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Auf dieser Seite stelle ich erste Erfahrungen (während Beobachtungen) oder besser gesagt, Ergebnisse mit dem dritten Exemplar meines elektronischen 4,5"-Newton-Teleskops Unistellar eVscope 2* zusammen.
*) Im Oktober bestellt; Anfang Dezember 2021 eingetroffen; mein drittes Exemplar traf am 22.8.2022 bei mir ein.
Hinweis: Siehe Seite Übersicht der Unistellar-Seiten für genau dieses!
Hinweis: Im Dezember 2023 habe ich mein eVscope 2 verkauft. Aus diesem Grunde werde ich an dieser Stelle keine weiteren Erfahrungen mit diesem Teleskop mehr berichten. |
Fotos: Mein drittes eVscope 2 (22.8.2022)
Im folgenden berichte ich von Erfahrungen, die ich während der ersten Beobachtungssitzungen ab August 2022 mit dem dritten Exemplar meines eVscope 2 gemacht habe (oder besser: ich berichte die Resultate dieser Sitzungen).
Unistellar hatte mir am 1.7.2022 versprochen, vor dem Versenden des dritten neuen Exemplars des eVscope 2 Testfotos zur Beurteilung zuzusenden. Statt etlicher Fotos erhielt ich nur ein Foto von M 13, aber erst am 11.8.2022, und das auch nicht in Originalgröße:
Zugesendetes Bild (2048 x 1536; etwas komprimiert)
Unistellar-Kommentar dazu: On the edge of the image, the stars are not round due to vignetting, but whatever the mirror, you will have this effect due to the field of view.
Mein Kommentar dazu: Das Foto scheint keine auffälligen dreieckigen Sterne zu enthalten. Die langgezogenen Sterne in den Bildecken sind aber meiner Meinung nach nicht durch Vignettierung entstanden, sondern durch Koma. Das eVscope 2 ist mit f/4 ein "schneller" Newton und damit besonders anfällig für Koma. Das ist sozusagen "prinzip-bedingt" und nicht zu vermeiden. Insofern hatte ich nichts gegen das Zusenden dieses eVscope 2-Exemplars eingewendet, sondern war gespannt, wann das eVscope 2 bei mir eintreffen wird und welche Erfahrungen ich damit sammeln würde...
Im folgenden schildere ich meine ersten drei Beobachtungssitzungen mit dem eVscope 2 (drittes Exemplar).
Am 22.8.2022 kam mein drittes eVscope 2 bei mir an, und am selben Abend konnte ich noch erste Testbilder machen, wobei zum ersten Mal bei mir die App-Version 2.0(.2) zum Einsatz kam, an die ich mich erst noch gewöhnen muss.
Ausrüstung: eVscope 2 (drittes Exemplar), iPad, iPhone 7; Zeit: nach 21:30 Uhr bis ca. 24 Uhr; Himmel: SQM: 19,4...20,1
Reihenfolge: M 13, (M 27), M 13 (nennt er M 27), (M 27), M 51, M 101, (M 27), (M 57), M 17, M 11, M 16, M 27
Ich brauchte 4-5 Anläufe auf M 27, bis das Objekt gefunden wurde; beim 4. Versuch war das eVscope 2 nahe dran, aber ich verhaspelte mich beim Ändern des Ausschnitts (zu schnell). M 57 wurde auch nicht gefunden.
App-Probleme: Zweimal benannte die App das neue GoTo-Objekt nach dem alten, steuerte das neue Objekt richtig an, benannte es aber falsch im Overlay...
Dies war der erste Einsatz meines dritten eVscopes 2. Ich habe keinen Darkframe aufgenommen und auch die Kollimation nicht überprüft, sondern nur die Schärfe mit Hilfe von Sternen eingestellt und später mit der Bahtinov-Maske kontrolliert.
Fazit: Die Fotos sehen deutlich besser aus als die der Vorgänger, aber sie sind nicht fehlerfrei. Vor allem am linken Rand gibt es noch dreieckige Sterne, aber ich lasse es jetzt auf sich beruhen und behalte dieses Exemplar.
Am 22.10.2022 habe ich mit dem Vaonis Vespera und dem eVscope 2 beobachtet und fotografiert, und zwar mit Zeiten bis zu 30 Minuten. Dabei habe ich die folgenden Deep-Sky-Objekte angefahren (in dieser Reihenfolge):
Dieser Vergleich ist auf Seite Fotovergleich mit Vaonis Vespera - Teil 3 eingehender beschrieben. Hier zeige ich nur die eVscope 2-Fotos mit den längsten Verweilzeiten im Enhanced Vision-Modus.
