Celestron StarSense AutoAlign für Sky-Watcher - Weitere Erfahrungen

Einführung | Erhöhung der Positioniergenauigkeit | Vermeidung von "Kabelverwindungen" | Benutzerprofile | Freedom Find Ade? | Handbox-Kabel | Vorläufiges Fazit | Links

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Auf dieser Seite stelle ich weitere Erfahrungen mit sowie Informationen zu meinem Celestron StarSense AutoAlign für Sky-Watcher-Modul* zusammen, das ich im folgenden meistens einfach "StarSense-Modul" nennen werde.

*) Am 1.2.2018 bei Teleskop-Spezialisten bestellt, am 7.2.2018 angekommen, Mitte November 2022 verkauft.

Hier geht es zunächst um die Erhöhung der Positioniergenauigkeit und um die Frage, wie man "Kabelverwindungen" vermeiden kann. Außerdem spreche ich Benutzerprofile, Freedom Find und das Handbox-Kabel an.

Hinweis: Ich habe mein Celestron StarSense AutoAlign für Sky-Watcher-Modul Mitte November 2022 verkauft. Deshalb kann ich auf dieser Seite keine weiteren Erfahrungen mit dem Celestron StarSense-Modul mehr berichten.

Siehe auch:

 

Einführung

Als ich das StarSense-Modul erwarb hatte ich vor allem zwei Erwartungen:

*) Ich bin in dieser Hinsicht nicht völlig lernunwillig und habe mir extra eine Liste der Ausrichtungssterne angelegt und eine entsprechende Karte ausgedruckt (siehe Seite Sky-Watcher Star Discovery AZ GoTo-Montierung - Benannte und Ausrichtungssterne). Doch wenn man ein bisschen unter Zeitdruck von der Handbox mit Sternen konfrontiert wird, von denen man keine Ahnung hat, wo sie sich in etwa am Himmel befinden, ist das recht unangenehm (natürlich kann man an der Computer gehen und sich den Stern zeigen lassen, aber das dauert...). Seit ich die Liste habe, sollte das schneller gehen...

Zum ersten Punkt ist zumindest soviel zu sagen: Wenn man erst einmal die Anfangshürden gemeistert hat, gehört das "Kriechproblem" der Vergangenheit an.

Der zweite Punkt ist etwas komplizierter: Zunächst einmal muss die Ausrichtung erfolgreich verlaufen, ehe man über Verbesserungen der Genauigkeit sprechen kann, und leider scheitert die automatische Ausrichtung bei mir öfter als ich erwartet hatte. Wenn die automatische Ausrichtung erfolgreich verläuft, kann es trotzdem passieren, dass die Genauigkeit der Positionierung zu wünschen übrig läßt. Das folgende kann man meines Wissens dann tun:

Im folgenden möchte ich diese Methoden kurz besprechen, jedenfalls soweit ich jetzt schon etwas dazu schreiben kann...

Fotos: StarSense auf Explorer 150PDS und Star Discovery AZ GoTo-Montierung

 

Erhöhung der Positioniergenauigkeit

Automatische Ausrichtung wiederholen

Das erste, was man bei gescheiterter oder ungenügender Ausrichtung macht, ist sicherlich, die automatische Ausrichtung zu wiederholen, speziell wenn es vielleicht noch zu hell für die Ausrichtung war. Manchmal habe ich aber schon erlebt, dass es immer schlimmer wurde, und die automatische Ausrichtung immer stärker "in die Irre" ging.

Wenn ich erneut automatisch oder manuell ausrichten möchte, schalte ich die Montierung immer zunächst aus und wieder ein, weil ich bisher erlebt habe, dass die Montierung bei erneuter Ausrichtung ohne Aussschalten, "irgendwohin" ausrichtete (leider muss ich dann auch "Cordwrap" neu aktivieren...). Vielleicht schreibt mir mal jemand, worin mein Fehler besteht...

Manuelle Ausrichtung

Die manuelle Ausrichtung ist besonders für der Fall vorgesehen und geeignet, dass Teile des Himmels verdeckt sind. Laut Handbuch ist die Positionierung weniger genau als bei der automatischen Ausrichtung, aber recht gut für den Teil des Himmels, für den man die Ausrichtung vorgenommen hat. Man sollte also auch nur dort beobachten.

Ich habe die manuelle Ausrichtung erst wenige Male durchgeführt und kann deshalb noch keine Aussagen dazu machen, ob die Genauigkeit der Ausrichtung bei mir besser als bei der automatischen Ausrichtung ist (ich kann nicht den ganzen Himmel überblicken).

Zusätzliche Ausrichtpunkte hinzufügen

Zusätzliche Ausrichtpunkte habe ich erst einmal hinzugefügt und keine positive Wirkung feststellen können (ich habe nach jedem neuen Punkt dasselbe Ziel angefahren und seine Position im Sucher kontrolliert). Aber generell sollte diese Methode schon positive Effekte haben. Die Anleitung weist darauf hin, dass zusätzliche Referenzpunkte das GoTo-Modell verbessern, auch im Falle von Durchbiegungen oder anderen mechanischen Fehlerquellen.

