Watcher Heritage 100P oder das Heritage P130) habe dann noch sehr einfache Rockerboxen, bei denen meiner Ansicht nach viele Vorteile der Dobson-Rockerboxen wieder entfallen...

Vor- und Nachteile von Dobson-Teleskopen im Überblick (nach Clear Sky-Blog, Stefan Gotthold, angepasst):

Vorteile Nachteile
Preisgünstig - viel Öffnung für wenig Geld Nur eingeschränkt fototauglich
Transportabilität Dobson-Beobachtung auf Balkonen nicht geeignet (außer Mini-Dobsons)
Schneller Einsatz Gewicht eines großen Teleskops - unhandlich und schwer bei großen Öffnungen (ab 8 ")
Weiterverwendung des Tubus auf einer parallaktischen Montierung Kollimation und Reinigung des Spiegels notwendig (wie bei Newton-Teleskopen)

Quelle: Clear Sky-Blog (Stefan Gotthold): www.clearskyblog.de/2016/03/28/warum-ein-dobson-ein-gutes-einsteigergeraet-aber-nicht-fuer-jeden-geeignet-ist/

Welches sind die Vor- und Nachteile eines Maksutov-Cassegrain-Teleskops?

Vorteile Nachteile
Kontrast sehr gut Lange Auskühlzeit
Fast keine Farbfehler, gute Korrektur der Bildfehler Obstruktion (nur groß bei "Fernost-Ware")
Geringe Obstruktion, keine Beugungserscheinungen (Strahlenbildung um helle Sterne) weil keine Fangspiegel-Streben Lichtverlust (durch den eingeschränkten Reflexionsgrad der Spiegel)
Geschlossener Tubus = Schutz gegen Feuchtigkeit und Staub, keine thermischen Verschlechterungen Niedriges Öffnungsverhältnis > lichtschwach und nur für hellere DSOs geeignet
Hohe Vergrößerung durch lange Brennweite > geeignet für Planeten, Mond, Sonne Kleines Gesichtsfeld
Kompakt, kurze Baulänge (Baulänge kürzer als Brennweite), kleine Öffnungen sind klein und transportabel Große Öffnungen (> 8") eher teuer
Teilweise günstiger Preis (kleine Öffnungen) Hohes Gewicht durch Meniskuslinse

Quelle: astroshop.de (www.astroshop.de/beratung/teleskop/teleskop-wissen/vor-und-nachteile-der-bauarten-im-ueberblick/c,8690), angepasst; Das Maksutov-Teleskop (Alexandra Meier-Badusche): www.astronomie-tagebuch.de/maksutov.php, angepasst

Welches sind die Vor- und Nachteile eines Schmidt-Cassegrain-Teleskops?

Vorteile Nachteile
Kurze Baulänge Lange Auskühlzeit
Geschlossener Tubus = Schutz gegen Feuchtigkeit und Staub, keine thermischen Verschlechterungen Größerer Fangspiegel/Obstruktion als bei einem Newton-Teleskop
Sehr praktisch in der Handhabung Lichtverlust (durch den eingeschränkten Reflexionsgrad der Spiegel)
Transportabel Kleines Gesichtsfeld
Der Einblick ist immer bequem Fokussierprobleme (Spiegel kann verkippen)
Über das SC-Gewinde ist sämtliches Zubehör anschließbar Teurer als ein Newton vergleichbarer Öffnung
Geräte mit Gabelmontierung sind extrem schnell aufgebaut  

Quelle: astroshop.de (www.astroshop.de/beratung/teleskop/teleskop-wissen/vor-und-nachteile-der-bauarten-im-ueberblick/c,8690), angepasst


 

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28.12.2020