Einführung | Fotos der Partiellen Sonnenfinsternis | Fotos von der Ausrüstung und den Beobachtern | Links
Am 10.6.2021 war in Teilen von Europa eine partielle Sonnenfinsterniszu beobachten, 6 Jahre nach der vom 20.3.2015. In Teilen der Welt (Kanada, Grönland) erschien sie auch als ringförmige Sonnenfinsternis. Ringförmig bedeutet dabei, dass der Mond diesmal nicht groß genug war, um die Sonne vollständig zu bedecken. Im Gegensatz zur vorigen partiellen Sonnenfinsternis lag der Bedeckungsgrad von Norden nach Süden bei etwa 15% bis 5% und weniger. Im Jahr 2015 waren es immerhin zwischen 70% im Süden und gut 80% im Norden. Damit war diese Sonnenfinsternis natürlich weit weniger spektakulär als die vorige. Je nach Ort variierte wieder die Beobachtungszeit; hier in Mühlhausen (Kraichgau) lag sie etwa zwischen 11:24 Uhr und 13:24 Uhr (Heidelberg eine Minute früher). Für Details, siehe die Links unten oder Wikipedia. Nach recht wechselhaftem Wetter in den Tagen davor hatten wir am Tag der Sonnenfinsternis viel Sonne, und nur manchmal schoben sich Wolken vor die Sonne, was aber kein Problem darstellte. Erst nachmittags gab es dann wieder einen zünftigen Regenguss, aber da hatte ich schon alles in Sicherheit gebracht.
Auch diesmal wollte ich den gesamten Verlauf der Finsternis dokumentieren (mein Sternfreund wollte die Finsternis sogar filmen...), was jedoch nicht so viele Fotos zur Folge hatte wie beim vorigen Male. Und wieder war ich am Ende schlecht auf das Ereignis vorbereitet, ich lerne einfach nicht dazu! Nun ja, wenn ich mir den Bericht vom vorigen Male durchlese, doch schon ein bisschen...
Diesmal verwendete ich ein Teleskop für die Beobachtung, außerdem Sonnenfinsternisbrillen. Ich verwendete mein Celestron C5 (ohne Reducer) mit dem 32 mm-Digiscope-Okular (Plössl), was einer 40-fachen Vergrößerung entspricht. Ursprünglich wollte ich das Telekop auf der AZ-GTi-Montierung betreiben (mit dem neuen Edelstahlstativ) und die Montierung mit der SynScan-App steuern. Da ich mich nicht entsprechend vorbereitet hatte, wusste ich nicht, wie ich die Sonne automatisch anfahren und verfolgen lassen kann. Beim 1-Stern-Alignment erschienen nur Planeten auf der Objektliste... So dachte ich, ich setze den Nachverfolgungsmodus auf "lunar" und fahre die Sonne händisch an, dann wird die Montierung ja wohl die Sonne verfolgen. Und dann passierte wieder, was ich schon kannte: ich konnte die Sonne einfach nicht im Okular finden! Und die Zeit wurde auch langsam knapp, der Beginn der Finsternis rückte immer näher!
So habe ich kurz entschlossen das Nachverfolgen "abgesagt", interessiert hätte es mich schon, die AZ Pronto-Montierung herausgeholt, und das C5 darauf gesetzt. Mit Hilfe der biegsamen Wellen und etwas Glück habe ich die Sonne dann tatsächlich bald gefunden! Da die Sonne nun natürlich immer wieder aus dem Bildfeld wanderte, durfte ich nicht zu lange warten, bis ich den Tubus nachführte, um die Sonne wieder einzufangen, denn sonst wäre es wieder eine elende Sucherei geworden. Nur einmal habe ich zu lange gewartet und nur mit Glück die Sonne wieder gefunden.
Mit dem 32 mm-Digiscope-Okular passte die Sonne gut ins Bildfeld. An diesen Okular wollte ich meine Sony RX100 M4 befestigen, für die ich vor längerer Zeit schon entsprechende Adapter beschafft hatte (siehe Seite Sony RX100 M4 am Teleskop). Leider begann ich meine Suche nach den Adaptern etwas spät, so dass ich die Kamera bei den ersten Fotos nur ans Okular gehalten habe (1:50-Methode). Später fand ich aber alles und befestigte die Kamera am Okular, was die ganze Angelegenheit sehr vereinfachte. Zum Bestimmen des Ausschnitts verwendete ich den Sucher, zum Auslösen später eine Sony-Fernbedienung RM-SPR1. Etwas Probleme hatte ich mit dem Scharfstellen, wobei ich den Autofokus verwendet habe; es funktionierte meistens, wenn ich das Messfeld auf den Rand der Sonne stellte. Ich habe automatisch belichtet (P-Modus) und leicht unterbelichtet. So wäre die Sonne wohl weiß erschienen, Sonnenflecken habe ich keine gesehen, aber weil Staub in der Optik war, war die Sonne "gemustert". Aber ich hatte keine Lust mehr, nun auch noch alles zu entstauben...
Während bei der vorigen partiellen Sonnenfinsternis eine gewisse Verdunklung zu erkennen war, war davon diesmal wegen der geringen Bedeckung (10%) natürlich davon gar nichts zu merken. Nur die Besitzer von Solaranlagen dürften einen leichten Rückgang bemerkt haben...
Übrigens: Die nächste Sonnenfinsternis wird schon am 25. Oktober 2022 in Deutschland zu sehen sein. Sie wird auch partiell sein, und zwar mit einem Bedeckungsgrad zwischen 23% und 32%.
Noch ein paar Anmerkungen zu den Aufnahmen:
1:1-Bilder (Ausschnitte) erscheinen nach Klick ins Vorschaubild in einem eigenen Fenster und müssen wieder von Hand geschlossen werden. Die Strukturen auf der Sonne sind durch Staub in der Optik verursacht!
Bald nach dem Start bis zum Höhepunkt |
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11:41 Uhr |
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Nach dem Höhepunkt |
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12:44 Uhr |
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Endphase |
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Partielle Sonnenfinsternis, 10.6.2021 - Sony RX100 M4 auf C5 mit 32 mm-Digiscope-Okular (Plössl) |
Partielle Sonnenfinsternis, 10.6.2021 - Sony RX100 M4 auf C5 mit 32 mm-Digiscope-Okular (Plössl) |
Aus den obigen Fotos (ohne Wiederholungen) habe ich das folgende Mosaik von der partiellen Sonnenfinsternis 2021 zusammengestellt:
Gerd |
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25.10.2022 |