SYNC (Synchronisierung)

Wenn man auf einen Stern synchronisiert, wird das GoTo-Modell auf diesen Stern neu ausgerichtet, was die Genauigkeit in der Umgebung des Sternes verbessert. Da man die Synchronisierung auf den Stern bei StarSense nicht rückgängig machen kann (wenn man die Himmelsposition ändern will), rät Michael Swanson in seinem NexStar-Buch von der Benutzung dieser Funktion ab und dazu, stattdessen zusätzliche Referenzpunkte zu verwenden.

Das Handbuch schägt den Einsatz dieser Funktion auch für den Fall vor, dass man gegen das Teleskop gestoßen ist oder sich eine Achsklemmung gelöst hat.

HELP-Taste

Laut Handbuch soll die HELP-Taste die Genauigkeit der Positionierung verbessern, wenn helle Ziele nicht oder nur schlecht im Okular positioniert werden können. Dies soll besonders für die manuelle Ausrichtung hinfreich sein.

Meine eigenen Versuche mit dieser Funktion haben keine Ergebnisse gebracht, und Michael Swanson erwähnt diese Funktion gar nicht erst nicht in seinem Buch...

Kalibrierung wiederholen

Wenn alles nichts hilft, scheint mir eine neue Kalibrierung die "ultima ratio" zu sein, zumal man nicht überprüfen kann (oder ich nicht...), ob die Kalibrierung noch in Ordnung ist. Ich habe mein StarSense-Modul erst im August 2021 neu kalibriert, als ich es für die Benutzung mit meinem C8 vorbereitete.

Zusammenfassung

Im Moment ist diese Liste eine Zusammenstellung der Möglichkeiten, um mir diese besser vor Augen zu halten. Über praktische Erfahrungen kann ich bislang nicht berichten. Immerhin weiß ich schon, dass ich auf die SYNC-Funktion besser verzichten sollte - und vielleicht auch auf die HELP-Funktion...

 

Vermeidung von "Kabelverwindungen"

StarSense Relay-Box

StarSense Relay-Box und Handbox an der Montierung

Dito

StarSense Relay-Box, mehr von unten gesehen

StarSense Relay-Box und Handbox an der Montierung - Positionen getauscht für vielleicht weniger Kabelgewirr

Dito

Fotos: StarSense auf Explorer 150PDS und Star Discovery AZ GoTo-Montierung

Wenn man das StarSense-Modul am Teleskop montiert, das seinerseits auf einer Montierung sitzt, dann sind einige Kabel zu legen:

Wenn man die automatische Ausrichtung startet, kann es passieren, dass sich das Teleskop bei der Ausrichtungsprozedur einmal um die eigene Achse dreht und anfängt, einige der Kabel "aufzuwickeln". Das stößt bei deren begrenzter Länge natülich schnell an seine Grenzen! Und wenn man dann nach der Ausrichtung bestimmte Ziele anfährt, kann es passieren, dass sich die Situation noch verschärft. Ich war schon oft kurz davor, die Stecker von Kabeln zu ziehen und sie neu zu verbinden, aber dabei verliert man mit Sicherheit seine Ausrichtung. Also habe ich es gelassen und versucht, die Kabel von Hand etwas nachzuziehen. Noch ist es mir zum Glück nicht passiert, dass die Montierung beim Ausrichen oder bei GoTo-Bewegungen "am Kabel festhängt"...

Insgesamt ist diese Situation jedoch unbefriedigend. Und sie scheint Celestron auch nicht völlig entgangen zu sein, denn es gibt irgendwo im Menü der Handbox eine Funktion "Cordwrap", die das Aufwickeln von Kabeln verhindern soll. In der englischen Anleitung ist sie im "Menu Tree" gezeigt bei "Menu > StarSense Manual > Cordwrap", bei meiner Ausrüstung geht es aber "Menu > Telescope > Cordwrap". Dokumentiert ist die Funktion natürlich nicht, und in meiner deutschen Anleitung fehlt sie völlig (in einigen englischen Anleitungen erscheint diese Funktion auch nicht)...

Ich habe diese Funktion einmal aufgerufen und die Aneitung, die die Handbox gab, nicht verstanden. Deshalb habe ich sie bis dahin nicht verwendet. Anfang April 2018 habe ich endlich im Internet nach dieser Funktion geforscht und in einer Cloudy Nights-Diskussion die folgenden Hinweise von Michael Swanson gefunden, der auch das Buch The NexStar User's Guide II (bereits in der zweiten Ausgabe) zu Celestron-Teleskopen geschrieben hat.

Cordwrap: Michael Swanson (Link) - from my book):

Nun verstehe ich wenigstens die Anleitung, die die Handbox mir gibt. Ich habe das Buch bestellt und hoffe, noch ein bisschen mehr daraus zu lernen und dass das StarSense-Kapitel die fast 30 EUR rechtfertigt...