M 27, 22.10.2022 - 28 min |
M 31, 22.10.2022 - 13 min |
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IC 5070 (falsch bezeichnet), 22.10.2022 - 30 min |
IC 5146, 22.10.2022 - 22 min |
Bei diesen Vergleich zeigt sich, dass das eVscope 2 (und das eVscope ebenso) bei großflächigen Nebeln auch nach längerer Verweildauer im EV-Modus die Objekte nur sehr schwach zeigt. Es muss allerdings dazu gesagt werden, dass beim Beobachten die Objekte auf dem Bildschirm immer deutlich heller aussehen als wenn man später die Fotos betrachtet. Nachbearbeitung der Fotos kann die Objekte teilweise hervorholen, aber oft sehen die Objekte dann trotzdem nicht gut aus. In diesem Aspekt scheint mit das Vaonis Vespera deutlich bessere Fotos abzuliefern. Hier ein Beispiel (IC 5070):
eVscope 2: IC 5070 (30 min) |
eVscope 2: IC 5070 (30 min), aufgehellt |
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Vespera: IC 5070 (30 min), aufgehellt, zum Vergleich |
eVscope 2: IC 5070 (30 min), aufgehellt und Kontrasterhöhung |
An diesem dritten Abend mit dem neuen eVscope 2 habe ich teilweise versucht, DSO zu fotografieren, die ich am Tage zuvor mit dem Vaonis Vespera beobachtet hatte.
Ausrüstung: iPhone 7, Zeit: nach 18:00 Uhr bis ca. 21:45 Uhr; Himmel: SQM 17...18 am Anfang, 19 um 18:45, später wegen Mond wieder weniger... Himmel "mauschelig", Mond mit "Hof"...
Reihenfolge: M 31 (als M 33 bezeichnet), NGC 281 (Pacman Nebula; 10 min), IC 5070 (als Pacman bezeichnet; 10 min), M 15 (schlecht zentriert; 5 min), IC 1396 (Elephant's Trunk; 11 min), NGC 7331, (NGC 7293), M 33 (NGC 7331 immer noch; 10 min), M 52 (immer noch NGC 7331; 7 min), NGC 7635 (Blasennebel, 13 min), M 103 (6 min), NGC 6888 (Crescent Nebula; 17 min)
App-Probleme: Mehrmals benannte die App das neue GoTo-Objekt nach dem alten, steuerte das neue Objekt richtig an, benannte es aber falsch im Overlay. Dieser Fehler scheint nicht zu beheben zu sein...
Auch diese Beobachtungssitzung zeigt die Schwäche des eVscopes (2) bei großflächigen Nebeln, die zumindest im Nachherein auf den Fotos deutlich zu dunkel sind, was sich nur begrenzt durch Nacharbeitung verbessern lässt.
Die ersten drei Beobachtungssitzungen bestätigen meinen schon länger gehegten Verdacht, dass das eVscope 2 die aufgrund der ersten Beispielfotos von Unistellar in es gesetzten Erwartungen nicht erfüllen kann. Manchmal scheint das originale eVscope sogar bessere Ergebnisse abzuliefern. Mir ist deshalb unklar, wie Unistellar den großen Preisunterschied zwischen seinen Modellen rechtfertigen kann. Ein neuer Sensor und ein neues Okular können nach meinem Dafürhalten diesen Unterschied nicht rechtfertigen - und ansonsten gibt es, so scheint es, keine bedeutsamen Unterschiede zwischen beiden Modellreihen.
Hinweis: Im Dezember 2023 habe ich mein eVscope 2 verkauft. Aus diesem Grunde werde ich an dieser Stelle keine weiteren Erfahrungen mit diesem Teleskop mehr berichten. |
Da ich zumindest einige der Objekte dieses Abends mit den vorherigen eVscope 2-Exemplaren beobachtet habe, drängt sich natürlich auf, solche Fotos für einen Vergleich nebeneinanderzustellen. Um besser vergleichen zu können, wähle ich unbearbeitete Versionen aus, auch wenn sie manchmal zu dunkel sind. Natürlich waren die Beobachtungsbedingungen an den verschiedenen Terminen sehr unterschiedlich.
Die Fotos sind so skaliert, dass sie ungefähr entsprechend ihrer unterschiedlichen Größen erscheinen. Vespera-Fotos sind typischerweise kleiner als das Sensorformat 1920 x 1080, weil sie automatisch beschnitten werden.
Vaonis Vespera (1920 x 1080) |
Unistellar eVscope 2 (1280 x 960), 3. Exemplar |
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M 11, 31.7.2022 - Original (18 Frames = 180 Sekunden; nach Autofokus-Aktivierung) |
M 11, bearbeitet | |
M 13, 6.8.2022 - Original (40 Frames = 400 Sekunden) |
M 13, bearbeitet |
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M 16, 15.8.2022 - Original (90 Frames = 900 Sekunden) |
M 16, bearbeitet |
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M 17, 16.8.2022 - Original (92 Frames = 920 Sekunden), neuer Autofokus |
M 17, bearbeitet |
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M 27, 12.8.2022 - Original (45 Frames = 450 Sekunden) |
M 27, bearbeitet |
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M 51, 7.8.2022 - Original (122 Frames = 1220 Sekunden) |
M 51, bearbeitet |
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M 101, 7.8.2022 - Original (191 Frames = 1910 Sekunden) |
M 101, bearbeitet |
11.06.2024 |