Zweck meiner Sony RX100 M4-Seiten | Wie ich Sony RX100 M4-Besitzer wurde | Nun bin ich Sony RX100 M4-Besitzer... | Würde ich anderen eine Sony RX100 M4 empfehlen?
Meine Sony RX100 M4-Seiten sollen Besitzern der Sony RX100 M4 sowie Leuten, die es werden wollen, als nützliche Informationsquelle dienen. Ich habe aber weder die Absicht eine vollstängige noch eine stets aktuelle Informationsquelle anzubieten, denn ich für ein solches Projekt mangelt es mir an Zeit. Der Schwerpunkt liegt bei meinen Seiten auf dem Berichten persönlicher Erfahrungen mit dieser Kamera, und damit hoffe ich, anderen den einen oder anderen nützlichen Tipp geben zu können.
Hinweis: Ich verwende die Sony RX100 M4 meistens im P-, manchmal auch im A-Modus. Deshalb werde ich hier auf die folgenden Betriebsarten und Spezialitäten nicht eingehen: Intelligente Automatik, Überlegene Automatik, Motivprogramme, Kreativmodus, Bildeffekte, und viele andere "Gimmicks". Sicher habe ich noch einige vergessen, die hier auch nicht behandelt werden...
Eigentlich besitze ich genügend Kameras, aber ich lese immer wieder in Foren, dass andere Fotografen auch mit dem Problem kämpfen, eher zu viele als zu wenige Kameras zu besitzen. Nun gut, ich habe eine vermeintliche Lücke in meiner Ausrüstung entdeckt, nämlich eine kompakte Kamera mit Zoom und Sucher und guter Bildqualität für den Urlaub und für das "schnelle Mitnehmen". Meine Ricoh GR mit ihrer festen Brennweite von 28 mm (äquiv.) ist mir oft zu unflexibel, während meine Leica X Vario (28-70 mm äquiv.) und die Ricoh GXR mit 24-85mm-Modul in manchen Fällen zu groß sind.
Am liebsten hätte ich eine Kamera mit einem Brennweitenbereich von 24-100 mm (äquiv.) und mehr besessen, aber 28-100 mm wären für mich auch in Ordnung gewesen. Genau diesen Brennweitenbereich hat die Sony RX100 M1 meiner Frau, aber leider fehlt der Sucher. Kurz habe ich deshalb mit der RX100 M2 geliebäugelt, aber zusammen mit dem Sucher wäre diese Kamera auf 900 EUR gekommen - das war mir zu viel. So habe ich dann doch auf "mehr Tele" verzichtet und zwischen der M3 und M4 geschwankt. Erstere ist deutlich preiswerter, letztere hat einen Sucher mit höherer Auflösung und ist insgesamt schneller. Dies gab dann schließlich den Ausschlag für die RX100 M4.
Abbildung: Die Sony RX100 M4
Es gibt auch von Panasonic Kameras mit 1"-Sensor in diesem Brennweitenbereich (und weit daraüber hinaus), aber die Objektive werden schlechter bewertet und der Sucher ist winzig oder fehlt. Kurzfristig habe ich auch mit einer Panasonic Lumix FZ1000, einer Bridge-Kamera mit 25-400 mm Brennweite (äquiv.), geliebäugelt. Das ist dann aber eine ganz andere Kategorie von Kamera und ein "schwerer Brocken". Der Sucher und das Autofokus-Tempo haben mich aber beim Ausprobieren im Geschäft beeindruckt. Letztenendes bieben dann doch gewisse Zweifel an der Bildqualität (die der Sony RX100 wird als besser eingestuft), die auch eine längere Recherche im Internet nicht beseiten konnte. So habe ich immerhin eine weitere Lücke in meinem Kamera-Sortiment gefunden, diese aber nicht geschlossen...
Die ursprüngliche Sony RX100, sozusagen das "Original", heute auch "M1" oder "i" genannt, erschien im Jahre 2012 als eine der ersten Kompaktkameras mit 1"-Sensor auf dem Markt und wurde bald als die beste Kamera dieser Klasse bezeichnet. Diese Rolle übernahmen dann jeweils ihre Nachfolger, sobald diese erschienen waren. Dies ist die aktuelle Kamera meiner Frau.
Die Sony RX100 M2 (oder RX100ii) erschien 2013, bot nun einen Hintergrund-beleuchteten Sensor (der etwas bessers Verhalten bei wenig Licht bringen sollte), ein klappbares Display und einen Zubehörschuh, der auch einen - teuren und guten - elektronischen Sucher aufnehmen konnte. Die beiden letzten Eigenschaften machten die Kamera ein klein wenig größer und damit weniger Hosentaschen-tauglich als ihre Vorgängerin. Zudem war der Zukauf eines optischen Suchers finanziell kaum vertretbar - und ein solcher aufgesteckter Sucher ist auch nichts für die Hosentasche. Ansonsten gab es eine Reihe kleinerer Verbesserungen, die eben dazu führten, dass dieses Modell das alte bei allen Testern in der Wertung überrundete. Ein wichtiges Element blieb jedoch gleich: das Objektiv.
