Sony RX100 M4 - Mitte Mai 2019 | Vergleich der Tage | Fazit
Auf dieser Seite zeige ich Fotos des Halbmondes und der Tage danach bis fast zum Vollmond, die ich am 12.-17. Mai 2019 mit der Sony RX100 M4 aufgenommen habe, um diverse Strukturen auf dem Mond zu dokumentieren. Meistens habe ich den PS 72/432-Refraktor verwendet (mit 10 mm Okular), am ersten Tag außerdem das Maksutov-Teleskop Skymax-127 (32 mm-Okular). Ich habe die Kamera stets nur ans Okular gehalten und auch keinen Kabelauslöser verwendet. Entsprechend diesen "suboptimalen" Bedingungen waren auch nur wenige Fotos wirklich scharf. Mein neues 10 mm-Televue-Okular hat eine große Hinterlinse und Gummimuschel, in die das Objektiv der Kamera gut hineinpasst. Das macht das Fotografieren nach der 1:50-Methode etwas leichter...
Die meisten nachfolgenden Fotos wurden mit dem Refraktor PS 72/432 und 10 mm-Okular auf der AZ-Pronto-Montierung aufgenommen. Als Kamera diente die Sony RX100 M4, die ich mit manueller Belichtung betrieb. Die Aufnahmedaten vermerke ich unter den jeweiligen Fotos.
Alle Fotos sind beschnitten und bearbeitet. Anklicken der Fotos zeigt diese in doppelter Größe (1:1) in einem neuen Fenster. Größere Versionen sind unter den Fotos verlinkt.
Die an diesem Tag aufgenommenen Fotos waren großenteils stark unterbelichtet. Die ersten beiden Beispiele (obere Reihe) lassen dies trotz Bearbeitung noch deutlich erkennen. Spätere Fotos waren etwas besser belichtet und deshalb kontrastreicher, was die nächsten beiden Fotos (untere Reihe) belegen. Was die Erkennbarkeit von Details angeht, sehe ich allerdings keinen großen Unterschied zwischen den früheren und den späteren Fotos dieses Tages. Foto 4 ist allerdings bezüglich der Schärfe der Details ein Ausnahmefoto!
PS 72/432, ISO 125, 1/250 sec, f/2,8, 50 mm; 3000 Pixel |
PS 72/432, ISO 125, 1/250 sec, f/2,8, 50 mm; 3000 Pixel |
|
PS 72/432, ISO 200, 1/250 sec, f/2,8, 50 mm; 3200 Pixel |
PS 72/432, ISO 125, 1/125 sec, f/2,8, 50 mm; 3200 Pixel |
An diesem Tag habe ich zum ersten Mal Mondstrukturen im Teleskop erkannt, die ich sonst immer nur auf Fotos im Nachherein gefunden habe. Das liegt sicher daran, dass ich früher diese Strukturen gar nicht kannte und sie erst über meine Fotos kennengelernt habe, zum Beispiel indem ich meine "Mondspaziergang"-Seiten und ein Mond-ABC angelegt habe. Vieles davon habe ich gleich wieder vergessen und muss es wieder nachschlagen, aber die eine oder andere Struktur hat sich doch in meinem Gedächtnis festgesetzt. Hierzu gehören das Alpental (Vallis Alpes) und die gerade Wand (Rupes Recta), die ich beide im Teleskop fast besser sah als später auf den Fotos. Im folgenden zeige ich Beispielausschnitte aus den obigen Fotos:
Alpental (Vallis Alpes) - aus Foto 2; 1200 Pixel |
Alpental (Vallis Alpes) - aus Foto 4; 1200 Pixel |
|
Gerade Wand (Rupes Recta) - aus Foto 3; 1200 Pixel |
Gerade Wand (Rupes Recta) - aus Foto 4; 1200 Pixel |
Zum Vergleich mit den Refraktorfotos habe ich auch mit dem Maksutov-Teleskop Skymax-127 Fotos aufgenommen, allerdings nicht unter optimalen Bedingungen, sondern nur nach der 1:50-Methode (Kamera ans Okular gehalten). Insofern schöpfte ich hier das Potential dieses Teleskops nicht aus.
Skymax-127, ISO 125, 1/100 sec, f/2,8, 35 mm; 3000 Pixel |
Skymax-127, ISO 125, 1/100 sec, f/2,8, 35 mm; 3000 Pixel |
Und hier wieder Ausschnitte mit dem Alpental (Vallis Alpes) und der geraden Wand (Rupes Recta):
Alpental (Vallis Alpes) - aus Foto 1; 1200 Pixel |
Gerade Wand (Rupes Recta) - aus Foto 2; 1200 Pixel |
PS 72/432: Gerade Wand (Rupes Recta) - aus Foto 4; 1200 Pixel |
Skymax-127: Gerade Wand (Rupes Recta) - aus Foto 2; 1200 Pixel |
Entsprechend ihrer unterschiedlichen Öffnung besitzen beide Teleskope ein unterschieldiches Auflösungsvermögen, dass sich auch bei etwa gleicher Größe der Details darin äußern müsste, dass die mit dem Skymax-127 aufgenommenen Fotos mehr Details zeigen; auf den mit dem PS 72/432 aufgenommenen Fotos müssten solche Details schlichtweg fehlen. Auf Anhieb gelingt es mir jedoch nicht, einen solchen Unterschied festzustellen, zumal das Refraktor-Foto auch noch etwas schärfer ist als das mit dem Maksuov-Teleskop aufgenommene.