Inzwischen habe ich versucht, die Anweisungen zur Cordwrap-Funktion zu befolgen, aber die Ergebnisse sind für mich noch nicht eindeutig. Bei der automatischen Ausrichtung (Alignment) hat die Montierung jedenfalls die gesetzte Grenze einmal deutlich überschritten. Vielleicht gilt die Grenze aber auch nicht für die Ausrichtung...

Offensichtlich muss man "Cordwrap" nach jedem Anschalten des Starsense-Moduls (und der Goto-Steuerung) erneut aktivieren (auf On setzen). Das finde ich ziemlich lästig, denn bisher gelingt mir das Alignment eher nicht auf Anhieb, und ich muss die Steuerung ausschalten, um mit einer neuen Ausrichtung beginnen zu können (ansonsten zeigt das Teleskop irgendwo hin...).

Ich habe eine deutsche und englische Anleitung für das Celestron SkyProdigy-Teleskop gefunden, in welcher auch die Cordwrap-Funktion (Kabelschutz) beschrieben ist:

Demnach wäre diese Funktion standardmäßig aktiviert, was bei mir nicht der Fall ist. Außerdem wird darauf hingewiesen, dass das Teleskop manchmal weite Wege gehen muss, wenn diese Funktion aktiviert ist.

 

Benutzerprofile

Als ich das StarSense-Modul erwarb, hatte ich die Hoffnung, es an drei verschiedenen Teleskopen betreiben zu können. Das ist theoretisch möglich, aber bei jedem Teleskopwechsel muss das Modul neu kalibiert werden, was nach Aussage meines Astro-Händlers Herrn Kloß recht mühselig ist - er hat da eher von abgeraten.

Also habe ich mich damit abgefunden, das StarSense-Modul nur an meinem Explorer 150PDS zu verwenden. Immerhin kann das Modul laut Handbuch bis zu 10 verschiedene Alignments speichern und wieder abrufen, aber der Sinn dieses Features ist mir nicht klar, es sei denn man hat verschiedene fixe Stellen, an denen man das Teleskop betreibt. Aber mein Stativ steht jedesmal etwas anders und anderswo, wozu soll das gut sein? Vielleicht werde ich das ja eines Tages erfahren...

In einem YouTube-Video und später in einer Diskussion fand ich jedoch, dass es auch Benutzerprofile (User Profiles) gibt, die anscheinend genau den Fall bedienen, dass das Modul an verschiedenen Teleskopen eingesetzt wird. Diese Funktion wird im Menü-Punkt "Hand Control" aufgeführt, aber dokumentiert ist sie natürlich nicht, und bisher konnte ich auch nichts Näheres darüber herausfinden. Eine "einschlägige" Diskussion in Stargazers Lounge ist natürlich schnell wieder in andere Richtungen abgeglitten, ohne dass man viel erfahren hätte...

 

Freedom Find Ade?

Viele Sky-Watcher-Montierungen kann man dank der "Freedom Find"-Technologie auch mit der Hand bewegen, ohne dass das Alignment verloren geht. Beim StarSense-Modul darf man offensichtlich nichts mit der Hand bewegen (ich habe das mit dem Anfahren von Sternen getestet). Schade, die Sensoren liefern doch die nötigen Informationen, und es ist ja eigentlich auch dieselbe Firma…

 

Handbox-Kabel

Das verdrillte Kabel der Handsteuerung (Handbox) ist kurz und stramm. Und weil es so stramm ist, lässt es sich auch nicht weiter in die Länge ziehen, selbst wenn noch etwas Kabel vorhanden wäre. Das nervt übrigens nicht nur mich, sondern auch YouTube-Filmemacher...

Dazu kommt noch die "geniale" Sky-Watcher-Halterung für die Handbox, die mich schon beim Betrieb der originalen Sky-Watcher-Handbox genervt hat: Jedes zweite Mal fällt mir die Handsteuerung aus der Halterung (am Stativbein), weil es so fummelig ist, sie im Dunklen in die Halterung zu stecken. Bei Tageslicht bekomme ich es, zugegebenermaßen, hin...

Also versuche ich die Handsteuerung irgendwo hinzulegen. Während ich die Sky-Watcher Handsteuerung aber noch gut auf dem Boden legen konnte (wo sie leicht verkratzen kann...), weil das Kabel länger war (das wird jetzt anderweitig von der StarSense genutzt...), baumelt die Celestron-Handsteuerung nun bei mir schräg in der Luft herum und liegt mit dem Kopf auf der Erde. In dieser Lage schwingt sie hin und her und erzeugt störendes Gezitter, wenn ich Aufnahmen mit der Atik-Infinity-Kamera mache...

Das einzige was hier wohl hilft, ist eine am Stativbein aufgehängte, ausreichend große Socke für die Aufnahme der Handsteuerung...

 

Vorläufiges Fazit

Dies ist eine Sammlung von Themen und entsprechend vorläufig...

 

Links

 

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28.11.2024