Die zur Zeit des Kaufs der RX100 M1 aktuelle Sony RX100 M3 (oder RX100iii) erschien 2014 und brachte etwas größere Veränderungen: Der Brennweitenbereich verschob sich ins "weitwinklige" (von 28-100 mm auf 24-70 mm äquivalent), das Display ist nun soweit drehbar, dass es auch "Selfies" erlaubt, der Blitzschuh ist wieder verschwunden, und nun hat die Kamera einen elektronischen "pop-up"-Sucher, also einen Sucher, der "hochschnellen kann, ansonsten aber nicht zu sehen ist. Ideal, nicht ganz so hoch auflösend wie der der M2, und etwas hakelig (nicht jeder Benutzer kommt damit zurecht). Dazu wurde die Bedienung etwas mehr an die der anderen Sony-Kameras angepasst, was allgemein als Verbesserung aufgefasst wird. Insgesamt ließen diese Veränderungen den Preis der Kamera aber auf fast das Doppelte des aktuellen Preises der originalen RX100 hochschnellen (der viel niedriger ist als der, als die Kamera auf den Markt kam). Dies, aber auch der veränderte Brennweitenbereich, ließen meine Frau vom neuesten Modell Abstand nehmen. Außerdem sagt man der M3 eine zu "starke" Bildnachbearbeitung nach - da sind ihre Vorgängerinnen zurückhaltender - was mich bei der M3 abschrecken würde...
Mitte 2015 erschien das nächste Modell in dieser Reihe, die RX100 M4 (oder RX100iv). Äußerlich wenig verändert, bringt sie mehr Geschwindigkeit dank eines neuen Sensors, 4K-Video, Zeitlupe und eine höhere Auflösung beim elektronischen Sucher. Auch beim Preis hat sie deutlich zugelegt! Und schließlich erschien die RX100 M5 (oder RX100v) im Oktober 2016 und bildet nun den vorläufigen Abschluß der RX100-Kameraserie. Und die M1 gibt es immer noch...
Inzwischen (Ende April 2018) ist fast ein Jahr vergangen, und ich habe die RX100 M4 sehr viel benutzt, unter anderem auch auf einem Schweden- und einem Frankreich-Urlaub. Genau genommen, habe ich meine anderen Kameras in dieser Zeit fast gar nicht mehr benutzt (außer zu Spezialzwecken wie Astronomie-Fotos). Das hat seinen Grund in der Kompaktheit und der "Universalität" dieser Kamera, die man schnell greift und einfach mitnimmt. Zugegebenermaßen habe ich in dieser Zeit eher viel "Gelegeheitsknipserei" veranstaltet als versucht "schöne Fotos" zu machen...
Und ich muss zugeben, dass ich anfangs in die Ecken der Fotos geschaut habe, das ist immer eine der ersten Sachen, die ich bei neuen Kameras mache, und dass ich nicht sehr erbaut war (dies gilt insbesondere für Weitwinkel-Aufnahmen). Aber ein Vergleich mit der RX100 M1 meiner Frau zeigte, dass diese auch nicht besser ist. Also habe ich mich entschieden, nicht mehr so genau in die Ecken zu schauen...
Ich muss auch zugeben, dass es mich einige Zeit und Mühe gekostet hat, diese Kamera so zu konfigurieren, dass die mir wichtigen Dinge leicht zu erreichen und einzustellen sind. Aber inzwischen klappt das ganz gut, zumal ich nur selten Besonderheiten dieser Kamera ausnutze. Ich habe die Funktionstasten mit für mich wichtigen Funktionen belegt (AF/MF-Umschaltung, AE-Lock) und nutze den Control-Ring für das Step-Zoom. Einige für mich wichtige Funktionen liegen im Fn-Menü, aber richtig "optimiert" habe ich es noch nicht...
Im Vergleich zur RX100 M1 meiner Frau habe ich bei der RX100 M4 eine ganze Reihe von Verbesserungen im allgemeinen und im Detail gefunden, die sich aber leider nicht in Firmware-Updates für die M1 niederschlugen. Insgesamt ist die RX100 M4 viel schneller und reaktionsfähiger als die RX100 M1. Ich glaube, es ist meine bisher schnellste Kamera. Aber das lässt sich natürlich nicht auf das ältere Modell übertragen. Doch eine Anzeige der Entfernungsskala bei manueller Scharfstellung, Step-Zoom und viele andere Dinge wären per Firmware-Update möglich...