Die an diesem Tag aufgenommenen Fotos waren besser belichtet als die vom Vortag. Dafür habe ich diesmal das Vergrößerungspotenzial der Kamera nicht ausgereizt und nur mit einer Brennweite von 35 mmm statt von 50 mm fotografiert. Dadurch haben die Mondauschnitte an diesem Tag weniger Pixel (2500 statt 3000 oder 3200).
Auf den Aufnahmen sieht man, dass der Terminator weiter gewandert ist. Nun kann man den Krater Plato gut erkennen, der am Vortag noch an der Schattengrenze lag. Das Alpental (Vallis Alpes) und die gerade Wand (Rupes Recta) sind weiterhin zu erkennen, ebenso die Altaifurche (Rupes Altai), die auch schon auf den Fotos vom Vortag zu sehen ist, die ich aber im Teleskop nicht beachtet hatte.
PS 72/432, ISO 125, 1/100 sec, f/2,8, 35 mm; 2500 Pixel |
PS 72/432, ISO 125, 1/100 sec, f/2,8, 35 mm; 2500 Pixel |
Zu den Details gehören wieder das Alpental (Vallis Alpes) und die gerade Wand (Rupes Recta) sowie die Altaiverwerfung (Rupes Altai). Im Folgenden zeige ich Beispielausschnitte aus den obigen Fotos:
Alpental (Vallis Alpes) - aus Foto 1; 600 Pixel |
Gerade Wand (Rupes Recta) - aus Foto 1; 600 Pixel |
Altaifurche (Rupes Altai) - aus Foto 1; 600 Pixel | ||
Alpental (Vallis Alpes) - aus Foto 2; 600 Pixel |
Gerade Wand (Rupes Recta) - aus Foto 2; 600 Pixel |
Gerade Wand (Rupes Recta) - aus Foto 2; 600 Pixel |
Dies war wieder der Tag des "goldenen Henkels"! Der Terminator stand am dritten Tag so günstig, dass der goldene Henkel (Montes Jura) gut zu sehen war. Das erste Foto ist mit 35 mm, das zweite mit 50 mm Kamerabrennweite aufgenommen, so dass im letzteren Fall mehr Pixel zur Verfügung stehen. Ich zeige hier nur den goldenen Henkel, aber das Alpental ist in den großen Versionen noch zu erkennen.
PS 72/432, ISO 125, 1/250 sec, f/2,8, 35 mm; 2500 Pixel |
PS 72/432, ISO 125, 1/250 sec, f/2,8, 50 mm; 3200 Pixel |
Am vierten Tag, der Terminator hatte das Juragebirge schon wieder verlassen, gelang mir nur ein "verwertbares" Foto. Ich habe es benutzt, um meinen Bruder auf einige Mondstrukturen nahe am Terminator aufmerksam zu machen:
PS 72/432, ISO 125, 1/100 sec, f/2,8, 50 mm; 3200 Pixel |
PS 72/432, ISO 125, 1/100 sec, f/2,8, 50 mm; 1200 Pixel |
Die letzten Fotos dieser Serie habe ich einen Tag vor Vollmond in Erkerode, und nicht in Mühlhausen, aufgenommen. Neben einer ganzen Reihe nicht besonders scharfer Fotos, von denen ich eines zeige, gelang mir nur ein wirklich scharfes Foto, das ich hier ebenfalls zeige:
PS 72/432, ISO 125, 1/100 sec, f/2,8, 50 mm; 3200 Pixel |
PS 72/432, ISO 125, 1/100 sec, f/2,8, 50 mm; 3200 Pixel |
Beim Vergleich der Tage sollte man vor allem die Strukturen am Terminator (Schattengrenze) verfolgen und vergleichen.
Für eine genaue Beurteilung muss die große Version betrachtet werden (alle Fotos sind bearbeitet)! Anklicken der Fotos zeigt diese in doppelter Größe (1:1) in einem neuen Fenster.
12.5.2019: PS 72/432, ISO 125, 1/125 sec, f/2,8, 50 mm; 3200 Pixel |
12.5.2019: Skymax-127, ISO 125, 1/100 sec, f/2,8, 35 mm; 3000 Pixel |
|
13.5.2019: PS 72/432, ISO 125, 1/100 sec, f/2,8, 35 mm; 2500 Pixel |
14.5.2019: PS 72/432, ISO 125, 1/250 sec, f/2,8, 50 mm; 3200 Pixel |
|
15.5.2019: PS 72/432, ISO 125, 1/100 sec, f/2,8, 50 mm; 3200 Pixel |
17.5.2019: PS 72/432, ISO 125, 1/100 sec, f/2,8, 50 mm; 3200 Pixel |
Diese Mitte Mai 2019 mit der Sony RX100 M4 aufgenommenen Fotos zeigten mir, dass es nicht immer einfach ist, zu scharfen Fotos zu gelangen. Hier zeige ich natürlich nur die scharfen Fotos (bis auf eine Ausnahme). Für mit der 1:50-Methode aufgenommene Fotos kann ich aber sehr zufrieden sein.
Interessanterweise kann ich keine signifikanten Unterschiede in der Auflösung zwischen den PS 72/432- und dem Skymax-127-Fotos erkennen. Vielleicht habe ich aber an den falschen Stellen danach gesucht...
16.05.2023 |