Lyrisches & Pötisches Schaffen

Das literarische Wirken im Laufe der Zeit | Meine Mission | Schaffensproben

Das literarische Wirken im Laufe der Zeit

Frühgeschichte

Meine ersten schriftlichen Äußerungen müssen wohl so ins Alter von 4 oder 5 Jahren zurückdatiert werden. Dort habe ich meine ersten Buchstaben gemalt, noch etwas ungelenk, manchmal auf dem Kopf oder seitenverkehrt, aber immerhin... Kurz vor der Schulzeit brach ich mir auf glattem Eis den linken Arm und hinterließ - bei mir - die Erinnerung, daß ich von nun an mit der "falschen" Hand schreiben mußte. Noch heute schreibe ich deshalb ungern mit der Hand und ziemlich unleserlich. In dieser Zeit konnte ich immerhin schon meinen Namen schreiben, was aber heute im Zeitalter der Kreditkarten wichtiger ist als damals.

Schulzeit

Eine meiner ersten literarischen Tätigkeiten war es, die ganze Tafel mit "Hans und Lotte" vollzuschreiben. Herrn Klein sei Dank für diesen langen schöpferischen Nachmittag!

Auf dem Gymnasium kam ich meiner künstlerischen Berufung dann allerdings unaufhaltsam näher. Bruno Dorschewski warb mich für das bedeutende literarische Blatt "Die Schülerbrille", wo ich durch meine Frühwerke "Wir werken" und "Wir turnen" aufhorchen ließ. Für eines von beiden Werken habe ich sogar ein Buch gewonnen, weil meine Klassenkameraden alle für mich gestimmt hatten. Schon vor Guildo Horn wurde also kräftig bei Abstimmungen manipuliert!

Nach "Geschichten vom Harz" driftete ich endgültig ins Genre der Glosse ab und veröffentlichte einige wichtige Werke, teilweise unter dem Pseudonym "Gerard Valosé". "Wir wollen zurück" und "Die Loslösung" waren gelungene Beispiele von Glossen, die keiner versteht und keiner braucht.

Militärzeit

Selbst die öde, von mir gehaßte Militärzeit blieb nicht ganz von kreativen Lichtblicken verschont. Neben der Beteiligung an einer Lehrgangszeitung brillierte ich durch lebensnahe Gelegenheitsgedichte, die ich im Spind aufhängte und die mir nach einem Stubendurchgang vom Lehrgangsleiter immer wieder "unter die Nase gerieben" wurden. Beispiel: "Das Leben bei der Bundeswehr / wurmt und wurmt mich immer mehr!". Hier zeigte sich jedoch bereits mein Talent, in kurzen Zwei- oder Vierzeilern Wichtiges prägnant auszudrücken. Später verfeinerte ich diese Kunstform, indem ich bekannte Gedichte oder Lieder kunstvoll abwandelte: "Leise schnieselt ein Reh" usw. usf.

Studium

Das Studium war nun nicht gerade ein dichterischer Höhepunkt, aber einige wenige Glanzpunkte sind doch zu vermelden - etwa das Gedicht zu Astrids Diplomarbeit über Korrosion an Offshore-Bauwerken: "Korrosion / knabbert schon / überall / an jedem Stahl" .

Beruf und Reife

Das Berufsleben ist sicher die größte Durststrecke im Leben (vor der Rente). Umso erstaunlicher ist es, daß hin und wieder doch ein literarisches Blitzlicht aufflackerte. So etwa die großenteils unveröffentlichen Satiren über SAP oder die Begegnung im Geiste mit Kai Krause. Natürlich ist das Ganze "confidential" und kann deshalb leider nicht veröffentlicht werden...

Rente

Wenn ich jemals das Rentenalter erreichen sollte, ist kaum noch zu erwarten, daß es große literarische Höhenflüge geben wird - dafür bin ich jetzt schon einfach zu ausgepowert. Trotzdem, Gelegenheitsgedichte wie das folgende wird es sicher immer noch geben: "Bin jetzt alt und grau / drum nehm ich's beim Versmaß nicht mehr so genau".

