Jupiter, Saturn und mehr - August 2018

Fotos - Jupiter | Fotos - Saturn | Fotos - Mars | Fotos - Venus | Fotos - Aufbau | Fazit

Die folgenden Aufnahmen zeigen Jupiter und Saturn, die Anfang August 2018 gut zu sehen waren (3. und 5. August 2018). Auch der Mars war gut zu sehen, aber, weil Staubstürme seine Oberfläche in ein einheitliches Gelb tauchten, die Fotos lohnten den Aufwand leider nicht... Ähnlich war es mit der Venus, die in dieser Zeit eine Sichel war (etwa "Halb-Venus).

Im Sky-Watcher Skymax-102- und Skymax-127-Teleskop ergaben beide Planeten mit dem 32 mm-Okular, das ich benutzte, um eine Kamera anschrauben zu können, nur sehr kleine Scheibchen. Ich habe das optische Zoom der angeschlossenen Sony RX100 M4 auf den Maximalwert von 70 mm (äquivalent) gestellt, um eine möglichst große Abbildung zu erreichen.

Den Anschluß der Kamera an die Teleskope zeigen die Seiten Sony RX100 M4 Attached to Telescope. Weiter unten zeige ich Fotos vom jeweiligen Aufbau.

Ich habe die Mini-Dobson-Basis des Heritage 100P verwendet, auf der beide Teleskope stark zitterten, insbesondere das größere und schwerere Skymax-127. Glücklicherweise besitze ich einen Fernauslöser für die Kamera, aber damit kann man das Teleskop auch zittern lassen, wenn man zu viel am Kabel zieht.... Am zweiten Tag benutzte ich auch die Star Discovery-Montierung, und zwar rein "händisch".

Jupiter habe ich am ersten Tag (3. August, 2018) nur mit dem Skymax-102 aufgenommen und am zweiten Tag (5. August 2018) nur mit dem Skymax-127. Beim Jupiter ist es sehr schwierig, wenn nicht unmöglich, Monde und Oberflächendetails gleichzeitig abzubilden. Den Saturn habe ich mit beiden Teleskopen aufgenommen. Venus and Mars habe ich am zweiten Tag mit dem Skymax-127 aufgenommen.

Für visuelle Beobachtungen habe ich Okulare mit 16 mm, 10 mm und 7 mm Brennweite verwendet. Wegen der großen Hitze waren die Beobachtungen jedoch durch große Luftunruhe beeinträchtigt, besonders bei höheren Vergrößerungen mit den 10 mm- und 7 mm-Okularen.

Nachtrag: Am 19.8.2018 habe ich noch einmal den Saturn aufgenommen: Skymax-127 mit 10 mm-Okular auf AZ-Pronto-Montierung, Sony RX100 M4 ans Okular gehalten (ISO 1600, 1/30, F2,8).

 

Fotos - Jupiter

Sky-Watcher Skymax-102

Die folgenden Fotos vom Jupiter und seinen vier größten Monden wurden am 3. August 2018, aufgenommen.

         

Jupiter und die vier großen Monde mit verschiedenen Belichtungszeiten usw.

   

Jupiter allein mit Oberflächenstrukturen

Dito

 

Skymax-127

Die folgenden Fotos vom Jupiter wurden am 5. August 2018, aufgenommen.

              

Fotos beschnitten, aber nicht bearbeitet; alle Fotos mit ISO 800 aufgenommen

         

Fotos aufgehellt

Halbe Größe (läßt die Streifen besser erkennen):

              

Fotos beschnitten, aber nicht bearbeitet; die 5 linken Fotos mit ISO 1600, das rechte mit ISO 800 aufgenommen

         

Fotos aufgehellt

Jupiter und seine vier größten Monde:

         

Die Positionen der Monde sind ganz anders als vor zwei Tagen!

 

Fotos - Saturn

Sky-Watcher Skymax-102

Die folgenden Fotos vom Saturn wurden am 3. August 2018 aufgenommen.

