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Auf dieser Seite beschreibe ich meine Erfahrungen mit der Digiklemme 1 von Teleskop-Express (Teleskop-Service), einer Lösung, um Kameras an Okularen zu befestigen.
Hinweis: Ich habe die Digiklemme 1 Anfang Mai 2019 verschenkt und kann deshalb hierzu keine weiteren Informationen bereitstellen. |
Ich verwende zwar oft die 1:50-Methode, um Fotos vom Mond auzunehmen, aber das Heranhalten der Kamera (Kamera mit oder ohne Filtergewinde...) ans Okular ist eine wackelige Angelegenheit, und oft habe ich große Mühe, einen Ausschnitt ohne Vignettierungen hinzubekommen. Die Digiklemme 1 von Teleskop-Express stellt sich als Lösung für dieses Problem dar: "Die Digiklemme ermöglicht die problemlose Adaption der Kamera direkt an das Okular. Kein weiterer Adapter ist mehr nötig. Das Anschlussgewinde für das Fotostativ, welches jede Kamera hat, wird für die Befestigung an der Digiklemme benutzt." Aber schon auf der Webseite sieht die Digiklemme 1 eher wie eine "Bastellösung" aus. Trotzdem habe ich sie mir bestellt (zumal sie ein wenig im Preis gesenkt war...), um sie einmal auszuprobieren. Meine Erfahrungen damit beschreibe ich auf dieser Seite.
Digiklemme 1 mit allen Teilen |
Dito |
Dito |
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Abbildung der Digiklemme 1 auf der Verpackung |
Der "Unterbau" mit einer zusätzlichen Filz- und Gummischeibe aus meinen Vorräten |
Das bleibt über... |
Ricoh GR mit Digiklemme 1 am Skymax-102 |
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Digiklemme 1 mit Ricoh GR-Kamera am Skymax-102 |
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Dito von der Seite |
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Digiklemme 1 ohne Kamera am Teleskop |
Schon auf der Teleskop-Express-Website sieht die Digiklemme 1 ein wenig "abenteuerlich" aus, zumindest für mich, und der Gedanke einer "Bastellösung" drängt sich mir auf. Nachdem man die Digiklemme 1 ausgepackt hat, darf dann auch gleich gebastelt werden. Man muss erst einmal ein paar Teile ab- und umschrauben, um sich eine für die eigene Kamera geeignete Digiklemme zusammenzustellen. Zum Glück liegt auch eine Übersetzung der Anleitung bei, denn für die englische Anleitung reicht mein Englisch leider nicht aus. Natürlich gibt es auch kameraseitig einiges zu beachten, worauf die Anleitung dankenswerterweise hinweist...
Meine erste Erkenntnis war, dass ich meine guten Weitwinkel-Okulare leider nicht benutzen kann, weil der maximale Okulardurchmesser, den die Klemmen vertragen, 40 mm beträgt... Zum Glück habe ich noch ein 25 mm-"Super"-Okular von Sky-Watcher behalten (inzwischen nicht mehr...), die anderen hatte ich alle verschenkt oder abgegeben. Fotoaufnahmen mit einem nicht so tollen Okular machen zu müssen, das gab mir schon mal den ersten Dämpfer!
Weil meine Ricoh GR zu niedrig saß, um ungestört durch das Okular "sehen" zu können, musste sie auf den mitgelieferten "Kamerabock" gesetzt werden. Doch die mitgelieferte Schraube war leider zu lang, so daß ich diese nicht festziehen konnte. Also habe ich unten eine Gummi- und eine Filzscheibe untergelegt, damit dies gelang (siehe Foto unten links).
Zu Anfang hatte ich die zentrale Platte mit Langloch falsch herum montiert (oben und unten vertauscht), nämlich so, dass der Ring mit den zwei Klemmschrauben nach oben kam und so den Höheneinstellbereich für das Okular verringerte - das Objektiv saß sogar geringfügig zu hoch, so dass ich den Gummiring unten entfernen und oben aufsetzen musste. Aber dann habe ich nachts in der Eile die Platte andersherum eingebaut - und meinen Fehler bemerkt. Wie die Fotos unten zeigen, ist bei korrekter Montage genügend Spielraum für die Höhenverstellung vorhanden, und ich kann die beiden Scheiben unten anbringen.
Ob es günstiger ist, die Augenmuschel umzuklappen oder als Lichtschutz zu benutzen, muss die Praxis zeigen. Wenn die Augenmuschel umgeklappt ist, kommt das Objektiv näher ans Okular heran, und es tritt weniger Abschattung auf (siehe Fotos in der untersten Reihe).
Nun gab es aber noch ein Problem: Kaum eine Hobby-Knipse hat das Stativgewinde auf der optischen Achse. Deshalb muss man Kamera und Okular nicht nur in der Höhe anpassen, sondern auch schräg stellen, und zwar so, dass sich ein durchgehender Lichtweg ergibt. Das mag zwar möglich sein, aber ich empfinde das Ganze als ausgesprochen "fummelig", weil Okular und Kamera dazu etwas locker sein müssen, damit man etwas verstellen kann, und dabei gerät mir dann alles immer wieder durcheinander, und ich darf bei der Ausrichtung von vorn beginnen.