Ein wichtiges Argument beim Kauf der Kamera war für mich der eingebaute elektronische Sucher, den man bei der Sony RX100 M4 "ausfahren" kann. Anfangs hatte ich Hemungen, den Sucher zu verwenden, aber im Urlaub habe ich mich dann an den Mechanismus gewöhnt und möchte den Sucher nicht mehr missen, denn ich nehme die meisten meiner Fotos mit dem Sucher auf. Auch nutze ich gern das klappbare LCD-Display, vor allen bei Nahaufnahmen, vorausgesetzt, ich kann etwas auf dem Display erkennen... Schön wäre natürlich auch ein schwenkbarer Sucher gewesen, wie ich ihn von einigen meiner Kameras kenne, aber das ist bei der verwendeten Konstruktion natürlich nicht möglich.
Die eingebaute Makrofunktion bei einer Brennweite von 24 mm gefiel mir nicht. Aber seit ich einen Lensmate-Adapter für Nahlinsen (in den USA) erworben habe, kann ich die RX100 M4 auch gut für Nahaufnahmen einsetzen. Dazu verwende ich zwei Achromate mit +5 und +10 Dioptrien, auch zusammen mit dann +15 Dioptrien. Bei +15 Dioptrien passen maximal Objekt von etwa Dia-Größe auf das Bild; diese Kombination entspricht also etwa einem Maßstab von 1:1 bei Vollformat.
Vielleicht noch ein Wort zur Größe der Kamera: So schön es ist, eine so kleine Kamera zu besitzen, ist die Sony RX100 (alle Modelle) vielleicht doch ein bisschen zu klein geraten. Oft genug berühre ich Tasten, die ich eigentlich nicht berühren wollte...
Das einzige, was ich an der Sony RX100 M4 wirklich vermisse, ist ein größerer Tele-Bereich. Deshalb habe ich vor dem Kauf und auch nachher immer wieder nach 1"-Kameras mit größerem Zoom-Bereich Ausschau gehalten. Fast hätte ich statt der RX100 M4 eine Panasonic FZ1000 gekauft, aber mich dann doch für die RX100 M4 entschieden. Aber nachdem Anfang 2018 die Panasonic TZ202 mit 15-fachem optischem Zoom erschien, habe ich mich nach einer "Informationsphase" dann doch entschlossen, der lichtstarken, aber zoom-schwachen RX100 M4 eine lichtschwache, aber zoom-starke Panasonic TZ202 an die Seite zu stellen. Mal sehen, ob beide Kameras nebeneinander bestehen oder ob sich langfristig die eine oder die andere durchsetzen wird...
Stand Anfang 2019: Seit ich die Panasonic TZ202 besaß, habe ich die Sony RX100 M4 außer in der Anfangsphase, in der ich viele Vergleichsfotos geschossen habe, immer weniger benutzt. Alle Urlaubsfotos des Jahres 2018 habe ich mit der Panasonic TZ202 gemacht. Am Ende des Jahres 2018 habe ich allerdings, weil ich mit der Bildqualität aber auch den Makromöglichkeiten der TZ202 nicht so zufrieden war, zwar keine FZ1000, sondern eine viel teurere Sony RX10 M3 gekauft - wegen der besseren Bildqulität und des größeren Zoombereiches. Vor allem wegen der ähnlichen Bedienung wäre dann allerdings die RX100 M4 der ideale kompakte Partner für diese Kamera. Vielleicht hat meine Frau Interesse an der TZ202, ansonsten würde ich sie wohl wieder verkaufen...
Bei der Sony RX100 M4 ist es mir zum ersten Male passiert, dass andere Leute, die mich mit der Kamera sahen, auf mich zukamen und sagten: "Das ist eine (sehr) gute Kamera!" Also wurde meine Wahl von anderen bestätigt. Wenn nun jemand mich fragen würde, ob ich die Kamera empfehlen kann, würde ich "ja" sagen, vorausgesetzt, dass man sich der Einschränkungen (geringer Zoom-Bereich, komplexe Bedienung) bewußt ist und dass diese nicht stören. Eine ideale Kamera gibt es ohnehin nicht, und man muss sich immer auch ein wenig an die Möglichkeiten der Kamera anpassen. Deshalb besitzen ja auch viele Fotografen unterschiedliche Kameras für ihre verschiedenen fotografischen Anwendungsbereiche. Und ich gehöre dazu...
Aktualisierung (Anfang März 2019): Einen kleinen "Wermutstropfen" möchte ich aber noch erwähnen! Ende Februar spielte die Kamera plötzlich von Zeit zu Zeit "verrückt": Nur noch der Auslöser und die Links- und Rechts-Tasten funktionierten, alle anderen verweigerten zeitweilig ihren Dienst. Ausschalten, Herausnehmen des Akkus und auch ein Reset der Kamera blieben ohne dauerhaften Erfolg. Mir blieb nichts anderes übrig, als die Kamera zum Service einzusenden. Von dort ist sie inzwischen repariert (vermutlich Austausch der Elektronik) zurückgekommen, die Garantie (2 Jahre) muss aber noch von Sony anerkannt werden...
08.03.2019 |