              

Fotos beschnitten, aber nicht bearbeitet; die linken 5 Fotos wurden mit ISO 1600, das rechte mit ISO 800 aufgenommen

         

Fotos aufgehellt

Sky-Watcher Skymax-127

Die folgenden Fotos vom Saturn wurden am 3. August 2018 aufgenommen.

              
                     
              

Fotos beschnitten, aber nicht bearbeitet; alle Fotos wurden mit ISO 800 aufgenommen

         
                     
         

Fotos aufgehellt

Vergleich

              

Skymax-102 (aufgehellt)

         

Skymax-127 (aufgehellt)

Nachtrag: Aufnahmen vom 19.8.2018, Skymax-127

Die folgenden Fotos vom Saturn wurden am 19. August 2018 aufgenommen. Sie wurden mit 150-facher Vergrößerung und einer Kamerabrennweite von 70 mm (äquiv.) aufgenommen und sind deshalb größer als die vorigen Fotos.

           

Skymax-127, 150-fach, ISO 1600, 1/30, F2,8, 70 mm (stark aufgehellt)

     

Skymax-127, 150-fach, ISO 1600, 1/30, F2,8, 70 mm (stark aufgehellt)

Insgesamt sind diese Fotos zwar größer, aber viel verschwommener als die vorigen. Vielleicht werden sie durch Herunterskalieren auf die gleiche Pixelgröße etwas ähnlicher:

           

Skymax-127, 150-fach, ISO 1600, 1/30, F2,8, 70 mm (aufgehellt)

     

Skymax-127, 150-fach, ISO 1600, 1/30, F2,8, 70 mm (aufgehellt)

 

Fotos - Mars

Die folgenden Fotos vom Mars wurden am 5. August 2018 aufgenommen.

Sky-Watcher Skymax-127

              

Fotos beschnitten, aber bis auf das rechte nicht bearbeitet (ISO 800)

 

Fotos - Venus

Die folgenden Fotos von der Venus als Sichel (etwa "Halb-Venus") wurden am 5. August 2018 aufgenommen.

Sky-Watcher Skymax-127

              

Fotos beschnitten, aber nicht bearbeitet (ISO 800)

 

Fotos - Aufbau

Die Fotos vom Aufbau mit dem Skymax-102 stammen vom Tag danach.

Sky-Watcher Skymax-102

    

 

    

 

Sky-Watcher Skymax-127

    

 

    

 

Hinweis: Ich habe keine Fotos von Skymax-127 auf der AZ Pronto -Montierung gemacht, aber so sah es in etwa aus (mit Extender, ohne Kamera):

Von der Seite

Dito (Detail)

Andere Seite

Dito (Detail)

 

 

Fazit

Insgesamt reicht die Vergrößerung der beiden Teleskope Sky-Watcher Skymax-102 (1300 mm Brennweite) und Skymax-127 (1500 mm Brennweite) zusammen mit dem 32 mm-Okular (Vergrößerungen 41 x und 47 x) nicht aus, um wirklich Details erkennen zu lassen. So viele Pixel erhält man bei maximalem optischen Zoom der Sony RX100 M4 (Zoom auf 70 mm äquiv.):

Mit dem TeleVue 10 mm-Okular habe ich am Skymax-127 eine höhere Pixelgröße erreicht (Saturn: 330 bis 350), konnte aber leider die Kamera nicht am Okular befestigen.

Jupiter

Hier muss man sich entscheiden, ob man die Planetenoberfläche oder die Monde sehen möchte. Ich habe mich anfangs für die Monde entschieden und nur in einem Fall ein brauchbares Bild der Oberfläche erhalten. Am zweiten Tag habe ich dann beides versucht. Zugegebenermaßen, sind mir mir schon bessere Fotos vom Jupiter allein gelungen...

Saturn

Beim Saturn ergab sich auf meinen Fotos ein ähnlicher Bildeindruck, wie man ihn auch optisch erhält (wenn man die Fotos etwas verkleinern würde). Immerhin ist der Ring gut zu erkennen, das ist ja schon mal was!