Nach dem Tode

Nur wenige Dichter sind auch nach ihrem Tode aktiv. Meistens überlassen sie es ihren Erben, verschollene Werke auszugraben und für viel Geld unter die Leute zu bringen. Aber was hätte ich davon???

Meine Mission

Eigentlich habe ich der Welt nichts mitzuteilen. Das ist schon mal schade! Andererseits hat es den Vorteil, daß die Welt weitgehend von meinen Ergüssen verschont bleibt. Trotzdem stellt sich die Frage, wenn ich nun doch was schreibe, was isses dann meistens???

Bei näherem Hinsehen komme ich zu dem Schluß, daß es sich hauptsächlich um zwei Arten von "Kunst" handelt. Einmal sind es die besagten Glossen, die gern die Welt ein bißchen parodieren (je scheinbar "echter", desto besser...). Wenn es WIMS (Welt im Spiegel - aus Pardon) schon in meiner Schulzeit gegeben hätte, hätte ich sagen können, "Das hat mich inspiriert". So ist es wohl andersherum. Jedenfalls liegen wir - zumindest in der Intention, weniger im Ergebnis - auf einer Wellenlänge.

Meine Dichtkunst gehört eher dem Genre "Gelegenheitsgedichte" an. Ich habe mir sagen lassen, daß auch Göte bei solchen Gelegenheiten zum Pfusch neigte, dort der Unterschied also nicht ganz so groß ausfällt. Gern wandle ich auch vorhandenes Lied- und Dichtgut für meine Zwecke ab: "Im Frühtau zu Berge / wir zieh'n fallera / wir zwicken die Zwerge und Feen / fallera" oder "Ich wollt ein Bäumlein steigen / das nicht zu steigen war / da brachen alle Äste / und ich brach mir ein Haar" usw. usf.

Formal bin ich erstaunlich streng und achte sehr darauf, daß es nicht zu sehr "holpert". Nichts hasse ich mehr, als Gedichte von Hobbydichtern, die vorn und hinten holpern und stolpern (die Gedichte meine ich). Auf Beispiele verzichte ich lieber...

Allerdings kommt nicht alles bedeutende Lied- und Spruchgut der Neuzeit von mir. So stammt das bekannte "Ja, wenn es so ist, na dann Prost!" nicht von mir, sondern von Oma Beuck. Auch der Spruch "Prost, und wer nix het, der host!" stammt von meiner Oma. Jedenfalls sagte sie das immer, wenn es mittags bei uns Wein gab (und ärgerte damit meinen Vater - natürlich nicht mit Absicht...).

Ich singe auch gern mal im Sommer ein Weihnachts- oder Winterlied. Allerdings meistens allein, weil mein Gesang selten gut ankommt. "Leise rieselt der Schnee" mag sicher dem einen oder anderen im Juli deplaziert vorkommen, aber so toll sind unsere Sommer ja nun auch wieder nicht....

Schaffensproben

Ich weiß nicht, ob ich das der Welt antun kann - gerade im WWW, wo jeder seinen Quark reinstellt... Vielleicht ein andermal und nach kritischer Durchsicht der Werke!

Na ja, ein Werk bringe ich doch noch - schon weil ich damals den Garten-Lobhudel-Wettbewerb bei Fiete & Gerda nicht gewonnen habe, obwohl ich so maßlos stolz auf mein Gedicht war. Hat es doch in nur 6 Zeilen alles gesagt, was zu sagen war. Urteilt selbst:

Hymne an Fiete & Gerdas Garten (8.8.1998)

Wasser plätschert, Wasser fließt,
In den Teich es sich ergießt (Göte, ick hör Dir trapsen...)
Fische schwimmen, Blumen blühn,
Lampen mit Solar erglühn.
Alles klappt nach Gerdas Plan,
hier fang ich als Gärtner an!