Wie steht es so nett im Handbuch: "Anfangs erfordert es eine gewisse Eingewöhung, um die Kamera korrekt auszurichten. Mit Übung geht der Aufbau aber später sehr schnell vonstatten." Ich befinde mich jedenfalls noch in Phase 1 (am ersten Tag...)! Mal sehen, wie lange... Genau genommen, für immer, denn im Mai 2019 habe ich die Digiklemme 1 verschenkt...
Der Abend gleich nach der Ankunft der Digiklemme 1 war sicherlich nicht besonders geeignet für einen ersten Test. Der Mond hatte sich hinter Wolken verzogen, und ich hatte die Kamera wieder von der Digiklemme 1 abgenommen und letztere dabei auch leicht zerlegt. Als dann der Mond plötzlich wieder frei war, habe ich alles hektisch zusammen- und aufgebaut. Und natürlich war der "Durchblick" danach nicht optimal. Als dieser einigernaßen in Ordnung schien und ich den Auslöser halb herunter drückte, vignettierte das Bild plötzlich viel stärker, so dass nur Teile des Mondes zu sehen waren. Da die Belichtung bei Arbeitblende gemessen wird, heißt das, dass bei der entsprechenden Blende nur ein kleinerer Ausschnitt für die Aufnahme zur Verfügung steht. Das ließ sich auf die Schnelle nicht mehr richtig justieren, so dass ich "herumfummelte" und bei meinen Aufnahmen fast den Zustand hatte, als würde ich die Kamera einfach nur ans Okular halten... Da ich außerdem vergessen hatte, wie man die Bildschirmvergrößerung einstellt (inzwischen habe ich mich informiert...), musste ich mich auf die Schärfe bei normaler Größe verlassen, was nicht vollständig geklappt hat. Zudem war fast Vollmond, dann sieht der Mond ohnehin ziemlich unscharf aus.
Ich habe also einiges bei diesem ersten Versuch gelernt, aber nicht ein brauchbares Foto erzielt. Trotzdem als "Beweis" drei Beispiele, die nicht wirklich scharf sind:
Original verkleinert, unbearbeitet |
Dito |
Dito |
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Ausschnitt, bearbeitet - 2400 Pixel |
Ausschnitt, bearbeitet - 2400 Pixel |
Ausschnitt, bearbeitet - 2400 Pixel |
Lokale Helligkeitsunterschiede können durch Wolken hervorgerufen sein.
Nach dem ersten Tag und ohne praktische Erfahrungen mit der Digiklemme 1 fragte ich mich, ob es nicht auch einfacher ginge. Generell nicht, aber wenn man ein Okular mit T-Mount-Anschlussmöglichkeit hat, kann man sich fragen, ob man dieses auch mit Kameras verbinden kann, die kein Filtergewinde haben. Es gibt Lösungen für die Sony RX100, bei denen eine Adaptermöglichkeit für Filter vorne auf das Objektiv geklebt wird, aber da muss nur der Filter und nicht die ganze Kamera vom Klebstoff gehalten werden. Und die Baader-DT-Ringe, mit denen man das 37 mm-Gewinde des T-Mount-Adapters auf praktisch jede Filtergröße umsetzen kann, scheint es auch nicht mehr zu geben (ich besitze nur die Größen 40,5 mm und 43 mm). Ich habe kürzlich im Internet einen Adapterring auf 52 mm bestellt, und er sieht aus und funktioniert wie ein DT-Ring. In einem ersten Test funktionierte dies gut für den Lensmate-Adapter ("Bajonett/Kleber") auf der Sony RX100 M4, weniger gut jedoch für den MagFilter-Adapter ("Magnet/Kleber") auf der Sony RX100 M1. Für letztere ist das Risiko hoch, dass das Gewicht der Kamera oder das versehentliche Berühren der Kamera dazu führt, dass sich der magnetische Kontakt löst und sie herunterfällt.
Eine andere Frage, die ich hatte, ist, ob man nicht mit einer weiteren Schiene, die im Stativgewinde und statt der Kamera in der "Langloch-Achse" montiert wird, die Kamera so ausrichten könnte, dass die optische Achse der Kamera auf der "Langloch-Achse" zu liegen kommt, damit Okular und Objektiv gerade aufeinander ausgerichtet werden können. Es kann sein, dass die zusätzliche Schiene das Ganze instabiler machen würde, dafür sollte die Ausrichtung einfacher werden. - Ich habe mir das Ganze noch einmal genauer angesehen und bin zu dem Schluß gekommen, dass sich diese Variante eher nicht empfiehlt...
Die letztendliche Frage wird sein, aber diese kann ich erst nach ausreichend praktischer Erfahrung mit der Digiklemme 1 beantworten, ob ich sie tatsächlich benutzen werde, oder ob der damit verbundene Aufwand für mich den Nutzen nicht rechtfertigt, und ich doch wieder die Kamera mit der Hand ans Okular halten werde. Die Antwort findet sich in der Aktualisierung!
Nachdem ich meine Ricoh GR im März 2019 verkauft hatte, die Digiklemme 1 bis dahin nicht wieder benutzt hatte und auch keine geeigneten Okulare mehr besaß, sah ich keinen Sinn mehr darin, die Digiklemme 1 weiterhin zu besitzen und habe sie im Mai 2019 verschenkt.
23.11.2023 |