Die Größenunterschiede zwischen beiden Teleskopen sind nicht erheblich. Auffälliger ist schon, dass das Skymax-127 weniger Farbsäume erzeugt als das Skymax-102.

Das geringere Rauschen der Skymax-127-Fotos ist darauf zurückzuführen, dass diese alle mit ISO 800 gemacht wurden, die meisten Skymax-102-Fotos jedoch mit ISO 1600. Hier zeigt sich, dass es sich lohnt, bei hellen Objekten einen geringeren ISO-Wert einzustellen.

Meine späteren Saturn-Fotos, aufgenommen mit einem 10 mm-Okular erreichten höhere Pixelgrößen auf Kosten von mehr Unschärfe...

Mars

Wegen der Staubstürme, aber vielleicht auch der Ausrüstung, war nur eine gelbe Scheibe mit Farbsäumen zu fotografieren...

Venus

Da die Venus sehr tief stand und die Luft sehr unruhig war, war die Venussichel besser im Teleskop zu sehen als zu fotografieren (starke Farbsäume!).

Zur Fotografie

Es gibt drei Dinge, die einem bei Astronomie-Fotos das Leben schwer machen können:

  1. Die Fokussierung: Wenn man mit einem Tele-Objektiv fotografiert, reicht es, die Entfernung manuell auf "Unendlich" zu stellen. Hängt die Kamera an einem Teleskop, reicht dies jedoch nicht aus, denn das Teleskop muss auch korrekt fokussiert werden. Das gelingt weniger gut an Oberflächenstrukturen, wie ich es bei der totalen Mondfinsternis 2018 versucht hatte, denn das Sucherbild ist dafür oft zu dunkel, als an Sternen.
    Die Sony RX100 M4 muss zudem nach bestimmten Operationen oder nach dem Ausschalten erneut auf MF und "Unendlich" gestellt werden, was etwas fummelig ist. Vielleicht sollte man die Kamera-Einstellungen speichern, um sie dann schnell abrufen zu können...
  2. Die Belichtung: Ein kleiner heller Punkt vor einem schwarzen Hintergrund wird von jeder Kamera natürlich nicht korrekt belichtet, sondern überbelichtet. Am besten, man stellt die Belichtung manuell nach dem "Augeneindruck" der Digitalkamera ein (Sucherbild, insbesondere bei der Wiedergabe). Manche Kameras, wie die Sony RX100 M4, machen es einem allerdings nicht leicht, Blende und Belichtung gleichzeitig im manuellen Modus einzustellen, speziell wenn manueller Fokus eingestellt ist und dadurch ein Einstellring belegt ist. Hier half leider nur ein Blick ins Kamerahandbuch: der "Unten"-Knopf am Steuerrad (Belichtungskompensation) wird im M-Modus zum Umschalten zwischen Einstellen der Blendeund Einstellen der Belichtungszeit verwendet.
  3. Schutz vor Verwackelung: Beim Mond erhält man leicht Belichtungszeiten bis zu 1/1000 sec herab, bei den Planeten ist das schon anders. Durch eine geignete Wahl von Empfindlichkeit und Blende kann man aber auch in Bereiche um 1/20 - 1/30 sec gelangen. Wenn das Teleskop dann aber auf einer zitterigen Montierung steht, hilft das auch nicht viel, außer man verwendet einen Fernauslöser - entweder per Kabel (auch das kann zu Zittern des Teleskops führen) oder am besten drahtlos, zum Beispiel über eine Kamera-App auf dem Smartphone oder Tablett-Computer. Der Selbstauslöser wäre eine weitere Möglichkeit...

Alles in allem, habe ich bei den obigen Aufnahmen einige Fehler gemacht, aber auf jeden Fall die besten Saturn-Fotos erhalten, die ich je aufgenommen habe!

 

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17.07.2019